Magazin 197911
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nach den Notwendigkeiten der Gesamt- Herr Bundesminister Baum hat in seiner erwehren durch ihre bisherige Dienstleiverteidigung.<br />
Erklärung zur Verbesserung und Entwick- stung im Frieden schon immer bewiesen.<br />
Der Deutsche Bundestag hat in seiner<br />
163. Sitzung am Mittwoch, 27. Juni 1979,<br />
im Rahmen der Beratung eines Antrages<br />
der Fraktion der CDU/CSU über die Gesamtverteidigung<br />
auch das Problem der<br />
Zivilverteidigung und des Erweiterten Katastrophenschutzes<br />
diskutiert. Erlauben<br />
Sie mir, daß ich zu dieser Bundestagsdebatte<br />
meine Auffassung anfüge.<br />
Die Debatte vom 27. Juni 1979 hat wieder<br />
einmal gezeigt, daß zwischen Regierungskoalition<br />
und Opposition im Bundestag<br />
auch in dieser Lebensfrage unseres<br />
Volkes keine Ubereinstimmung mehr besteht.<br />
Einig waren sich die Sprecher aller<br />
Fraktionen nur darin, daß in den zurückliegenden<br />
Jahren in einer bewu ßten Prioritätensetzung<br />
der Schwerpunkt auf die militärische<br />
Verteidigung gelegt und der Zivilschutz<br />
bewußt zurückgestellt wurde.<br />
Nach den heutigen Erkenntnissen der<br />
Bundesregierung in der 8. Legislaturperiode<br />
sollten aber nunmehr die Prioritäten<br />
lung des Erweiterten Katastrophenschut- Sie erwarten nun eine Honorierung dafür,<br />
zes vor dem Bundestag auch erklärt : aber nicht für die eigene Tasche, sondern<br />
für ihre Mitbürger durch eine Verstärkung<br />
"Aufklärung der Bevölkerung über Fragen<br />
der Ausrüstung, um im Katastrophenfall<br />
der Gesamtverteidigung und damit auch<br />
wirksamer helfen zu können.<br />
der zivilen Verteidigung ist dringend not-<br />
wendig. Wir messen ihr besonderen Wert<br />
bei . Die Bundesregierung ist bemüht, die<br />
Aufklärung der Bevölkerung gleicherma-<br />
ßen freimütig wie verständlich vorzuneh- XIII. Int ernationales<br />
men , weil nur so Verteidigungswille und Brandschutz-Symposium<br />
Verteidigungsfähigkeit gefördert werden<br />
können . Dies bedeutet ehrliche, nüchter- Organveranstaltungen des CTIF<br />
ne und umfassende Unterrichtung der Be- 19.-27. Juli 1981 in Böblingen<br />
völkerung über die Fragen der zivilen Ver- Schirmherr: Ministerpräsident Lothar<br />
teidigung . Zivilschutzpolitik kann nur er- Späth<br />
folgreich sein, wenn ihr im politischen<br />
Bereich und in der Öffentlichkeit ein ent- Das Präsidium und der Permanente<br />
sprechender Stellenwert eingeräumt wird. Rat des CTIF (Internationales Komitee<br />
Es ist gar kein Zweifel, daß viele Jahre für vorbeugenden Brandschutz und<br />
lang nach dem Kriege die Öffentlichkeit für Feuerwehrwesen) haben am 7. und<br />
diese Fragen nicht sensibilisiert war, daß 8. Mai 1979 in Stockholm beschlossen,<br />
sie nicht bereit war, diese Fragen aufzu- die im Jahre 1981 fälligen Internationa-<br />
nehmen." len Feuerwehrveranstaltungen in der<br />
verändert und dem Erweiterten Katastrophenschutz<br />
durch Zuweisung höherer Finanzmittel<br />
eine echte Verstärkung eingeräumt<br />
werden.<br />
Herr Bundesminister Baum nahm in dieser<br />
Debatte über die Gesamtverteidigung<br />
das Wort und erläuterte den Regierungsstandpunkt.<br />
Seine Bemerkungen zum Er-<br />
Dieser Auffassung des Herrn Bundesinnenministers<br />
schließe ich mich voll an.<br />
Jedoch sollte nicht vergessen werden,<br />
daß die heutige und die früheren Bundes-<br />
regierungen selbst die Schuld an der man-<br />
gelnden Bereitschaft zum Zivilschutz tra-<br />
gen. Der Erweiterte Katastrophenschutz<br />
ist seit 22 Jahren als Stiefkind behandelt<br />
Bundesrepublik Deutschland (in Böblin-<br />
gen/ Baden-Württemberg) durchzufüh-<br />
ren. Dieser Beschluß kam auf Antrag<br />
des Deutschen Feuerwehrverbandes<br />
zustande, der sich zuvor der Förderung<br />
dieser Veranstaltungen durch die Lan-<br />
desregierung von Baden-Württemberg<br />
versicherte.<br />
weiterten Katastrophenschutz entspra- und belächelt worden. Abgeordnete aller Das CTIF wurde 1904 gegründet und<br />
ehen im wesentlichen den bisherigen Er- Fraktionen haben sich zu oft durch ihre hat seinen Sitz in Paris. Präsident des<br />
kenntnissen aus dem Sachprogramm zur eigene Haltung vom Zivilschutz aus unter- CTIF ist Polizeipräsident i. R. Josef<br />
Verbesserung und Entwicklung des Er- schiedlichen Motiven heraus distanziert. Holaubek (Wien) . Dem CTIF gehören<br />
weiterten Katastrophenschutzes. Dabei Der Stellenwert des Erweiterten Katastro- zur Zeit 38 Staaten, darunter alle eurosprach<br />
er zwei Probleme an, denen ich phenschutzes wurde durch Sparmaßnah- päischen Nationen einschließlich der<br />
mich ebenfalls heute zuwenden möchte. men, die von den Feuerwehrmännern Ostblockstaaten an. Die Mitglieder des<br />
richtigerweise als Desinteresse des Staa- CTIF sind die Nationalen Komitees.<br />
tes an ihrem freiwilligen Dienst ausgelegt Auch in der Bundesrepublik besteht<br />
Zusammenfassung der<br />
Gesetze<br />
Es ist den Worten des Bundesinnenministers<br />
zu entnehmen, daß die Zivilschutzgesetzgebung<br />
vereinfacht und transpa-<br />
renter gemacht werden soll. Es bestehe<br />
die Absicht, in der nächsten Legislaturperiode<br />
einen Gesetzentwurf dem Bundeswurden,<br />
herabgemindert. Das Hineinregieren<br />
der Verwaltungen in die Feuerwehren<br />
zum Teil durch ungeeignete Bedienstete<br />
und die entstandene Distanz<br />
zwischen Verwaltung und Helfer trugen zu<br />
weiterem Herabsetzen des Stellenwertes<br />
des Katastrophenschutzes bei.<br />
Ich fordere deshalb die Bundesregierung<br />
ein solches, dessen Vorsitz z. Z. der<br />
Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes,<br />
Albert Bürger, inne hat.<br />
Das CTIF führt folgende Veranstaltungen<br />
durch, die turnusgemäß jetzt 1981<br />
in Böblingen stattfinden:<br />
1. Internationale Feuerwehrwett-<br />
kämpfe<br />
tag vorzulegen, der das Zivilschutzgesetz, ebenso wie die Abgeordneten des Deut- für Berufs- und Freiwillige Feuerwehren.<br />
das Gesetz über die Erweiterung des Ka- schen Bundestages auf, sich künftig mehr Sie finden alle 4 Jahre statt. Die letzten<br />
tastrophenschutzes und möglicherweise der Sache des Katastrophenschutzes an- Wettkämpfe waren 1977 in Trient vom<br />
auch das Schutzbaugesetz zusammen- zunehmen . Dies kann aber nurdurch Ta- Nationalen Komitee Italiens ausgerichtet<br />
fasse. Mit großem Interesse sehen die ten und nicht wie bisher durch Worte worden. Die Zahl der Wettkämpfer be-<br />
Feuerwehren einer solchen grundlegenden<br />
Veränderung in der Zivilschutzgesetzgebung<br />
entgegen. Ich möchte aber<br />
bezweifeln, ob es in der 9. Legislaturperiode<br />
zu einer solchen grundlegenden Verbesserung<br />
kommt, da ja das Sachprogeschehen.<br />
Was die Feuerwehren aus<br />
ihrer Sicht vom Erweiterten Katastrophenschutz<br />
erwarten, ist eine bessere Dolie-<br />
rung mit Haushaltmitteln zurweiteren Ent-<br />
wicklung des Gerätes und zur Verbesserung<br />
der Struktur des Katastrophenschutträgt<br />
rund 1500 Feuerwehrmänner.<br />
Internationale Wettkämpfe fanden bisher<br />
statt in:<br />
Bad Godesberg, Mühlhausen, Karlo-<br />
vace, Krems, Brünn, Trient.<br />
gramm davon spricht, daß eine politische<br />
Entscheidung erst nach Ablauf des fünfzes.<br />
Den Willen zum Dienen im Katastrophenschutz<br />
und die humanitäre Bereit- Wettbewerbsarten sind:<br />
jährigen Sonderprogrammes getroffen schaft zum Helfen in Not und Gefahr ha- 1.1 Der Intern. Feuerwehrwettbewerb<br />
werden kann. ben die Angehörigen der Freiwilligen Feu- (Kombinierter Wettkampf) bestehend<br />
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