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ff<br />
6 NACHRICHTEN<br />
Anteil der Ausgaben für Bildungseinrichtungen am<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP), in Prozent<br />
Island<br />
Dänemark<br />
USA<br />
OECD-<br />
Durchschnitt<br />
Österreich<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Ungarn<br />
Quelle: OECD „Bildung auf einen Blick 2012", © DGB einblick 16/12<br />
Begreifen<br />
zum Eingreifen<br />
Werdet Weltbürger statt Bologna-<br />
Sklaven. „Arbeit pro Stunde statt<br />
Erkenntnisse pro Vorlesung ... .“<br />
Ruben Karschnick kritisiert auf Zeit-<br />
Online die „employability“-Ausrichtung<br />
des Bachelor-Studiums<br />
Türkei: Politische Konflikte können<br />
nicht durch Gerichte gelöst werden<br />
Am 4. Oktober 2012 fand vor dem<br />
Strafgerichtshof in Ankara die erste<br />
Anhörung von 15 angeklagten Frauen<br />
der türkischen Bildungsgewerkschaft<br />
EGITIM-SEN und des Gewerkschaftsdachverbands<br />
KESK statt.<br />
Absage an Studiengebühren<br />
Mit einer klaren Absage an Studiengebühren<br />
ist die achte Welthochschulkonferenz<br />
der Bildungsinternationale<br />
am 27. September 2012 in<br />
Buenos Aires zu Ende gegangen.<br />
Wechselt der IWF die Seiten?<br />
Der ORF berichtet über ein Gutachten<br />
des IWF, das u.a. zu dem Schluss<br />
kommt, dass die negativen Auswirkungen<br />
der Sparpolitik bisher massiv<br />
unterbewertet wurden und dass deshalb<br />
diese Politik nicht weiter verfolgt<br />
werden darf. Damit gibt der IWF<br />
linken Kritikern seiner Politik Recht.<br />
Stress in Kitas<br />
Die neue Regelung für Betreuungsplätze<br />
im U3-Bereich ab August<br />
2013 wird für weitere Belastungen<br />
im Berufsalltag von ErzieherInnen<br />
sorgen. Die katholische Hochschule<br />
NRW Aachen hat nun eine Studie<br />
zur Verbesserung der strukturellen<br />
Arbeitsbedingungen und der betrieblichen<br />
Gesundheitsprävention von<br />
ErzieherInnen in Kindertagesstätten<br />
unter Leitung von Prof. Dr. Johannes<br />
Jungbauer gestartet, die in Kooperation<br />
mit Praxiseinrichtungen und<br />
Weiterbildungsträgern durchgeführt<br />
wird. Der vierseitige Fragebogen<br />
wird online ausgefüllt. Infos: www.<br />
katho-nrw.de/aachen/ Se<br />
Geld für die Bildung<br />
Das deutsche Bildungssystem produziert zu viele VerliererInnen. Mehr<br />
als zwei Millionen junge Menschen sind ohne Berufsabschluss, 7,5 Millionen<br />
sind funktionale Analphabeten und rund 300.000 Jugendliche<br />
befinden sich in einer Warteschleife zwischen Schule und Ausbildung.<br />
„Einen festen Sockel der BildungsverliererInnen darf sich unsere Gesellschaft<br />
nicht leisten", mahnte die stellvertretende DGB-Vorsitzende<br />
Ingrid Sehrbrock. Nach den Dresdner Beschlüssen sollen ab 2015<br />
mindestens sieben Prozent der eigenen Wirtschaftskraft für Bildung<br />
und drei Prozent für Forschung in Deutschland aufgewendet werden –<br />
davon sind wir weit entfernt und die Auswirkungen der Schuldenbremse<br />
kommen erst noch. Es fehlt allerorten an Geld: für die Realisierung des<br />
Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz, für die inklusiven Schulen, für<br />
den Ganztag, für die Hochschulen. GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne kritisiert<br />
die „Fehlsteuerung" der Mittel. So öffne sich die Schere zwischen<br />
höher und schlechter qualfizierten Menschen immer weiter. Se<br />
Verkürzte Sicht<br />
Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften<br />
haben in einem Positionspapier<br />
die Politik zum Handeln<br />
aufgefordert: Statt eines eindimensional<br />
strukturierten Faches Wirtschaft<br />
halten die Gewerkschaften<br />
eine sozio-ökonomische Bildung in der<br />
Schule für wichtig, die auf Selbsterkenntnis,<br />
kritisch reflektiertem Handeln<br />
und sozialer wie auch ökologischer<br />
Verantwortung basiert. Das<br />
von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden<br />
sowie wirtschaftsnahen<br />
Instituten geforderte Unterrichtsfach<br />
Wirtschaft wird demgegenüber auf<br />
eine zu enge Sichtweise (homo oeconomicus)<br />
verkürzt. Se<br />
NRW bei Grundschulvergleich im Mittelfeld<br />
Bildungsprojekt<br />
Das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung wird ab<br />
2013 deutschlandweit lokale Bündnisse<br />
für Bildung unterstützen. Zu<br />
diesem Zweck haben sich vor Ort<br />
unter dem Motto „Kultur macht<br />
stark" unterschiedliche zivilgesellschaftliche<br />
Akteure zu Bildungsbündnissen<br />
zusammengeschlossen.<br />
Sie werden bildungsbenachteiligte<br />
Kinder durch außerschulische Angebote,<br />
insbesondere im Bereich<br />
der kulturellen Bildung, unterstützen.<br />
Insgesamt werden 35 Einrichtungen<br />
davon profitieren. Ausführliche<br />
Informationen unter: www.<br />
buendnisse-fuer-bildung.de Se<br />
GrundschülerInnen mit ausländischen Wurzeln werden in NRW besonders gut gefördert. Das war eines der<br />
Ergebnisse des bundesweiten Primarstufen-Ländervergleichs, der auf Basis der von den Kultusministerien verabredeten<br />
bundesweiten Bildungsstandards von Mai bis Juli 2011 erstmalig durchgeführt und am 5. Oktober 2012<br />
präsentiert wurde. An der Studie nahmen SchülerInnen der 4. Jahrgangsstufe aus über 1.300 Grund- und Förderschulen<br />
teil. Getestet wurden die Kompetenzbereiche Deutsch und Mathematik. 30.000 ViertklässlerInnen zeigten,<br />
wie gut sie rechnen, lesen und zuhören können. NRW landete im Mittelfeld, ansonsten zeigte sich das gleiche Bild<br />
wie schon bei anderen Bildungstests: Im Süden, vor allem in Bayern, liegen die SchülerInnen über dem Durchschnitt.<br />
Schlusslichter sind dagegen Stadtstaaten wie Berlin oder Hamburg. Bildungsexperten fordern seit Jahren,<br />
nicht Bundesländer miteinander zu vergleichen, sondern Regionen mit ähnlichen Strukturen und Problemen. Auch<br />
GEW-Vize Marianne Demmer stellte die Sinnhaftigkeit des Vergleichs ins Frage und forderte „neue Akzente in der<br />
Bildungsforschung". Neben dem sinnvolleren Vergleich von wirtschaftlich und soziokulturell ähnlichen Regionen müsse<br />
auch der Umbau zu einem inklusiven Schulsystem mit dem gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht<br />
behinderten Kindern und einer effektiven Lehrerfortbildung forschend begleitet werden. Se