Psychotherapeutenjournal 2/2011 - medhochzwei Verlag GmbH
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Bremen<br />
Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />
von Praxen in einzelnen Regionen. Die<br />
Arbeit an diesen Empfehlungen steht kurz<br />
vor dem Abschluss.<br />
Auf dem Deutschen Psychotherapeutentag<br />
nutzte Karl Heinz Schrömgens zum<br />
Abschluss seines Vorsitzes die Gelegen-<br />
196<br />
heit, den hessischen Kammerpräsidenten<br />
Jürgen Hardt aus dem Kreis der Präsidentinnen<br />
und Präsidenten zu verabschieden.<br />
Jürgen Hardt stand der hessischen<br />
Kammer seit ihrer Gründung vor und hat<br />
jetzt aus Altersgründen auf eine erneute<br />
Kandidatur verzichtet. Er hatte mit vielen<br />
Initiativen die Arbeit des Länderrates bereichert<br />
und insbesondere immer wieder<br />
mit grundsätzlichen Erwägungen vor<br />
Ökonomisierungstendenzen im Gesundheitswesen<br />
und einem zu raschen Sich-<br />
Verlieren in der Pragmatik des Politikalltags<br />
gewarnt.<br />
Einrichtung von Traumaambulanzen im Land Bremen – Psychotherapeutenkammer<br />
Bremen wird beteiligt<br />
Die Deputation für Arbeit und Gesundheit<br />
der bremischen Bürgerschaft hat im Januar<br />
<strong>2011</strong> das Versorgungsamt beauftragt, eine<br />
Traumaambulanz für das Land Bremen<br />
einzurichten. Diese solle ein Angebot zur<br />
Akutintervention für Opfer von Gewalttaten<br />
bereitstellen. Nachdem in einem<br />
ersten Schritt zunächst Kontakt zu Opferschutzverbänden,<br />
der Polizei und anderen<br />
möglichen Kooperationspartnern gesucht<br />
wurde, wurde im März auch die Psychotherapeutenkammer<br />
gebeten, sich an der<br />
Entwicklung eines Konzepts zu beteiligen.<br />
Einen ersten Austausch zwischen den Verantwortlichen<br />
des Versorgungsamts und<br />
Vertretern der Psychotherapeutenkammer<br />
Bremen gab es Mitte März. Herr Geduldig<br />
und Herr Dr. Bittel erläuterten, dass die<br />
Einrichtung der Traumaambulanz nicht<br />
kurzfristig erfolgen soll, sondern dass man<br />
sich ausreichend Zeit für die Entwicklung<br />
lassen will. Sie zeigten sich insbesondere<br />
an der psychotherapeutischen Expertise<br />
interessiert. Erste Überlegungen beinhalten,<br />
dass an ein bis zwei Standorten in<br />
Bremen ein möglichst niedrigschwelliges<br />
Angebot für Opfer von Gewalttaten bereit-<br />
gestellt werden sollen. Zugleich soll eine<br />
möglichst unkomplizierte Finanzierung von<br />
zunächst fünf Sitzungen Akuttherapie geschaffen<br />
werden.<br />
Karl Heinz Schrömgens und Axel Janzen<br />
referierten über neueste Erkenntnisse zu<br />
Diagnostik und Behandlung im Bereich<br />
der Psychotraumatologie und stellten fest,<br />
welchen Standard eine Traumaambulanz<br />
aus psychotherapeutischer Sicht haben<br />
sollte. Gleichzeitig konnten sie in diesem<br />
Zusammenhang darauf verweisen, dass<br />
die Kammer derzeit die Behandlerliste für<br />
traumatisierte Patienten aktualisiert. Dabei<br />
soll die Liste explizit psychotherapeutische<br />
Kompetenz für akut traumatisierte<br />
Patienten im Sinne der Notfallbehandlung<br />
ausweisen. Die Ausführungen und Anregungen<br />
der Kammer wurden von den Vertretern<br />
des Versorgungsamtes mit großem<br />
Interesse aufgenommen.<br />
Wenige Tage später hatte das Versorgungsamt<br />
Fachleute und Organisationen, die<br />
an der Einrichtung der Traumaambulanz<br />
beteiligt werden sollen, zu einem ersten<br />
Arbeitstreffen eingeladen. Auf diesem<br />
Treffen wurden die sehr unterschiedlichen<br />
Vorstellungen von Traumabehandlung und<br />
den Ansprüchen an eine Traumaambulanz<br />
deutlich. Axel Janzen mahnte in diesem<br />
Zusammenhang eine Klärung des Traumabegriffs<br />
an und forderte einen hohen psychotherapeutischen<br />
Standard für die Ambulanz.<br />
Redaktion Bremer<br />
Kammerseiten<br />
An diesen Seiten arbeiteten mit: Axel Janzen,<br />
Hans Schindler, Karl Heinz Schrömgens.<br />
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<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2011</strong>