Quereinstieg zum Aufstieg Frauen in Führungspositionen - ein ...
Quereinstieg zum Aufstieg Frauen in Führungspositionen - ein ...
Quereinstieg zum Aufstieg Frauen in Führungspositionen - ein ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1 DARSTELLUNG DES MODELLVERSUCHS UND DER WISSENSCHAFT-<br />
LICHEN BEGLETTUNTERSUCHUNG<br />
1.1 Darstellung des Modellversuchs<br />
Zur Begründung des Modellversuchs<br />
Knapp die Hälfte der erwerbstätigen <strong>Frauen</strong> unterbrach bislang <strong>in</strong> den alten Ländern der<br />
Bundesrepublik ihre Erwerbstätigkeit - überwiegend aufgrund von Familienaufgaben (vgl.<br />
Engelbrech 1989). E<strong>in</strong> sich daran anschließender beruflicher Wiedere<strong>in</strong>stieg ist häufig mit e<strong>in</strong>er<br />
Entwertung der erworbenen beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen verbunden, geht oft<br />
mit ausbildungs<strong>in</strong>adäquater Beschäftigung, beruflichem Abstieg und/oder zeitlich befristeten<br />
Arbeitsverträgen sowie Vorbehalten seitens der Betriebe gegenüber dem beruflichen Engage-<br />
ment der <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong>her (vgl. Ambos/Gertner/SchiersmannAVunn 1990). Das Hauptziel des<br />
Modellversuchs "<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong>", über dessen wissenschaftliche Begleitung wir<br />
im folgenden berichten, bestand dar<strong>in</strong>, diese Negativentwicklung zu durchbrechen und<br />
vorrangig <strong>Frauen</strong> nach e<strong>in</strong>er familienbed<strong>in</strong>gten Erwerbsunterbrechung bzw. arbeitslose <strong>Frauen</strong><br />
für e<strong>in</strong>en beruflichen <strong>Aufstieg</strong> zu qualifizieren.<br />
<strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Führungspositionen</strong> der Wirtschaft nach wie vor stark unterrepräsentiert. Der<br />
Modellversuch wurde im E<strong>in</strong>zelhandel durchgeführt, d.h. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich, der nicht nur e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Frauen</strong>domäne darstellt, sondern aufgrund der großen Zahl der dort Beschäftigten auch unter<br />
quantitativen Gesichtspunkten von großer Bedeutung ist. Obwohl 70% der Beschäftigten im<br />
Handel <strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d, ist ihr Anteil an <strong>Führungspositionen</strong> auch dort sehr ger<strong>in</strong>g. Neueste Er-<br />
hebungen (vgl. Fischer 1993, S.65) sprechen von ca. 5 Prozent. Da der Handel nach e<strong>in</strong>er<br />
Phase der Konzentration auf Rationalisierungskonzepte, die vorrangig auf Personalreduktion<br />
abzielten, gegenwärtig e<strong>in</strong>er qualitativ angelegten Personalplanung größere Bedeutung <strong>zum</strong>ißt<br />
und da aufgrund des vergleichsweise schlechten Images des Handels e<strong>in</strong>e große<br />
Personalfluktuation und dementsprechend e<strong>in</strong> hoher Bedarf an Führungskräften besteht, rücken<br />
<strong>Frauen</strong> als Personalreserve stärker <strong>in</strong> den Blickpunkt. Folglich stellt das Konzept des<br />
Modellversuchs nicht nur e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>novativen Ansatz zur <strong>Frauen</strong>förderung dar, sondern trifft<br />
auch auf e<strong>in</strong> betriebliches Interesse an e<strong>in</strong>er verstärkten Beschäftigung gut qualifizierter<br />
weiblicher Arbeitskräfte.<br />
Da der ModeUversuch <strong>in</strong> Bau- und Heimwerkermärkten durchgeführt wurde, die <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Handelsbereichs eher als Männerdomäne charakterisiert werden können, kann das Projekt<br />
neben der vertikalen, aufstiegsorientierten Zielperspektive zugleich als Beitrag zur Erweiterung<br />
des Berufsspektrums auf horizontaler Ebene angesehen werden.<br />
Beteiligte Institutionen