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Dokumente zur Geschichte des Nachlasses von G.W.F. Hegel 'Zwei ...

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Nach Benutzung dieser Papiere werde ich an die sub B<br />

genannten gehen und sie sub A nur in Ihrer Behausung<br />

oder wenigstens nur in Berlin studiren, da ich Discretion<br />

vor Allem liebe. <strong>Hegel</strong>s universelles Wirken ist reich<br />

genug, als daß man auf Absonderlichkeiten u. s. f.<br />

großen Nachdruck zu legen hätte.<br />

Was die ReJigionslehre anbetrifft, die in der Propädeutik<br />

vorkommt, so habe ich ein Blatt gefunden, welches<br />

den Entwurf zu einem Vortrag über die christliche Religion,<br />

insbesondere über die Christologie enthält. Von<br />

ihm, so wie <strong>von</strong> manchen andern Dingen, werde ich in der<br />

Vorrede handeln. - Vielleicht fände ich unter den zerstreuten<br />

Papieren <strong>Hegel</strong>'s <strong>von</strong> denen Sie sprechen, manche<br />

Andeutung, die hülfreich für dies und jenes wäre. - Das<br />

wissenschaftlich Vollendetste der Propädeutik ist die<br />

Logik; denken Sie 1809J Da war <strong>Hegel</strong> schon mit ihr im<br />

Grunde fertig.<br />

Mit dem herzlichsten Empfehl an Ihre theure Mutter und<br />

an meinen geliebten Hotho und seine <strong>von</strong> mir höchstverehrte<br />

einzige Frau und in Zuversicht, etwas <strong>von</strong> Ihnen<br />

über die Propädeutik zu hören<br />

Ihr Karl Rosenkranz<br />

Nehmen Sie nicht übel, daß ich, theilsdie Gelegenheit<br />

benutzend, theils um das leichte Paket etwas gewichtiger<br />

zu machen, auf Dunkers Kosten an meinen Schwiegervater<br />

eine Kleinigkeit (Operntexte) beigeschlossen habe.<br />

Dem Drucker wegen gehöriger Aufbewahrung meines Manuscriptes<br />

der Propädeutik Sorge zu empfehl.n, bitte ich;<br />

es steckt viel Zeit und Mühe darin. Die Correctur zu<br />

übernehmen hatte Hothosich erboten. Vielleicht nehmen<br />

Sie dieselbe.<br />

Wann und wie ich nach Berlinkommen werde, weiß ich<br />

noch nicht. Ich habe noch nicht alle Hoffnung aufgegeben,<br />

die Professur in Heidelberg zu bekommen, was wohl,<br />

mitten inne zwischen Stuttgartund Frankfurt a. M. der<br />

geeignetste Ort für <strong>Hegel</strong>s Biographie wäre. Wie ich hier<br />

für Kant, würde ich dort für ihn leben und schaffen.<br />

Das Buch <strong>von</strong> Kapp, Hdlderlin'sWerke, St. Clairs Cevennenkrieg,<br />

so wie eine Reihe Bücher über Schwaben, dem<br />

Stammlande <strong>Hegel</strong>s, besitze ich schon."<br />

Karl Rosenkranz an Karl <strong>Hegel</strong>, Königsberg, (Mitte Febru­<br />

ar 1840) 78<br />

"Hochgeehrtester Herr Doctor,<br />

Die kostbaren Papiere habe ich richtig gestern Abend<br />

erhalten und sie haben mich bis tief in die Nacht hin<br />

gefesselt. Wolle Gott mich mit der Kraft stärken p das<br />

Unternehmen glorreich zu vollführen! Was ist Ihr Vater<br />

für ein Mensch gewesen!<br />

Wenn die Bamberger Zeitung u. s. fw so volumineus sind,<br />

warum schließt Dunkel' sie nicht einem Ballen bei?<br />

78. Staatsbibliothek Preußischer KulturbesitzBerlin, Nachlaß<br />

<strong>Hegel</strong>, Signatur '15,4,5 NI'. 6'. Das Datum ergibt sich aus einem<br />

Poststempel.<br />

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