SueUeht« in IIiMÄltlt - The European Library
SueUeht« in IIiMÄltlt - The European Library
SueUeht« in IIiMÄltlt - The European Library
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
30<br />
die frühern <strong>in</strong> der Nähe der Elektrisirmasch<strong>in</strong>e aufgetrenen,<br />
welche bloss die Folge der E<strong>in</strong>wirkung der längst<br />
bekannten Reibungselektrizität (Influenzersche<strong>in</strong>ung und<br />
sog. Rückschlag) waren. In diesen Zuckungen aber demonstrirte<br />
sich zum ersten Mal jene andersgeartete elektrische<br />
Kraft, die seither unter dem Namen „Gralvanismus" e<strong>in</strong>e so<br />
grosse praktische Bedeutung erlangte. Es sei uns gestattet,<br />
hier e<strong>in</strong>ige Bemerkungen über den „Zufall", der bei der<br />
Galvanischen Entdeckung e<strong>in</strong>e so hervorragende Holle<br />
spielte, e<strong>in</strong>zuflechten.<br />
Die Geschichte ist sehr freigebig mit der Zufälligkeit.<br />
E<strong>in</strong> Zufall liess Galilei 1602 die Schw<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>er Kirchenlampe<br />
beobachten, welche Beobachtung Galilei zu<br />
den Pendelgesetzen führte. E<strong>in</strong> „zufällig" von e<strong>in</strong>em<br />
Baume fallender Apfel soll Newton 1666 zur Entdeckung<br />
der Gravitation geleitet, ebenso soll e<strong>in</strong> Zufall Örsted<br />
1820 die Wirkung des elektrischen Stromes auf die<br />
Magnetnadel gezeigt haben etc. etc. Unwillkürlich drängt<br />
sich hier vorerst die Frage auf, warum solche Zufälle vorzüglich<br />
Geistern vom Schlage Galilei's und Newton's begegnen?<br />
"Wie viele Leute haben vor Galilei Lampen<br />
schw<strong>in</strong>gen, vor Newton Aepfel fallen gesehen! Zu was<br />
haben jene Zufälle geführt?<br />
Man kann nicht <strong>in</strong> Abrede stellen, dass <strong>in</strong> der oben citirten<br />
Darstellung der Entdeckung Galvani's: Krankheit der<br />
Frau, Frösche, arbeitende Elektrisirmasch<strong>in</strong>e, Berührung<br />
mit dem Messer etc. wirklich e<strong>in</strong>e ganze Anzahl Thatsachen<br />
sich „zufällig" zusammenfanden. Aber diese haben durchaus<br />
nichts neues vorgeführt, da die Froschschenkel dabei<br />
bloss Elektrometer waren, welche die Wirkungen der Elektrisirmasch<strong>in</strong>e<br />
anzeigten; die Wirkung der statischen Elektrizität<br />
auf die lebenden Nerven und Muskeln war längst<br />
bekannt; Kratzenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> Halle, der erste, der elektrische Heilversuche<br />
an e<strong>in</strong>em gelähmten F<strong>in</strong>ger anstellte (1744), sah hiebei,<br />
dass die Elektrizität „muskelzusammenziehend" wirke,<br />
Nollet, Cavallo und van Marnum hatten vor Galvani den E<strong>in</strong>fluss<br />
der Elektrizität auf Puls, Hautausdünstung und Wachs-