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Quereinstieg zum Aufstieg Frauen in Führungspositionen - ein ...

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4 BERUFSBIOGRAPHIE, PRIVATE LEBENSSITUATION UND MOTIVATION<br />

DER TEILNEHMERINNEN<br />

Da <strong>in</strong> diesem Modellversuch e<strong>in</strong> zielgmppenspezifisches Fortbildungskonzept erprobt wurde,<br />

beschäftigen wir uns <strong>in</strong> diesem Kapitel mit der konkreten sozialen Zusammensetzung der<br />

Teihiehmer<strong>in</strong>nen-Gruppe. Deren Ausbildung, beruflicher Werdegang sowie ihre private<br />

Lebenssituation stellten den zentralen H<strong>in</strong>tergrund sowohl für ihre Motivation zur Teilnahme<br />

an diesem Modellversuch als auch für e<strong>in</strong> erfolgreiches Durchlaufen dar.<br />

4.1 Berufsentscheidung und Berufszufriedenheit<br />

Berufswahl der Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

Nur knapp e<strong>in</strong> Fünftel der Teilnehmer<strong>in</strong>nen konnte im Rahmen der Erstausbildung ihren<br />

Wunschberaf erlernen; die Hälfte der <strong>Frauen</strong> unterlag bei ihrem Berufsorientierungsprozeß<br />

e<strong>in</strong>engenden familiären E<strong>in</strong>flüsse, die sich u.a. <strong>in</strong> der Verweigerung mittlerer<br />

Bildungsabschlüsse und der F<strong>in</strong>anzierung qualifizierter Berufsausbildungen äußerten.<br />

Berufsf<strong>in</strong>dungsprozesse von Mädchen und jungen <strong>Frauen</strong> werden maßgeblich von zwei<br />

Faktoren bestimmt:<br />

- Trotz besserer Noten und Schulabschlüsse haben Mädchen ger<strong>in</strong>gere Chancen als Jungen,<br />

e<strong>in</strong>en betrieblichen Ausbildungsplatz zu f<strong>in</strong>den (vgl. Schiersmann 1993, S.71; Lemmermöhle-<br />

Thüs<strong>in</strong>g 1990, S. 169; Rabe-Kleberg/Rudolph 1991);<br />

- Die faktische Zuordnung von ca. 50 % der Ausbildungsberufe zu Männer-, 25 % zu <strong>Frauen</strong>-<br />

und 25 % zu Mischberufen (vgl. Schiersmann 1993, S.73; Lemmemiöhle-Thüs<strong>in</strong>g 1990,<br />

S. 169) führt dazu, daß Mädchen im dualen System e<strong>in</strong> wesentlich e<strong>in</strong>geschränkteres<br />

Berufsspektrum zur Verfügung steht. (Zudem s<strong>in</strong>d die sog. <strong>Frauen</strong>berufe konzentriert auf<br />

e<strong>in</strong>ige Branchen und gekennzeichnet von hohen Beschäftigungsrisiken, niedrigem Verdienst<br />

und ger<strong>in</strong>gen <strong>Aufstieg</strong>schancen.)<br />

Untersuchungen zu Berufsfiudungsprozessen (vgl. He<strong>in</strong>z u.a. 1985; Lemmermöhle-Thüs<strong>in</strong>g<br />

1990) fuhren die Konzentration junger <strong>Frauen</strong> auf e<strong>in</strong>ige Ausbildungsberufe auf e<strong>in</strong>e An-<br />

passung an das reale Ausbildungsplatzangebot zurück: Während Mädchen zunächst e<strong>in</strong> breites<br />

Spektrum an Berufswünschen formulieren, verengt es sich <strong>zum</strong> Zeitpunkt des Übergangs <strong>in</strong> die<br />

Arbeitswelt auf wenige traditionelle <strong>Frauen</strong>berufe, so daß das Resultat restriktiver<br />

Ausbildungs- und Arbeitsmarktbed<strong>in</strong>gungen als eigene Wahl ersche<strong>in</strong>t. Dies spiegelt sich auch<br />

<strong>in</strong> unserer Untersuchung wider: Nur fünf der 23 Teilnehmei<strong>in</strong>nen haben nach eigenen Angaben<br />

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