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Psychotherapeutenjournal 2/2011 - medhochzwei Verlag GmbH

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<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 2/<strong>2011</strong><br />

Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />

Hessen<br />

Der Kammervorstand zieht Bilanz: Vizepräsident Hans Bauer, Dr. Ulrich Müller, Marion<br />

Schwarz, Präsident Jürgen Hardt, Susanne Walz-Pawlita, Uta Cramer-Düncher, Thomas Merz<br />

(von links nach rechts)<br />

Liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen,<br />

das ist das letzte Mal, dass ich mich als<br />

Präsident an Sie wende. Ich verabschiede<br />

mich mit einem guten Gefühl.<br />

In Frankreich sagt man, dass jeder Abschied<br />

etwas vom Sterben an sich hat –<br />

«partir c´est mourir un peu» – deswegen<br />

kann jeder Abschied eine Vorübung auf<br />

das Ende sein. Das scheint einen Abschied<br />

zu erschweren und so wehren wir<br />

uns meist dagegen, dass es ein letztes<br />

Mal sein könnte. Wir sagen: „Bis bald“,<br />

„bis später“ oder einfach „Auf Wiedersehen“,<br />

um uns zu trösten, auch wenn es<br />

kein nächstes Mal geben wird.<br />

Was hat das mit Psychotherapie zu tun?<br />

Der griechische Philosoph Epikur meinte,<br />

die gesamte Philosophie habe nur einen<br />

Sinn: Therapie für die Seele zu sein. Und<br />

weil die Angst vor dem Tode der tiefste<br />

Grund allen seelischen Leidens sei,<br />

habe sie die Aufgabe, mit dem Tod zu<br />

versöhnen. Dabei schlug er eine andere<br />

Behandlung der Todesangst vor als viele<br />

Religionen und seine philosophischen<br />

Vorgänger Platon und Aristoteles; diese<br />

trennten den vergänglichen Leib von einer<br />

unsterblichen Seele, die sich im Tod<br />

vom Körper löst und ewig lebt.<br />

Weil Epikur im Jenseitsglauben eine Entwertung<br />

des Lebens sah, empfahl er, den<br />

Tod nicht zu fürchten und das Ende zu bejahen,<br />

weil damit die Einzigartigkeit und<br />

Kostbarkeit des jeweiligen Lebens betont<br />

wird. Es bleibt dann nur die Hoffnung,<br />

dass etwas von dem überdauern wird,<br />

was wir im Leben geschaffen haben: als<br />

Andenken, das im Beharren etwas davon<br />

übernimmt, dass wir uns gegen den Lauf<br />

des Lebens stemmen, oder aber als etwas,<br />

das andere nach uns in Gebrauch<br />

nehmen. Dann werden die uns Nachfolgenden<br />

es sich aneignen, es verändern<br />

und vergessen, wer es geschaffen hat.<br />

Vielleicht werden sie manchmal erinnern,<br />

was sie von uns übernommen haben. Ist<br />

das nicht viel und Trost genug?<br />

Ihr Jürgen Hardt<br />

Präsident<br />

Fünf Jahre Vorstandsarbeit:<br />

Der Vorstand zieht<br />

Bilanz<br />

Haus Bauer, Vizepräsident<br />

Schon bei der Entstehung des Psychotherapeutengesetzes<br />

habe ich mich für die<br />

Möglichkeit der Gründung einer eigenen<br />

Kammer für unsere beiden Berufsstände<br />

eingesetzt. Erschien mir doch schon damals<br />

eine solche Institution als wichtiges<br />

Instrument sowohl zur internen Gestaltung<br />

der Bedingungen unserer Berufstätigkeit,<br />

als auch zur äußerlichen gesellschaftlichen<br />

und politischen Vertretung – bis zur<br />

Übernahme allgemeingesellschaftlicher<br />

Verantwortung aus psychotherapeutischer<br />

Sicht. Als es dann im Jahre 2000 daran<br />

ging, die Kammer zu gründen, war ich<br />

froh darüber, dabei mitarbeiten zu dürfen<br />

und meine Vorstellungen einbringen zu<br />

können. Und es wurde eine spannende<br />

Arbeit. Eine Institution aus dem Nichts<br />

heraus aufzubauen. Kontakte knüpfen, die<br />

Infrastruktur zu erstellen und, vielleicht ein<br />

zentraler Aspekt, sich als Vorstandsteam<br />

zusammenzuraufen. Diskussionen und<br />

Auseinandersetzungen zu den verschiedensten<br />

Fragestellungen, sich gegenseitig<br />

überzeugen und Kompromisse finden.<br />

Einen Prozess, den ich jetzt zweimal, in<br />

zwei Wahlperioden miterleben konnte –<br />

mit sehr unterschiedlicher Prägung. Dazu<br />

noch lange Gespräche mit Jürgen Hardt,<br />

dem Präsidenten der Kammer, über unsere<br />

politische Ausrichtung und die daraus<br />

folgenden strukturellen Notwendigkeiten.<br />

Gemäß meiner Rolle als Vizepräsident<br />

fühlte ich mich immer für „das große Ganze“<br />

der Kammer und deren Funktionieren<br />

als Institution zuständig. Dazu zählten<br />

auch der Aufbau und die politische Führung<br />

der Geschäftsstelle als funktionierende<br />

Dienstleistungseinrichtung sowohl für<br />

die Mitglieder als auch für Funktionsträger<br />

und Gremien der Kammer. Nicht zuletzt<br />

auch die Zuständigkeit für die Finanzen<br />

201<br />

Hessen

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