Quereinstieg zum Aufstieg Frauen in Führungspositionen - ein ...
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Marktleiter<strong>in</strong>nen nannten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit ihrer Karriere, <strong>in</strong>sbesondere<br />
die Vere<strong>in</strong>barkeitsproblematik, außerdem nervliche Belastung, hartes Arbeiten, Akzep-<br />
tanzprobleme und Neid seitens der Kollegen sowie das Überschätzen der eigenen Kräfte (vgl.<br />
Etzelmüller 1992, S.40). Als Hauptproblem ihrer Arbeitssituation nannten sieben Markt-<br />
leiter<strong>in</strong>nen die Arbeitszeit. Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familienaufgaben und Erwerbstätigkeit<br />
bezeichneten sieben Marktleiter<strong>in</strong>nen als problematisch, wobei davon auszugehen ist, daß die<br />
letzten beiden Punkte eng zusammenhängen. Nur acht der 20 Befragten glaubten, trotz ihrer<br />
Klagen über die lange Arbeitszeit, daß diese auf der Führungsebene geändert werden könnte<br />
(vgl. Etzehnüller 1992, S.47).<br />
Die Aufgabengebiete und Bereiche, <strong>in</strong> denen die Stellvertreter<strong>in</strong>nen tätig s<strong>in</strong>d, weisen nur<br />
bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Struktur auf. Dies könnte dar<strong>in</strong> begründet se<strong>in</strong>, daß es ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>-<br />
heitliche Stellenbeschreibung für die Funktion der Stellvertretung seitens der OBI-System-<br />
zentrale gibt, die den Märkten zur Verfügung stünde (vgl. Etzehnüller 1992, S.32). Neben<br />
anderen Aufgaben waren sechs der von Etzelmüller befragten Stellvertreter<strong>in</strong>nen als Kas-<br />
senaufsicht, im Personalbereich (Führung, E<strong>in</strong>satz und Schulung), im Büro (Buchhaltung,<br />
EDV, Rechnungsbearbeitung etc.) und im Werbebereich (Disposition, Kontrolle, Platzierung<br />
etc.) tätig, wobei sich die Aufgabengebiete überschnitten und die SteUvertreter<strong>in</strong>nen für<br />
wenigstens zwei der genannten Bereich verantwortlich waren. Zwei SteUvertreter<strong>in</strong>nen gaben<br />
an, daß sie für die Disposition im gesamten Gartenbereich bzw. für den gesamten Markt<br />
verantwortlich seien. Weitere Aufgabengebiete waren: Verkaufsförderung, Merchandis<strong>in</strong>g,<br />
Informationsstandbesetzung, Organisation und Dispositionsüberwachung.<br />
Nur zwei Stellvertreter<strong>in</strong>nen waren für die gleichen Aufgaben verantwortlich wie die<br />
Marktleitung, wobei zwei Stellvertreter<strong>in</strong>nen anmerkten, daß sie von bestimmten Aufgaben<br />
(z.B. Planung, Löhne, Investitionen und E<strong>in</strong>stellungen neuer MitarbeiterA-<strong>in</strong>nen) ausge-<br />
schlossen seien (vgl. Etzelmüller 1992, S.33).<br />
Die Frage, ob an <strong>Frauen</strong> auf der Marktleitungsebene andere Qualifikationsanforderungen<br />
gestellt würden als an Männer, beantworteten vier der Marktleiter<strong>in</strong>nen mit ja und fünf mit<br />
ne<strong>in</strong>. Als Gründe für anders gelagerte Qualifikationsanforderungen wurden vor allem Vorur-<br />
teile genannt, die gerade <strong>in</strong> der Baumarktbranche gegenüber <strong>Frauen</strong> bestünden: Bei Männern<br />
würden Qualifikationen vorausgesetzt, die <strong>Frauen</strong> erst durch Nachweis ihrer Fachkenntnisse <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er "Männerwelt" unter Beweis zu stellen hätten (vgl. Etzelmüller 1992, S.22).<br />
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