SueUeht« in IIiMÄltlt - The European Library
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beachtet oder wieder <strong>in</strong> Vergessenheit gerathen waren.<br />
Erst nach Arago's Mittheilung wurde die Sache <strong>in</strong> weitern<br />
Kreisen bekannt. Ampère wand zur Verstärkung der Wirkung<br />
e<strong>in</strong>en isolirten Draht mehrmals um e<strong>in</strong>e Nähnadel:<br />
als er den Strom durch den Draht leitete, wurde sie stark<br />
magnetisch. Dies geschah 1822; ob er aber e<strong>in</strong>en eigentlichen<br />
Elektromagnet mit Eisen anfertigte, lässt sich nicht<br />
mit Sicherheit feststellen. Es sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong>dess nicht der Fall<br />
zu se<strong>in</strong>, sonst würde nicht die drei Jahre später von Sturgeon<br />
gemachten Elektromagnete so viel Aufmerksamkeit<br />
erregt haben. Weitere und gründlichere Nachforschungen<br />
vorbehalten, bezeichnen wir also vorläufig Sturgeon als Erf<strong>in</strong>der<br />
des Elektromagnetes, wonach diese iverthvolle Erf<strong>in</strong>dung<br />
<strong>in</strong> das Jahr 1825 zu verlegen ist.<br />
Die bedeutendste von allen Anwendungen des Elektromagnetes<br />
ist unstreitig der elektromagnetische Telegraph.<br />
Die ungeheure Fortpflanzungsgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />
die schon wie oben pag. 16 bemerkt, im vorigen Jahrhundert<br />
bekannt wurde, erweckte schon früh den Gedanken<br />
die elektrische Kraft zu telegraphischen Zwecken zu benutzen.<br />
Die erste bezügliche Idee wurde schon im Jahr<br />
1753 von e<strong>in</strong>em Schottländer (vermuthlich Charles Marshall)<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mit C. M. unterzeichneten Briefe an Scot's Magaz<strong>in</strong>e<br />
ausgesprochen. Der <strong>in</strong> jenem Briefe gemachte Vorschlag<br />
bestand dar<strong>in</strong>, man solle e<strong>in</strong>e Anzahl isolirte Drähte,<br />
die den Buchstaben entsprechen, von e<strong>in</strong>er Station zur<br />
andern führen. Jndem man auf e<strong>in</strong>er Station je e<strong>in</strong>en<br />
der Drähte mit e<strong>in</strong>em (Konduktor <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung br<strong>in</strong>ge,<br />
werde er auf der andern Station kle<strong>in</strong>e Papierstückle<strong>in</strong><br />
anziehen, woraus der telegraphirte Buchstabe entnommen<br />
werden könne. Es blieb aber bei der Idee. Der erste Versuch<br />
e<strong>in</strong>er elektrischen Télégraphie wurde 1774 von Lesage <strong>in</strong><br />
Genf ausgeführt. Es mag daher se<strong>in</strong> Telegraphenmodell mit<br />
e<strong>in</strong>igen Worten berührt werden. Lesage leitete 24 Drähte<br />
(isolirt) von e<strong>in</strong>er Station zur andern; jeder Draht war an<br />
se<strong>in</strong>en beiden Enden mit demselben Buchstaben bezeichnet.<br />
Auf der empfangenden Station waren an jedes Drahtende