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Wirtschaft<br />
drei Viertel <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r EU27 hergestellten<br />
Walzprodukte aus <strong>Alu</strong>minium. Deutschland<br />
ist mit einem Anteil von knapp unter 50 Prozent<br />
<strong>de</strong>r mit Abstand wichtigste Produktionsstandort<br />
in Europa. Etwa zwei Drittel <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Walzprodukte wer<strong>de</strong>n exportiert.<br />
Die Walzproduktion in Deutschland wur<strong>de</strong><br />
2012 um ein Prozent auf rund 1,85 Millionen<br />
Tonnen ausgeweitet (vgl. Abb. 1). Dies geht<br />
auf die Entwicklung<br />
bei Bän<strong>de</strong>rn und Streifen<br />
über 0,2 mm – <strong>de</strong>m<br />
quantitativ wichtigsten<br />
Produktsegment – zurück:<br />
Die Ausbringung<br />
stieg um 2,2 Prozent<br />
bzw. rund 34.300 Tonnen<br />
gegenüber <strong>de</strong>m<br />
Vorjahr auf rund 1,59<br />
Millionen Tonnen. Den<br />
zweitgrößten Anteil an<br />
<strong>de</strong>r Produktion haben<br />
Bleche mit einer Dicke<br />
von über 0,2 mm<br />
bis 5,99 mm. Hiervon<br />
wur<strong>de</strong>n insgesamt<br />
175.000 Tonnen hergestellt. Dies entspricht<br />
einem Rückgang von 1,2 Prozent bzw. rund<br />
2.200 Tonnen im Jahr 2012. Die Produktion<br />
von Blechen mit einer Dicke von über 6 mm<br />
lag 2012 bei 85.400 Tonnen (-12,4%). Die<br />
Produktion von Stanzteilen (Ron<strong>de</strong>n und Zuschnitte)<br />
hat im gleichen Zeitraum um 13,7<br />
Prozent auf 6.400 Tonnen abgenommen.<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Wettbewerbsfähigkeit<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Europäischen Union<br />
Abb. 2: Wettbewerbsfähigkeit ausgewählter Län<strong>de</strong>r<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n wird die Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumwalzindustrie innerhalb <strong>de</strong>r<br />
EU27 untersucht. Hierbei sollen insbeson<strong>de</strong>re<br />
zwei Wettbewerbsdimensionen erfasst<br />
wer<strong>de</strong>n: zum einen die Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r inländischen Industrie auf <strong>de</strong>m Inlandsmarkt<br />
und zum an<strong>de</strong>ren die Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r inländischen Industrie auf <strong>de</strong>m<br />
Auslandsmarkt.<br />
Zur Analyse wur<strong>de</strong>n (a) Export- und (b)<br />
Importstrukturen <strong>de</strong>r EU27-Mitgliedsstaaten<br />
berechnet und miteinan<strong>de</strong>r vergleichen.<br />
(a) Je besser die relative Exportstruktur<br />
eines Lan<strong>de</strong>s ausfällt, <strong>de</strong>sto besser konnten<br />
sich die heimischen Produzenten auf <strong>de</strong>n<br />
ausländischen Märkten etablieren. Ein hoher<br />
Wert signalisiert <strong>de</strong>mnach eine hohe Exportwettbewerbsfähigkeit.<br />
(b) Je niedriger die relative Importstruktur<br />
ausfällt, <strong>de</strong>sto weniger ist es ausländischen<br />
Produzenten gelungen, auf <strong>de</strong>m heimischen<br />
Markt Fuß zu fassen. Ein niedriger Indikatorwert<br />
signalisiert somit eine hohe Inlandswettbewerbsfähigkeit.<br />
Wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Wettbewerbsdimensionen<br />
in einem Indikator zusammengefasst, so erhält<br />
man die in Abb. 2 dargestellten Werte. Positive<br />
Werte zeigen Wettbewerbsvorteile und<br />
negative Werte Wettbewerbsnachteile an.<br />
Demnach hat sich die Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r europäischen Hersteller von Walzfabrikaten<br />
untereinan<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten zehn<br />
Jahren <strong>de</strong>utlich verän<strong>de</strong>rt. Deutschland und<br />
Frankreich verfügen über Wettbewerbsvorteile,<br />
während Italien, Spanien und Großbritannien<br />
Wettbewerbsnachteile haben. Die<br />
Wettbewerbsfähigkeit Italiens hat sich in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren jedoch <strong>de</strong>utlich verbessert,<br />
während sie in Großbritannien seit 2008<br />
<strong>de</strong>utlich zurückgegangen ist.<br />
struktur und Entwicklung <strong>de</strong>s Bedarfs<br />
Die Stellung Europas im internationalen Vergleich<br />
lässt sich leicht am Bedarf ablesen. Im<br />
Jahr 2011 betrug die in Europa nachgefragte<br />
Menge nach Walzprodukten mit einer Dicke<br />
von mehr als 0,2 mm nach Angaben <strong>de</strong>s europäischen<br />
Dachverban<strong>de</strong>s rund 4,5 Millionen<br />
Tonnen. Die nachgefragte Menge Europas<br />
entspricht damit annähernd <strong>de</strong>r aggregierten<br />
nachgefragten Menge <strong>de</strong>r Staaten USA und<br />
Kanada.<br />
Auch auf <strong>de</strong>r Nachfrageseite kommt<br />
Deutschland eine herausragen<strong>de</strong> Stellung zu<br />
(vgl. Abb. 3). So wur<strong>de</strong>n 2011 über 1,4 Millionen<br />
Tonnen Walzprodukte von mehr als<br />
0,2 mm Dicke von <strong>de</strong>utschen Kun<strong>de</strong>n abgenommen.<br />
Damit stellt Deutschland 31 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Gesamtnachfrage. Der zweitwichtigste<br />
Absatzmarkt Italien kommt mit 545.000<br />
Tonnen gera<strong>de</strong> einmal auf 12 Prozent <strong>de</strong>s Gesamtbedarfs<br />
bzw. 40 Prozent <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Nachfrage. Zusammen mit <strong>de</strong>m drittgrößten<br />
europäischen Absatzmarkt Großbritannien<br />
easier it is for domestic producers to establish<br />
themselves in foreign markets. This means<br />
a high value indicates a high level of export<br />
competitiveness.<br />
As for (b), the lower the relative import<br />
structure of a country, the more difficult it is<br />
for foreign producers to establish themselves<br />
in the country’s domestic market. A low value<br />
is therefore an indication of a high level of<br />
domestic competitiveness.<br />
If both competitive<br />
pointers are<br />
combined in a single<br />
indicator, one<br />
obtains the values<br />
shown in Fig. 2. Positive<br />
values indicate<br />
a competitive edge<br />
and negative values<br />
point to competitive<br />
disadvantages.<br />
According to this,<br />
the relative competitiveness<br />
of European<br />
producers<br />
of rolled aluminium products has changed<br />
significantly in the last ten years: Germany<br />
and France now have a competitive edge while<br />
Italy, Spain and the UK are at a competitive<br />
disadvantage. Italy’s competitiveness has improved<br />
significantly in recent years, though,<br />
while that of the UK has <strong>de</strong>clined significantly<br />
since 2008.<br />
Fig. 2: Competitiveness of selected countries<br />
Quelle: eigene Berechnungen<br />
structure and <strong>de</strong>velopment of <strong>de</strong>mand<br />
Europe’s position compared with other countries<br />
globally can easily be seen by looking<br />
at <strong>de</strong>mand. According to the European aluminium<br />
industry’s umbrella organisation, the<br />
<strong>de</strong>mand for rolled sheet and plate (i. e. rolled<br />
products greater than 0.2 mm thick) was about<br />
4.5 million tonnes in 2011. Demand was<br />
thus almost equivalent to the combined <strong>de</strong>mand<br />
for the USA and Canada.<br />
Germany also adopts an outstanding role<br />
with regards to the <strong>de</strong>mand si<strong>de</strong> (Fig. 3). In<br />
2011, <strong>de</strong>mand for rolled aluminium sheet<br />
and plate from users in Germany excee<strong>de</strong>d<br />
1.4 million tonnes. Germany thus accounted<br />
for 31% of total European <strong>de</strong>mand. With its<br />
545.000 tonnes, the second most important<br />
market, Italy, only accounts for just 12% of<br />
total <strong>de</strong>mand, or is merely 40% of German<br />
<strong>de</strong>mand. Together with the third largest European<br />
market, the UK and Ireland with 9%,<br />
over half of the total <strong>de</strong>mand in Europe is attributable<br />
to the three largest markets.<br />
The client structure is heterogeneous. The<br />
18 ALUMINIUM · 5/2013