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Klarheit und gute Nachbarschaft - Evangelische Kirche in Deutschland

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Moscheevere<strong>in</strong>e werden <strong>in</strong> vielen Fällen von Laien geleitet. Theologische Debatten,<br />

die mancher Geme<strong>in</strong>dekreis führen möchte, lassen sich <strong>in</strong> der Regel nicht auf der<br />

lokalen Ebene realisieren. Zumeist geht es um sehr praktische D<strong>in</strong>ge, bei denen sich<br />

die Muslime des Moscheevere<strong>in</strong>s Hilfe erhoffen <strong>und</strong> Zusammenarbeit suchen:<br />

Sprachunterricht, Bauangelegenheiten, Beratung für Frauen, K<strong>in</strong>dererziehung,<br />

Religionsunterricht, Jugendarbeit <strong>und</strong> anderes. In der Regel begegnen<br />

<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>er islamischen Volksfrömmigkeit, die nicht durch gelehrte<br />

theologische Traditionen geprägt ist. Das kann <strong>in</strong> gleicher Weise auch auf<br />

<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den zutreffen. Hier ist der Ort <strong>in</strong>terreligiösen Lernens, das Akzeptanz<br />

des Fremden mit der Schärfung der eigenen Identität verb<strong>in</strong>den kann.<br />

In den zurückliegenden Jahren s<strong>in</strong>d die Bildungsanstrengungen <strong>in</strong>nerhalb der muslimischen<br />

Geme<strong>in</strong>schaften verstärkt worden. Muslimische Organisationen haben<br />

zudem spezialisierte Fachgruppen <strong>und</strong> Arbeitsstellen geschaffen, um den Dialog<br />

<strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Gruppen aufzunehmen<br />

<strong>und</strong> zu vertiefen.<br />

Es ist wichtig, die muslimischen Partner <strong>in</strong> ihrem jeweiligen Profil wahrzunehmen<br />

<strong>und</strong> zu respektieren. Sie sollten auch nicht vorwurfsvoll für die mannigfachen<br />

gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen Defizite <strong>in</strong> islamisch geprägten Staaten verantwortlich<br />

gemacht werden. Gleichwohl sollten kritische Nachfragen, zum Beispiel<br />

über das Leben von christlichen M<strong>in</strong>derheiten <strong>in</strong> islamisch geprägten Staaten, <strong>in</strong><br />

sachlicher Form e<strong>in</strong>bezogen werden; denn zum Teil s<strong>in</strong>d nur ger<strong>in</strong>ge Informationen<br />

über die Situation von M<strong>in</strong>derheiten vorhanden.<br />

5.1.4. Dialogaktivitäten planen <strong>und</strong> auswerten<br />

Wenn möglich, sollte e<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Ausschuss für <strong>in</strong>terreligiösen<br />

Dialog bilden oder e<strong>in</strong>em der bestehenden Ausschüsse den Auftrag erteilen,<br />

sich vorrangig um das Feld <strong>in</strong>terreligiöser Kontakte zu kümmern. Der Ausschuss<br />

sollte Dialogaktivitäten planen <strong>und</strong> der Geme<strong>in</strong>de vorstellen. Zur Planung gehören<br />

Aussagen zu Gr<strong>und</strong>zielen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>werten des Dialogs, die Benennung von<br />

Zielgruppen, Vorschläge zu Inhalten <strong>und</strong> Themen sowie zu Arbeitsweisen <strong>und</strong><br />

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