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typologie des eaux souterraines de la molasse entre chambéry et linz

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Zusammenfassung<br />

Silizium: Der aus mergeligen Sandsteinen eines brackischen Ab<strong>la</strong>gerungsraumes aufgebaute Aquifer-Subtyp <strong>de</strong>r<br />

OMM (Ottnang) weist als einziger <strong>de</strong>utliche Siliziumanomalien (zwischen 17 und 19 mg Si/l) auf. Sie erklären<br />

sich durch das Zusammenwirken von einerseits quarzit- und kristallinreichen Sedimenten und an<strong>de</strong>rerseits von<br />

einer geringen Durchlässigkeit, die durch eine geringe Fliessgeschwindigkeit eine verlängerte Gesteins-Wasser-<br />

Wechselwirkung ermöglicht.<br />

Lithium erweist sich als Tracer für die Wässer <strong>de</strong>r Glimmersan<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r "Mo<strong>la</strong>sse à gypse", <strong>de</strong>r Estuar- und<br />

brackischen Fazies <strong>de</strong>r OMM, <strong>de</strong>r Rigi-Rossberg-Schüttung und <strong>de</strong>r "Grès <strong>de</strong> <strong>la</strong> Cornalle".<br />

Uran ist charakteristisch für die Wässer <strong>de</strong>r Glimmersan<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r "Mo<strong>la</strong>sse à gypse" und <strong>de</strong>r Estuarfazies <strong>de</strong>r OMM.<br />

Das häufig mit Pyrit assoziierte Molybdän ist zusammen mit Uran und Lithium ein charakteristischer Tracer<br />

<strong>de</strong>r Glimmersand-Quellwässer.<br />

Deutlich erhöhte Chromgehalte fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Wässern <strong>de</strong>r marinen Sandsteine <strong>de</strong>r OMM <strong><strong>de</strong>s</strong> westlichen<br />

Mo<strong>la</strong>ssebeckens. Beson<strong>de</strong>rs ausgeprägt ist diese Anomalie in <strong>de</strong>r Estuarfazies. Die Herkunft <strong><strong>de</strong>s</strong> Chroms liegt<br />

vermutlich in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>tritischen Ophiolithkomponenten reich an Chromspinell und -chlorit <strong>de</strong>r penninischen<br />

Flyschsequenzen <strong>de</strong>r Préalpes.<br />

Kobalt: Die geringen, aber trotz<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utlich nachweisbaren Spuren von Kobalt in <strong>de</strong>n Wässern, korrelieren mit<br />

<strong>de</strong>n Ophiolithvorkommen vor allem in <strong>de</strong>n Ostschweizer Mo<strong>la</strong>sseab<strong>la</strong>gerungen. Sie könnten eine<br />

hydrostratigraphische M<strong>et</strong>ho<strong>de</strong> zum Nachweis von Ophiolithkomponenten im Aquifergestein bi<strong>et</strong>en.<br />

Barium: Die Aquifer-Subtypen <strong>de</strong>r "Grès <strong>de</strong> <strong>la</strong> Cornalle", <strong>de</strong>r Gibloux- und <strong>de</strong>r Rigi-Rossberg-Schüttung sind<br />

sowohl durch eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Fissurationsporosität, als auch durch stark erhöhte Bariumgehalte (>150 µg Ba/l)<br />

in <strong>de</strong>n Wässern geprägt. In <strong>de</strong>r Annahme, dass in Klüften als authigenes Mineral ausgefällter Barit die hohen<br />

Bariumkonzentrationen bewirkt, könnte Barium möglicherweise als Zusatzindikator für eine Fissurationsporosität<br />

in einem Aquifer verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Kolloi<strong><strong>de</strong>s</strong> Aluminium ist ein hydrodynamischer Tracer, <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Gehalte mit <strong>de</strong>r Zeit und <strong>de</strong>r Mikroturbidität <strong>de</strong>r<br />

Aquifere stark schwanken. Hohe Konzentrationen (bis zu 80 µg Al/l) können in <strong>de</strong>n Wässern <strong>de</strong>r Estuarfazies <strong>de</strong>r<br />

OMM vorkommen.<br />

Ueberdurchschnittlich hohe Konzentrationen an Nitraten, Chlori<strong>de</strong>n und Bromi<strong>de</strong>n erweisen sich in <strong>de</strong>n<br />

oberflächennahen Grundwässern als Indikatoren anthropogener Beeinträchtigungen.<br />

Die Herkunft <strong>de</strong>r geogenen Tracer in <strong>de</strong>n oberflächennahen Grundwässern erklärt sich im allgemeinen durch:<br />

• die Präsenz bestimmter p<strong>et</strong>rographischer Komponenten in <strong>de</strong>n Sedimenten (basische und ultrabasische<br />

Gesteine, Schwerminerale und Evaporite),<br />

• <strong>la</strong>ngsame Fliessgeschwindigkeiten in feinkörnigen Aquiferen mit be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Porenporosität, die die<br />

Mineralisierung <strong>de</strong>r Grundwässer för<strong>de</strong>rn,<br />

• die Häufigkeit kolloi<strong>de</strong>r mineralischer Substanzen im Wasser. Diese chemische Prägung hängt von <strong>de</strong>r<br />

Mikroturbidität und <strong>de</strong>r Wasserprobenbehandlung nach <strong>de</strong>r Entnahme ab (Filtration, <strong>et</strong>c.).<br />

Tiefengrundwässer<br />

Zur Ergänzung unserer Datenbank <strong>de</strong>r Mo<strong>la</strong>ssewässer wur<strong>de</strong>n 21 Wasserproben aus zumeist Tiefenbohrungen<br />

mitanalysiert. Im Vergleich zu <strong>de</strong>n oberflächennahen Grundwässern entstammen die Tiefengrundwässer regionaler<br />

Fliesssysteme, sodass sie b<strong>et</strong>rächtlich längere Verweilzeiten aufweisen. Ihre zum Teil sehr unterschiedlichen<br />

chemischen Zusammens<strong>et</strong>zungen sind daher im wesentlichen durch <strong>la</strong>ngsame Prozesse und z.T. durch eine<br />

Beimischung mit Formationswasserkomponenten bestimmt.

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