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Dokumente zur Geschichte des Nachlasses von G.W.F. Hegel 'Zwei ...

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sprochen über das Exalllinieren der Pietisten, ob e.iner<br />

den wahren geheuren Geruch hat, dies gilt ganz allg. 1Ur<br />

alle Parteien u. Richtungen."<br />

Immanuel an Marie <strong>Hegel</strong>, MUnchen, 10.7.1834 M<br />

Der enttäuschende Eindruck der Abwehr [sc. Niethammers]<br />

scheint sich in<strong>des</strong> nicht verstärkt zu haben, denn einige<br />

Zelt später rühmt er [sc. Karl <strong>Hegel</strong>] Nlethammers<br />

"Schärfe <strong>des</strong> Geistes, Energie, Bestimmtheit <strong>des</strong> Charakters,Lebhaftigkeit<br />

der Teilnahme an aller Wissenschaft<br />

u. sonstiges TUchtige, Innigkeit u. Herzlichkei t <strong>des</strong><br />

GemUts."<br />

Immanuel an Marie <strong>Hegel</strong>, MUnchen, 23.7.1834 32<br />

Ausführl ich legt er [sc. Immanuel Hege 1 ] selne Vorstellungen<br />

zu einer <strong>Hegel</strong>-Biographie dar:<br />

"Er [sc. Johannes Schulze] hat Kal'I sehr getadelt, daß<br />

er seine ganze Zeit der Biographie widmet, u. ihm gesagt,<br />

es sei nur <strong>von</strong> Marheineke im Brief so hingeworfen<br />

worden, aber im Verein gar nicht beschlossen; wenn er<br />

sie machen wolle, so hätte er zehn Jahre Zeit. Karl<br />

schreibt mir auch darüber. Ich habe in dieser Sache geschwiegen,<br />

weil Karl mit viel Freude den Auftrag aufnahm,<br />

daß es mir aber dabei um Karl leid tat, gestehe<br />

ich aufrichtig. Was ist das fUr eine Zumutung, in solchen<br />

Jahren eine ganz isolierte Arbeit zu machen, die<br />

viele Studien und Werkkenntnis erfordert? Wenn die Arbeit<br />

<strong>von</strong> solcher Wichtigkeit wäre oder es hieße: in zwei<br />

Jahren muß es Förster oder Du gemacht haben, so wäre es<br />

allerdings ein solches Opfer wert; denn entweder muß die<br />

Biographie gut erscheinen oder gar nicht. Daß sie aber<br />

gar niGht el'schiene, wäre zwa,r zu bedauern, aber auch<br />

nicht <strong>von</strong> so großem Schaden. Es ist <strong>von</strong> 100mal größerer<br />

Wichtigkeit, daß die Religionsphilosophie u. anderes gut<br />

redigiert sei: Von Anfang an hat aber im Innersten die<br />

Schlaffheit der Herren verdrossen, denen es <strong>zur</strong> Ehre und<br />

Ruhm gereichen würde, solche Biographie zumachen, und<br />

denen es im ganzen wenig Zeit kosten wUrde. Da geht es<br />

aber jetzt so jämmerlich u. träg vorwärts, daß es ein<br />

Schimpf u. eine Schande ist, daß es <strong>von</strong> ihnen förmlich<br />

erpreßt werden muß, als wenn es <strong>von</strong> ihnen eine besondere<br />

Gnade wäre. Und endlich der elende, miserable Tropf u.<br />

Esel, der Förster, den möchte man erst prügeln."<br />

Neben Niethammer trlfft Jmmanuel <strong>Hegel</strong> während seines<br />

Münchner Studiums Jn SchellJng auf einen Jugendfreund<br />

31. nach Willi Ferdinand Becker und Dietel' Henrichen und Quellen<br />

<strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong> <strong>Hegel</strong>s Nachlaß. 11. <strong>Hegel</strong>s hinterlassene Schriften<br />

im Briefwechsel seines Sohnes Immanuel, p. 598.<br />

32. nach Willi Ferdinand Becker und Dietel' Henrich: Fragen und<br />

Quellen <strong>zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong> <strong>Hegel</strong>s Nachlaß. II. Willi Ferdinand<br />

Becker: <strong>Hegel</strong>s hinterlassene SGhriften im Briefwechsel seines<br />

Sohnes Immanuel, p. 598 u. 600.<br />

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