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Klarheit und gute Nachbarschaft - Evangelische Kirche in Deutschland

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oder es bestehen personelle Identitäten bei Vorstandsposten. Sie sieht sich als<br />

„moderne, junge <strong>und</strong> mehrheitlich deutschsprachige Geme<strong>in</strong>schaft“, die den Islam<br />

als „Religion der Mitte <strong>und</strong> Ausgeglichenheit“ präsentieren <strong>und</strong> Muslimen helfen<br />

will, ihre Identität <strong>in</strong> nicht-muslimischer Umgebung zu f<strong>in</strong>den. Dazu spricht sie sich<br />

für den Dialog mit anderen Religionsgeme<strong>in</strong>schaften aus. Die IGD ist Mitglied im<br />

Zentralrat der Muslime <strong>Deutschland</strong>s <strong>und</strong> der „Federation of Islamic Organisation<br />

<strong>in</strong> Europe“ (FIOE). Ihre Gründungsgeschichte weist auf e<strong>in</strong>e Nähe zur islamistischen<br />

Muslimbruderschaft h<strong>in</strong>. In den letzten Jahren hat die IGD durch ihre publikumswirksamen<br />

Jahrestreffen <strong>in</strong> der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erregt. Bei diesen<br />

Treffen wurde <strong>in</strong> Vorträgen <strong>und</strong> Diskussionen sehr deutlich, dass „Identitätsbildung“<br />

<strong>und</strong> „Mission“ die zentralen Intentionen der IGD s<strong>in</strong>d. Es geht ihr darum, die „säkularisierte“<br />

Gesellschaft „heil zu machen“, das heißt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e „islamgemäße“ (Ahmad<br />

von Denffer) zu verwandeln.<br />

Das 1966 aus der Islamisch-Iranischen Geme<strong>in</strong>de hervorgegangene „Islamische<br />

Zentrum Hamburg“, zugleich Träger der Imam-Ali-Moschee, gilt als Zentrum der<br />

Schiiten <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> als deutsche Repräsentanz des iranischen Mullah-<br />

Regimes. Das IZH gibt seit vielen Jahren die Zeitschrift „Al-Fadschr“ heraus, die<br />

auch regelmäßig Artikel iranischer Gelehrter abdruckt. Zum Umfeld des IZH<br />

gehören die schiitischen Moscheen <strong>in</strong> Hannover <strong>und</strong> Münster. E<strong>in</strong>e Reihe schiitischer<br />

Geme<strong>in</strong>den hat sich lose im „Islamischen Rat der Ahl-ul-Bait Geme<strong>in</strong>schaften<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> (IRAB)“ zusammengef<strong>und</strong>en („Ahl-ul-Bait“ = „Leute des Hauses“,<br />

das heißt: der Familie Alis), dem zur Zeit 44 Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> 31 Städten angeschlossen<br />

s<strong>in</strong>d – unter anderem <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Bochum, Dortm<strong>und</strong>, Duisburg, Essen, Frankfurt am<br />

Ma<strong>in</strong>, Freiburg, Gelsenkirchen, Hagen, Hamburg, Hannover, Kassel, Kiel, Köln,<br />

Leipzig, Mannheim <strong>und</strong> Nürnberg. Zu diesem Verband gehört auch der am 25.<br />

Januar 1993 <strong>in</strong> Delmenhorst gegründete Vere<strong>in</strong> „Islamischer Weg“, e<strong>in</strong>e<br />

Vere<strong>in</strong>igung deutschsprachiger Muslime, die sich vor allem der Verbreitung des<br />

Gedankenguts des obersten iranischen Religionswächters Ayatollah Ali Khamenei<br />

widmet. Der „Islamische Weg“ bietet Bildungssem<strong>in</strong>are <strong>und</strong> zahlreiche Schriften<br />

f<strong>und</strong>amentalistischen Inhalts an. Er hat sich unter anderem die „geme<strong>in</strong>schaftliche<br />

Teilnahme an Demonstrationen für Islamische Zwecke“ zur Aufgabe gemacht <strong>und</strong><br />

organisiert im Zusammenwirken mit dem IZH die jährliche Demonstration zum sog.<br />

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