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Magazin 197911

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den-Württemberg gebe es neben der<br />

Kernforschungsanlage In Karlsruhe drei<br />

weitere Kernkraftwerke, dazu sei das Land<br />

von Kernkraftwerken "umzingelt". Da die<br />

22 ABC-Zuge des Erweiterten Katastrophenschutzes<br />

nur für den Verteidigungsfall<br />

gerüstet seien , habe man aus Landesmitteln<br />

eine ergänzende Ausstattung beschafft,<br />

auch für weitere noch aufzustellende<br />

zehn ABC-Einheiten. Man habe 20 Dekontaminationsgruppen<br />

in der Umgebung<br />

kern technischer Anlagen eingerichtet und<br />

in nächster Nähe des französischen Kernkraftwerkes<br />

Fessenheim ein Meßstellensystem<br />

aufgestellt, das zur Zeit erprobt<br />

werde. Schließlich habe man insgesamt<br />

10 Millionen Kaliumjodid-Tabletten zum<br />

Schutze der Bevölkerung beschafft. Darüber<br />

sei in der Presse zwar amüsiert berichtet<br />

worden , doch habe man mit Genugtuung<br />

festgestellt, daß nach dem Unfall in<br />

Harrisburg in aller Hast 1 00000 Einheiten<br />

Kaliumjodid-Tropfen hergestellt und verteilt<br />

worden sind. Seit Anfang des Jahres<br />

befasse sich eine interministerielle Arbeitsgruppe<br />

ausschließlich mit den Problemen<br />

des Katastrophenschutzes bei kerntechnischen<br />

Anlagen.<br />

Zu Tendenzen des Katastrophenschutzes<br />

meinte Dr. Heer, daß die hochentwickelte<br />

Industrie ein erhebliches Katastrophenpotential<br />

enthalte und daß wir alle durch den<br />

hohen Stand der Zivilisation anfälliger geworden<br />

seien. Deshalb könne man auf ein<br />

bestimmtes Maß an Selbstschutz nicht<br />

verzichten. Der Bürger müsse auch selbst<br />

Vorkehrungen treffen, um in einer Notsituation<br />

einige Tage durchstehen zu können.<br />

Das habe die Schneekatastrophe im<br />

letzten Winter wieder gezeigt.<br />

Scharfe Angriffe<br />

In scharfen Worten kritisierte der Präsident<br />

des Deutschen Feuerwehrverbandes, Albert<br />

Bürger, den derzeitigen Stand des<br />

Erweiterten Katastrophenschutzes. Seit<br />

Bestehen der Bundesrepublik hätten die<br />

im Bundestag vertretenen Parteien den<br />

Fragenkomplex halbherzig behandelt. Er<br />

kritisierte die Entstehung des Gesetzes<br />

über die Erweiterung des Katastrophenschutzes<br />

und sagte : .. Aus der Sicht der<br />

Feuerwehren bezeichne ich diese mehr als<br />

20jährige gesetzgebensche Leistung für<br />

den Zivilschutz als völtig ungenügend. Entsprechend<br />

bezeichne Ich auch den derzeitigen<br />

Zustand des Erweiterten Katastrophenschutzes<br />

der Bundesrepublik als desolat.<br />

Nach diesem 20jährigen Hin und Her<br />

sind Bundesregierung und Bundestag auf<br />

dem besten Wege , bei den Feuerwehren<br />

... den noch vorhandenen Kredit im<br />

Zivilschutz zu verspielen ." Zur jetzigen Situation<br />

meinte Bürger: .. Wir machen unsere<br />

freiwillige Bereitschaft zur Mitarbeit im<br />

Katastrophenschutz davon abhängig,<br />

daß . . . die Beseitigung der wirklichen<br />

8 ZS-MAGAZIN 11 79<br />

Fehler In Angriff genommen wird."<br />

Gegensatze und Gemeinsamkeiten zwischen<br />

Staat und den privaten Hilfsorganisationen<br />

stellte der Generalsekretärdes<br />

Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Schilling, in<br />

Staatssekretär Dr.<br />

Fröhlich (Bild mitte)<br />

Informierte sich bel<br />

einem Rundgang<br />

durch die Ausstellung<br />

über Arbeit und<br />

Probleme der Hllfsorganisationen,<br />

wie<br />

hier beim Arbelter­<br />

Samariter-Bund.<br />

Links Im Bild der DIrektor<br />

des Amtes für<br />

Zivilschutz der Stadt<br />

Stuttgart, Maler.<br />

Der Vorsitzende des<br />

Bundestags-Innenausschusses,<br />

MdB<br />

Dr. Wernltz (SPD),<br />

am Stand des Deutschen<br />

Roten<br />

Kreuzes.<br />

Staatssekretär Or.<br />

Fröhlich Im Gespräch<br />

mit dem<br />

stellvertretenden<br />

Bundesgeschäftsführer<br />

der Johannlter-Unfall-Hllfe,<br />

Volgt.<br />

Ministerialdirektor<br />

Wedler vom BundesInnenmInIsterium<br />

(2. von links)<br />

und der Präsident<br />

des Bundesamtes<br />

für Zivilschutz, Cr.<br />

Kolb (Mitte), sowie<br />

THW-Dlrektor Dlpt.­<br />

Ing. Ahrens Informierten<br />

sich über<br />

die Au srüstung der<br />

Feuerwehr.<br />

seinem Referat über die Mitwirkung der<br />

Organisationen im Katastrophenschutz<br />

heraus. Um zu einem erfolgversprechenden<br />

Ganzen zu kommen, müsse die Politik<br />

des Staates darauf gerichtet sein, statt

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