Quereinstieg zum Aufstieg Frauen in Führungspositionen - ein ...
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ternehmen OBI kooperierend - sich als Interessenvertreter<strong>in</strong>nen der <strong>Frauen</strong> verstünden. Das<br />
hieß, daß die persönliche und berufliche Weiterentwicklung der Teitaehmer<strong>in</strong>nen im Vor-<br />
dergrund stand und die Weiterbildung bei OBI e<strong>in</strong>e Möglichkeit dah<strong>in</strong> darstellen konnte. In-<br />
folgedessen war das Sem<strong>in</strong>ar teihiehrner<strong>in</strong>nenorientiert aufgebaut (vgl. Wanisch 1993, S.86ff.).<br />
Verantwortung für sich selbst übernehmen zu können, wurde von den Modellversuchs-Mit-<br />
arbeiter<strong>in</strong>nen als e<strong>in</strong> zentrales Auswahlkriterium für die Teilnahme am Modellversuch erachtet,<br />
weil sie dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Voraussetzung dafür sahen, auch Verantwortung für andere tragen zu<br />
können. Weiter g<strong>in</strong>gen sie von der Prämisse aus, daß die Fähigkeit zur Verantwortungs-<br />
übernahme eng verwoben ist mit sozialen Kompetenzen wie Selbstreflektion, Offenheit,<br />
Integrationsfähigkeit, Kooperationsfälligkeit, Kommunikationsbereitschaft, Teamfähigkeit und<br />
Lernfähigkeit. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen sollten deshalb die Bereitschaft erkennen lassen, ihre<br />
Fähigkeiten im H<strong>in</strong>blick auf diese Dimensionen gegebenenfalls zu erweitern. Folglich zielte das<br />
Sem<strong>in</strong>ar ab auf die Weiterentwicklung dieser personenbezogenen Verhaltensweisen.<br />
Diese Schwerpunktsetzung basierte auf zwei weiteren Voraussetzungen: Zum e<strong>in</strong>en der<br />
Überzeugung, daß fachliche Qualifikationen alle<strong>in</strong>e für die Wahrnehmung von Führungspo-<br />
sitionen nicht ausreichend seien, <strong>zum</strong> anderen der Erfahrung, daß <strong>Frauen</strong> eher dazu neigen,<br />
eigene Kompetenzen und Qualifikationen abzuwerten.<br />
Die Orientierungsphase<br />
In der Anfangsphase des Sem<strong>in</strong>ars stellten sich die Teikiehmer<strong>in</strong>nen mit Hilfe e<strong>in</strong>es Partne-<br />
r<strong>in</strong>nen-Interviews vor.<br />
"Das Ziel dieser Übung besteht dar<strong>in</strong>, die Teilnehmer<strong>in</strong>nen erfahren zu lassen, daß ihr<br />
Lebensweg (Schule, Ausbildung, Erwerbsarbeit, Heirat, K<strong>in</strong>der, Familienarbeit,<br />
Arbeitslosigkeit, Orientierungslosigkeit, Suche nach neuen Wegen etc.) nicht die Ausnahme,<br />
sondern die Regel weiblicher Biographien darstellt. Hier erfahren die <strong>Frauen</strong>,<br />
daß sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe bef<strong>in</strong>den mit ähnlichen Lebens- und Erfahrungsmustern -<br />
und mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Motiv: nämlich der Suche nach neuen Lebens- und<br />
Arbeitsentwürfen. In e<strong>in</strong>er solchen Weiterbildungsgruppe fühlt sich die e<strong>in</strong>zelne<br />
Teilnehmer<strong>in</strong> nicht ausgegrenzt, sondern aufgehoben: Sie kann hier lernen. Diese<br />
Erfahrungsarbeit macht Elemente unsichtbarer <strong>Frauen</strong>geschichte lebendig und schafft<br />
e<strong>in</strong> Klima gegenseitiger Akzeptanz. Genau dieses Klima ist für uns Leiter<strong>in</strong>nen die<br />
Grundlage für e<strong>in</strong> solches Sem<strong>in</strong>ar, das davon lebt, daß die Teilnehmer<strong>in</strong>nen sich auf<br />
das Gruppengeschehen e<strong>in</strong>lassen. Insbesondere dann, wenn es um die Frage geht, ob<br />
die von uns angebotene Weiterbildung für die jeweilige Interessent<strong>in</strong> möglich ist."<br />
(Wanisch 1993, S.88).<br />
Die Modellversuchs-Mitarbeiter<strong>in</strong>nen achteten <strong>in</strong> dieser ersten Runde vor allem auf die Prä-<br />
sentation der Ergebnisse des Partner<strong>in</strong>nen-Interviews und dort <strong>in</strong>sbesondere darauf, wie die<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen ihren bisherigen Lebensweg bewerteten, <strong>in</strong> welcher Weise sie problematische<br />
Situationen schilderten und <strong>in</strong>wieweit sie Verantwortung für ihr Handeln übernahmen.<br />
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