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Quereinstieg zum Aufstieg Frauen in Führungspositionen - ein ...

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Führungskräften. Auch Baethge/Grimm/Oberbeck (1992, S. 77) gewannen bei ihren Exper-<br />

tengesprächen den E<strong>in</strong>druck, daß sich gerade h<strong>in</strong>sichtlich der E<strong>in</strong>schätzung des Qualifikations-<br />

potentials von <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong> Wandel bei den Unternehmen andeutet. Zwar bleiben bei e<strong>in</strong>zelnen<br />

Betrieben Vorbehalte gegenüber <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Leitungspositionen, die auf der traditionellen<br />

Annahme e<strong>in</strong>er höheren Fluktuation und der damit gerade für strategische Positionen<br />

verbundenen Unsicherheit basieren. Dennoch verbreitet sich die E<strong>in</strong>sicht, daß man der Haupt-<br />

beschäftigtengruppe des E<strong>in</strong>zelhandels nicht dauerhaft den beruflichen <strong>Aufstieg</strong> versperren<br />

kann, ohne nicht auch auf den unteren Ebenen erhebliche E<strong>in</strong>bußen an Motivation und<br />

Identifikation mit dem Unternehmen <strong>in</strong> Kauf nehmen zu müssen und daß man zudem<br />

angesichts des Nachwuchsmangels dieses große Qualifikationsreservoir nicht vernachlässigen<br />

kann. In diesem Zusammenhang berichten Baethge/Grimm/Oberbeck (1992, S.77) auch von<br />

ernsthaften Überlegungen, bei der Veränderung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen den aus weiblichen<br />

Lebenszusammenhängen resultierenden Bedürfhissen - z.B. imFf<strong>in</strong>blick auf Teüzeitregelungen<br />

- entgegenzukommen.<br />

So waren <strong>in</strong> dem von Baethge/Grimm/Oberbeck befragten Warenhauskonzern bereits 40% der<br />

AbteilungsleiteiV-<strong>in</strong>nen <strong>Frauen</strong>. Ähnliche Tendenzen deuten sich für andere E<strong>in</strong>zelhandels-<br />

großbetriebe an: Für Hertie sprechen Riegraf/Hilf (1992, S.105) von e<strong>in</strong>em <strong>Frauen</strong>anteil von<br />

27% im mittleren Management und von 8% auf der Leitungsebene. Bei Karstadt (mit ca. 75%<br />

weiblichen Angestellten) betrag 1991 der <strong>Frauen</strong>anteil auf der Leitungsebene 4,7%, auf der<br />

Ebene der Abteilungsleitung immerh<strong>in</strong> schon 25% (vgl. Fischer 1993, S.85).<br />

<strong>Frauen</strong>förderung im E<strong>in</strong>zelhandel<br />

Gezielte Maßnahmen zur <strong>Frauen</strong>forderung existieren im E<strong>in</strong>zelhandel bislang kaum. Ent-<br />

scheidende Verbesserungen konnten <strong>in</strong> den Tarifabschlüssen 1989 im H<strong>in</strong>blick auf den El-<br />

ternurlaub erreicht werden. Danach können alle Arbeitnehmer/-<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Betrieben mit über 100<br />

Arbeitnehmer/-<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en bis zu 4 Jahre dauernden Erziehungsurlaub <strong>in</strong> Anspruch nehmen.<br />

Der Zeitraum des Elternurlaubs wird auf die Berufs-, aber nicht auf die Betriebsjahre<br />

angerechnet, was sich positiv auf die E<strong>in</strong>gruppierung, aber nicht auf Betriebsrenten auswirkt.<br />

Zwischenergebnissen e<strong>in</strong>er von der Deutschen Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft (DFG) geförderten<br />

Studie <strong>zum</strong> Stand der <strong>Frauen</strong>förderung <strong>in</strong> Deutschland zufolge f<strong>in</strong>den sich im Handel (Groß-<br />

und E<strong>in</strong>zelhandel) acht Unternehmen, die frauenfördernde Maßnahmen auf der Basis be-<br />

trieblicher Vere<strong>in</strong>barungen durchführen (vgl. Brumlop/Hornung 1992, S.2). Sie beschränken<br />

sich allerd<strong>in</strong>gs hauptsächlich auf Arbeitszeitvere<strong>in</strong>barungen sowie Elternurlaubsregelungen und<br />

werden zudem betriebs<strong>in</strong>tem nicht kontrolliert.<br />

2.2 Zur beruflichen Aus- und Weiterbildung im E<strong>in</strong>zelhandel<br />

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