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Magazin 197911

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Karl Helnz Börner, stellvertretender Leiter des Amts tur Zivilschutz der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

Der Schutzraumbetriebsdienst in Stuttgart<br />

Moderne und technisch aufwendige Schutzbauwerke<br />

brauchen einen betriebstechmschen Dienst und eine Aufsicht<br />

Allgemeines<br />

und Vorbereitungen<br />

Die Landeshauptstadt Stuttgart verfügt<br />

zur Zeit neben 8 neuen oder instandgesetzten<br />

öffentlichen Schutzbauten über<br />

18 weitere Hoch- und Tiefbunker sowie<br />

über 14 Großschutzstollen aus dem letzten<br />

Kriege, die noch nicht wieder nutzbar<br />

gemacht wurden, sich aber für einen<br />

Kurzzeitaufenthalt eignen.<br />

Schon während des Baues der beiden<br />

großen Mehrzweckanlagen Hauptbahnhof<br />

und Stadtmitte mit je 4500 Schutzplätzen<br />

wurde deutlich, daß nur ein spezieller<br />

Schutzraumbetriebsdienst diese modernen<br />

und technisch aufwendigen Schutzbauwerke<br />

betreiben kann.<br />

Das Innenministerium Baden-Württemberg<br />

beauftragte daher im August 1977<br />

die Landeshauptstadt Stuttgart mit der<br />

Durchführung eines Modellversuchs,<br />

bei dem die Ausbildung und der Einsatz<br />

eines Schutzraumbetriebsdienstes als<br />

Regieeinheit der Stadt erprobt werden<br />

sollte. Gleichzeitig sollten Erfahrungen<br />

bei der Auswahl der Helfer, deren Ausbildung<br />

in den vorhandenen Schutzräumen<br />

und im Einsatz gesammelt werden .<br />

Der Versuch begann dann im Januar<br />

1978, nachdem folgende Ausbildungsunterlagen<br />

erarbeitet waren :<br />

• Definition der Aufgaben der Fachgruppen<br />

Betriebstechnischer Dienst und<br />

Schutzraumaufsicht und der dafür geeigneten<br />

Berufsgruppen,<br />

• Personal bedarfs berechnungen entsprechend<br />

der einzelnen Schutzbauwerke,<br />

• Erstellung von Ausbildungsplänen,<br />

getrennt nach den Erfordernissen der<br />

auszubildenden Fachgruppen,<br />

• Aufstellung von Halbjahres-Lehrplänen<br />

und<br />

• Beschaffung von Unterrichts- und<br />

Ausbildungsmaterial.<br />

Aufstellung und RechtssteIlung<br />

der Helfer<br />

Die Helfer der Regieeinheit Schutzraumbetriebsdienst<br />

haben die RechtssteIlung<br />

von Helfern im Zivilschutz im Sinne von<br />

§ 9 des Zivilschutzgesetzes - ZSG -<br />

26 ZS-MAGAZIN 11 79<br />

vom 9. August 1976 (BGBI. I S. 2109)<br />

und , soweit vom Wehrdienst für den<br />

Zivildienst freigestellt, des § 13 ades<br />

Wehrpflichtgesetzes. Sie erhalten Ersatz<br />

der Kosten und des Verdienstausfalls<br />

gemäß § 9 Abs. 2 des Gesetzes über<br />

den Zivilschutz unter sinngemäßer Anwendung<br />

des § 9 des Gesetzes über<br />

die Erweiterung des Katastrophenschutzes<br />

in der Fassung vom 10. Juni 1974<br />

(BGBI. I S. 1440).<br />

Der Schutzraumbetriebsdienst läßt sich<br />

nur bei sinngemäßer Anwendung des<br />

Freistellungsverfahrens nach § 8 Abs. 2<br />

KatSG (Freistellung der Helfer vom<br />

Wehrdienst für einen 10jährigen Dienst<br />

im Zivilschutz nach § 9 Abs. 1 ZSG)<br />

in ausreichender Stärke als Regieeinheit<br />

aufstellen. Hiernach ist in Stuttgart mit<br />

Zustimmung des Kreiswehrersatzamtes<br />

verfahren worden.<br />

Aufgaben und personelle<br />

Stärke des Schutzraumbetriebsdienstes<br />

Der Schutzraumbetriebsdienst betreibt<br />

und wartet die vom Amt für Zivilschutz<br />

verwalteten öHentlichen Schutzräume<br />

in Stuttgart nach Weisung des Amtsleiters<br />

des Amts für Zivilschutz oder seines<br />

Stellvertreters. Er wird getrennt in die<br />

Bereiche Betriebstechnischer Dienst<br />

und Schutzraumaufsicht aufgestellt und<br />

ausgebilde t. Die Schutzraumaufsicht<br />

beinhaltet den Ordnungsdienst und<br />

schließt die Betreuung sowie die sanitätsdienstlichen<br />

Aufgaben ein.<br />

Das Nähere muß in einer Stärke- und<br />

Ausstattungsnachweisung (STAN) geregelt<br />

werden, für die ein Entwurf erarbeitet<br />

wurde. Dieser STAN-Enlwurf sieht drei<br />

alternative Gruppen oder Trupps je nach<br />

SChutzplatzzahl und Schutzraumausstattung<br />

vor (Mehrzweckanlagen, instandgesetzte<br />

bzw. nutzbar gemachte Bunker<br />

und Stollen) und zwar in den Stärken:<br />

Arzt + - /1/15/16 bzw. Arzt<br />

+ - /1/10/11 oder - /1/3/4:<br />

Die personelle Stärke des Stuttgarter<br />

Schutzraumbetriebsdienstes beträgt<br />

nach diesem Muster derzeit<br />

1 ZugfiJhrer }<br />

8 Gruppenführer 65"<br />

56 Helfer<br />

Es ist inzwischen allgemeine Erkenntnis,<br />

daß die Aufgaben des Schutzraumbetriebsdienstes<br />

nicht von .. geeigneten<br />

Schutzrauminsassen" ausgeübt werden<br />

können, wie dies noch die Dienstanwe isung<br />

für das Stammpersonal der Schutzraumleitung<br />

öffentlicher Schutzräume<br />

aus dem Jahre 1972 voraussetzt. Die<br />

Stuttgarter Erfahrungen zeigten auch,<br />

daß diese Aufgaben nicht nebenher von<br />

Althelfern des THW oder der Freiwilligen<br />

Feuerwehren oder von anderen Fachdiensteinheiten<br />

des Katastrophenschutzes<br />

erfüllt werden können.<br />

Ausbildung der Helfer<br />

Die Au sbildung der Helfer im Schutzraum<br />

erfolgt durch den Leiter des Schutzraumbetriebsdienstes<br />

sowie der ihm nach geordneten<br />

Leiter der Fachgnuppen<br />

Betriebstechnischer Dienst und Schutzraumaufsicht,<br />

die stadtische Bedienstete<br />

im Amt für Zivilschutz der Stadt Stuttgart<br />

sind . Die Grundausbildung beträgt 95<br />

und die Vollausbildung 130 Stunden.<br />

Allgemeine Ausbildung<br />

Alle Helfer erhalten als Grundausbildung<br />

den Selbstschutz-Grundlehrgang sowie<br />

den Selbstschutz-Ergänzungslehrgang<br />

.. Strahlenschutz" des Bundesverbandes<br />

für den Selbstschutz.<br />

Danach wird in die Pflichten und Rechte<br />

der Helfer eingewiesen . Über Themen<br />

wie Ortskunde, Schutz vor Waffenwirkungen<br />

und Anwendung der persönlichen<br />

SChutzausstattungen wird das Ziel dieser<br />

Einweisung, die Darstellung der Probleme<br />

bei Bunkerbelegungen, erreicht.<br />

Nach dieser 10 Stunden umfassenden<br />

theoretischen Ausbildung erfolgt dann<br />

die Trennung in die einzelnen Fachgruppen.<br />

Betriebstechnischer Dienst<br />

Die Ausbildung am Gerät bereitet im<br />

allgemeinen keine Probleme, da in Stuttgart<br />

technisch vorgebildetes städtisches<br />

Personal (2 Betriebstechniker des Amts<br />

. (SIehe Ghederungsbllder 1, 2 und 3)<br />

•. (SIehe Ghederungsbild 4)

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