28.02.2013 Aufrufe

Das Dokument des Grauens - Band 1 - Als der Horror laufen lernte

Das Dokument des Grauens - Band 1 - Als der Horror laufen lernte

Das Dokument des Grauens - Band 1 - Als der Horror laufen lernte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

wie es zum Beispiel Georges Méliès ständig tat. Frankenstein (1910) erzählt uns eine<br />

in sich geschlossene Geschichte.<br />

Die erste Szene zeigt, wie <strong>der</strong> junge Frankenstein seine Familie verlässt, um seine<br />

Ausbildung zum Mediziner zu beginnen. Beachten Sie bitte die beiden Wasserzeichen<br />

Edisons in den gegenüberliegenden Ecken. Ihnen wird ebenso ein zusätzliches Wasserzeichen<br />

links unten auffallen, welches die Buchstabenfolge „ada“ eingerahmt von zwei<br />

horizontalen Strichen darstellt. Dies ist das Wasserzeichen <strong>des</strong> Alois Detlaff Archive;<br />

mehr zu Alois Detlaff erfahren wir noch später.<br />

Abbildung 23.3: Frankenstein verabschiedet<br />

sich von seiner Verlobten<br />

Frankenstein wird von Augustus<br />

Phillips dargestellt. Phillips wurde am 1.<br />

August 1874 geboren und seit <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende<br />

als Schauspieler in Theatern<br />

tätig. Frankenstein (1910) gilt als<br />

sein erster Ausflug in die Welt <strong>des</strong> Films.<br />

Es sind <strong>der</strong>zeit etwa 140 Filme bekannt,<br />

in welchen Augustus Phillips mitwirkte,<br />

sein letzter Film entstand im Jahr 1921.<br />

Berühmte Werke <strong>der</strong> Filmgeschichte befinden<br />

sich nicht darunter, und bis zu seinem<br />

Krebstod im Jahr 1944 blieb er vor<br />

allem <strong>der</strong> Bühne treu.<br />

Seine Verlobte Elizabeth, <strong>der</strong>en Name<br />

im Film nie genannt wird und <strong>der</strong> Na-<br />

me Elizabeth daher eine reine Vermutung ist, wird von Mary Fuller verkörpert. Die im<br />

Jahr 1888 geborene Mary Claire Fuller war seit 1907 im Filmgeschäft tätig, als sie bei<br />

<strong>der</strong> Vitagraph in New York als Schauspielerin zu arbeiten begann. 1909 wechselte sie<br />

zu Edison und war unter an<strong>der</strong>em in Hansel und Gretel (1909) zu sehen. Dort wuchs<br />

Mary Fuller zu einem <strong>der</strong> ersten weiblichen Filmstars heran. Sie war die erste Schauspielerin<br />

<strong>der</strong> USA, welche namentlich in <strong>der</strong> Namensliste eines Films erwähnt wurde,<br />

in Aida (1911). Sie galt als Schönheit und wurde zunehmend populärer, bis sie im Jahr<br />

1914 als Rivalin Mary Pickfords galt, einer weiteren berühmten Schauspielerin. Mary<br />

Fuller machte sich auch als Autorin von Drehbüchern einen Namen, von welchen zwischen<br />

1913 und 1915 insgesamt acht Stück verfilmt wurden. 1917 war ihre Karriere<br />

jedoch schlagartig vorbei, als sie, nachdem einige ihre Filme gefloppt waren, Probleme<br />

hatte, einen neuen Vertrag abzuschließen. Sie erlitt einen Nervenzusammenbruch<br />

und zog sich aus dem Filmgeschäft zurück. 1926 versuchte sie ein Comeback, doch erneut<br />

hatte sie keinen Erfolg und es kam zu keinem Vertragsabschluss. Mary Fuller zog<br />

sich wie<strong>der</strong> zurück und lebte mit ihrer Mutter. <strong>Als</strong> die Mutter 1940 starb, erlitte Mary<br />

Fuller einen zweiten schweren Nervenzusammenbruch und verblieb in <strong>der</strong> Pflege ihrer<br />

Schwester. 1947 wurde sie in das St. Elizabeths Krankenhaus in Washington eingeliefert.<br />

Dort lieb sie 25 Jahre lang in psychiatrischer Behandlung, bis sie 1972 schließlich<br />

starb. Da das Krankenhaus keine Verwandten ausfindig machen konnte, wurde Mary<br />

Fuller in einem anonymen Grab beigesetzt.<br />

268

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!