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gEW: Mit einem klaren aktionskonzept in die tarifrunde 2013<br />

Gleicher Lohn! Gemeinsam viel bewegen!<br />

Bis zur tarifrunde 2013 bleiben noch wenige Monate. auch bei diesen tarifauseinandersetzungen<br />

wird es wieder um die noch immer ausstehende Vereinbarung<br />

der tariflichen Eingruppierung (l-EgO) für lehrerinnen und lehrer gehen. Wir wollen<br />

möglichst viele kollegInnen in diese auseinandersetzung aktiv einbeziehen. unser<br />

aktionskonzept „gemeinsam viel bewegen“ macht deutlich, was auf dem Spiel steht.<br />

Was ist bisher geschehen?<br />

Die erste Aktionsphase vor den Sommerferien<br />

stand unter dem Motto: „Wir machen’s<br />

gleich“ und hat an vielen Schulen in NRW zu<br />

Aktionen geführt, die gezeigt haben, dass es<br />

bei der diskriminierenden Entgeltsituation der<br />

Tarifbeschäftigen endlich Verbesserungen für<br />

die angestellten Lehrerinnen und Lehrer geben<br />

muss. Mit Aufklebern, Schreibtischzubehör und<br />

„Gehalts-Türmen“ machten die KollegInnen in<br />

den Schulen auf die Misstände aufmerksam.<br />

„Was bist du bereit zu tun?“ war das Thema<br />

der zweiten Aktionsphase im September.<br />

Hier wurden vor allem an größeren Schulen<br />

mit vielen Tarifbeschäftigten Streikcafés<br />

organisiert, um über weitere Aktionen zur<br />

Vorbereitung der Tarifauseinandersetzungen<br />

zu diskutieren.<br />

Der Flyer „Tarifvertrag für Lehrkräfte durchsetzen<br />

– 8 Gründe dabei zu sein“ verdeutlicht,<br />

warum es sich lohnt, sich aktiv an Arbeitskampfmaßnahmen<br />

zu beteiligen. Einzelexem-<br />

altersarmut und prekäre Beschäftigung – auch in der Bildungsbranche<br />

Jede/r achte arbeitnehmerIn im öffentlichen dienst ist nur befristet beschäftigt.<br />

damit übernimmt der öffentliche dienst die Vorreiterrolle bei<br />

prekärer Beschäftigung!<br />

Die Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst sind sicher? Für die 230.040 befristet Beschäftigten<br />

bei Bund, Ländern und Gemeinden gilt das nicht! Von den 1.888.639 ArbeitnehmerInnen der<br />

Gebietskörperschaften sind das satte 12,18 Prozent. Die Zahl der befristet Beschäftigten hat sich in<br />

den letzten acht Jahren nahezu verdoppelt (von „nur" 120.319 im Jahr 2002 auf 230.040 im Jahr<br />

2010!) Im gleichen Zeitraum wurden bei Bund, Ländern und Gemeinden fast eine halbe Million<br />

Stellen abgebaut. Waren 2002 noch 3.459.156 BeamtInnen und ArbeitnehmerInnen beschäftigt,<br />

sank die Zahl bis 2010 um 13,86 Prozent auf 2.979.435.<br />

Nur gut ein Drittel (37 Prozent) der befristet Beschäftigten erhielten 2009 eine unbefristete<br />

Übernahme, fast ebenso viele Verträge (36 Prozent) liefen aus, und 27 Prozent der Verträge wurden<br />

nur befristet verlängert (vgl. Hohendanner, Christian: Unsichere Zeiten, unsichere Verträge?,<br />

IAB-Kurtzbericht 14/2010, S. 4).<br />

In den meisten Universitäten der Bundesrepublik ist für den wissenschaftlichen Nachwuchs mit<br />

den Möglichkeiten des Hochschul-Befristungsrechts ein jahrelanges befristetes Arbeitsverhältnis<br />

vorgesehen. In manchen Hochschulen wird ausschließlich befristet eingestellt! Dies ist nicht im<br />

Sinne des Arbeitsrechts, und eine Familienplanung wird so auf lange Sicht gänzlich unmöglich.<br />

Ein Großteil der Arbeitsmarktreformen des vergangenen Jahrzehnts hatte eine entscheidende<br />

Nebenwirkung (sei es die Einführung von Minijobs oder die Erleichterung von Leiharbeit): Immer<br />

mehr Beschäftigte können von ihrer Arbeit nicht leben. Auch Lehrkräfte müssen teilweise Anträge<br />

auf Aufstockungsleistungen nach Hartz IV beantragen.<br />

Auch die Rente wird in Zukunft für viele nicht mehr reichen. Aktuelle Zahlen sagen voraus, dass<br />

bis zum Jahre 2030 mit einem Absinken des Rentenanspruchs auf unter 40 Prozent des<br />

Bruttoeinkommens gerechnet werden muss. Gegen Altersarmut werden auch die bisher angedachten<br />

mickrigen Unterstützungsangebote wenig ausrichten (Infos: www.jura.uni-bonn.<br />

de/index.php?id=1664). U.L.<br />

nds 10-2012<br />

klaus Hagge<br />

Grundschullehrer<br />

Mitglied des MoKa-Rates<br />

der GEW NRW<br />

27<br />

plare sind zu bestellen bei der GEW-Landesgeschäftsstelle<br />

NRW unter E-Mail: info@<br />

gew-nrw.de<br />

Wie geht es weiter?<br />

Während der dritten Aktionsphase vom 26.<br />

November bis zum 7. Dezember werden unter<br />

dem Motto „Gemeinsam werden wir aktiv!“<br />

alle schon aktiven Tarifbeschäftigten aufgefordert,<br />

weitere KollegInnen zu mobilisieren.<br />

Jetzt wird es darum gehen, über die Ebene<br />

der einzelnen Schule hinaus die Aktivitäten<br />

zu vernetzen und auf Ortsverbandsebene öffentlichkeitswirksame<br />

Aktvitäten zu initiieren.<br />

Diese Aktionen können an den einzelnen<br />

Schulen auf unterschiedlichste Weise vorbereitet<br />

werden. Ideen für Mitmachaktionen<br />

erfahrt ihr unter: www.gew-nrw.de<br />

Gemeinsame Stadtaktionen<br />

Die Ortsverbände können organisieren,<br />

dass, ausgehend von einem gemeinsamen<br />

Treffpunkt z.B. in der Fußgängerzone, kurze<br />

Aktionen durchgeführt werden. Weihnachtsmärkte<br />

sind Anfang Dezember selbstverständlich<br />

bestens geeignete Aktionsorte. Auffällig,<br />

bunt und vielfältig sollten alle öffentlichen<br />

Auftritte durch die verschiedenen vorher in<br />

den Schulen vorbereiteten Aktionen sein.<br />

Werden wir aktiv!<br />

Bei allen unseren Aktivitäten müssen wir<br />

deutlich machen, dass wir nicht bereit sind,<br />

die schon lange währende Ungerechtigkeit<br />

im Entlohnungssystem weiter hinzunehmen.<br />

Deshalb: „Gemeinsam werden wir aktiv!“ und<br />

zeigen, dass wir für unser berechtigtes Anliegen<br />

nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit zu<br />

kämpfen bereit sind.<br />

Die vierte Aktionsphase wird die Tarifverhandlungen<br />

2013 begleiten. Klaus Hagge

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