Dokumente zur Geschichte des Nachlasses von G.W.F. Hegel 'Zwei ...

I mmanue 1 an Kar 1 Hege I t Bel" 1 in, Ende März 1887 227
Ende März 1887 bedankt er [sc. lmmanuel Hegel] sich in
fast wörtlicher Obereinstimmung mit früheren Texten für
den glücklich vollendeten Druck des Briefwechsels der
Eltern.
Immanuel an Kal"I Hegel, Berlin, 20.8.1887 228
ffVon Berlin habe ich weiter manche Zusendungen auf die
drei Artikel erhalten, die der Professor Dr. Adolf Lasson
- wenn ich nicht irre in Friedenau bei Berlin wohnhaft
- in dem Feuilleton der Nationalzeitung über den
von dir herausgegebenen Briefwechsel des Vaters veröffentlicht
hat. Sie sind mit Geist und eindringendem
Verständnis vortrefflich geschrieben und wohlthuend
durch die Liebe und Verehrung, welche mit selbstständigem
Unterfangen [ .•• ] verbunden ist und heute zu Tage
tritt die Philosophie des Vaters mit voller Anerkennung
seines Standpunkts und seiner wissenschaftlichen [ ..• ]
auf allen geistigen Gebieten nicht leicht sonst anzutreffen
[ ... ] Ich habe dem Professor Lassan meinen
vollen her'zLichen Dank dafür ausgesprochen und Du wirst
gewiß auch Dich dazu bewogen finden. Wenn er ihn dir
nicht selbst übersendet, so wird wohl Dir Dein Verleger
davon Nachricht geben. Lasson ist mir persönlich wohl
bekannt und ich habe auch seine Wahl in den Vorstand des
Evangelischen Vereines zu Berlin veranlasst. Er ist ein
hervorragender Gymnasiallehrer, schon in bejahrtem Alter
und eifriges Mitglied der philosophischen Gesellschaft,
ein vielseitiger geistvoller Gelehrter und Pädagogj zu
seinem Bedauern hat er seine erstrebte Anstellung als
Universitätslehrer nicht erreicht. ff
Immanuel an Karl Hegel, Berlin, 29.4.1888 229
( ... ) als sich die Brüder wegen der Verbreiterung einer
Straße durch den Kirchenvorstand der Frage konfrontiert
sehen, die Gräber verlegen zu lassen. In einem ausführ­
J ichen Bericht. legt. JmmanueJ dar, welche Wege er bestritt,
um eine Umbettung zu verhindern. Er schließt:
ffDas gleiche Schicksal wird treffen die Gräber von
Fichte und Gattin, von Klenze, Hufeland u.a.m. Es ist
vorläufig die Absicht, die Gräber von Hegel und Fichte
nebeneinander zu legen. I eh bi tte Dich, I ieber Kar!, die
Sache zu erwägen und mir eine bestimmte Erklärung zuge-
227. nach Wil li Ferdinand Becker und Dietel" Henrich: Fragen und
Quellen zur Geschichte von Hegels Nachlaß. 11. Willi Becker: Hegels
hinterlassene Schriften im Briefwechsel seines Sohnes lmmanuel, p.
612.
228. im Besitz von Herrn Dietrich von Hegel, Bonn.
229. nach Willi Ferdinand Becker und Dietel" Henrich: Fragen und
Quellen zur Geschichte von Hegels Nachlaß. 11. Willi Becker: Hegels
hinterlassene Schriften im Briefwechsel seines Sohnes Immanuel, p.
612, und nach dem Original dieses Briefes, das sich im Besitz von
Herrn Dietrich von Hegel, Bonn, befindet.
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