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Das Dokument des Grauens - Band 1 - Als der Horror laufen lernte

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<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

geheuren Einfluss <strong>der</strong> Báthorys waren sie kleine Lichter, was sich auch darin äußert,<br />

dass im Gegensatz zu allen geltenden Gepflogenheiten Ferencz Nádasdy bei seiner<br />

Hochzeit den Nachnamen seiner jungen Frau annahm.<br />

Elisabeth war von ihrem Gatten durchaus begeistert. Er faszinierte sie mit seinen<br />

geheimen Leidenschaften <strong>des</strong> Okkulten. Und vielleicht wäre Elisabeth nur zu einer<br />

exzentrischen, Hühner schlachtenden, adligen Hexe geworden, wäre sie mit all diesen<br />

Eindrücken letzten En<strong>des</strong> nicht völlig alleine gewesen. Ferencz war nämlich, wie die<br />

meisten Männer <strong>der</strong> Region in jenen Tagen, nicht nur ein Graf, son<strong>der</strong>n auch Soldat.<br />

Und hier auch ein beson<strong>der</strong>s guter Krieger, man nannte ihn den „schwarzen Helden“.<br />

Dementsprechend war Ferencz oftmals monatelang nicht zuhause und Elisabeth alleinige<br />

Herrin <strong>des</strong> Schlosses, somit alleinige Herrin über das Dienstpersonal und dazu<br />

kommt noch, dass es zu Elisabeths Zeit gang und gäbe war, die Bediensteten mit äußerster<br />

Strenge zu behandeln. Bei diesen Voraussetzungen war es wohl nur eine Frage<br />

<strong>der</strong> Zeit, bis <strong>der</strong> Lauf <strong>der</strong> Dinge außer Kontrolle geriet.<br />

Elisabeth Báthory wurde gegenüber den Untergebenen nicht nur zunehmend strenger,<br />

son<strong>der</strong>n auch brutal. Bereits kleine Fehler wurden mit <strong>der</strong> Peitsche bestraft. Und<br />

es machte Elisabeth zunehmend immer mehr Spaß, ihre Opfer zu peinigen. Die Lage<br />

spitzte sich zu, als Elisabeth begann, nach Gründen für Bestrafungen regelrecht<br />

zu suchen. Es reichte aus, ihr über den Weg zu <strong>laufen</strong>, um mit Zangen und an<strong>der</strong>en<br />

Folterinstrumenten gequält zu werden.<br />

Eine weitere Stilblüte <strong>der</strong> zunehmend gelangweilten und frustrierten Herrscherin<br />

war ihr immer stärkerer Drang nach den dunklen Geheimnissen <strong>der</strong> Schwarzen Magie<br />

und Hexerei. Ihre treueste Bedienstete und Handlangerin seit frühesten Kindheitstagen,<br />

Ilona Jó, wurde ausgeschickt, um die berühmtesten Zauberer, Alchemisten und<br />

Kreaturen <strong>der</strong> Nacht <strong>des</strong> ganzen Lan<strong>des</strong> ins Schloss Čachtice zu bringen. Und sie<br />

kamen, und noch viel mehr. Zu ihren ständigen Gästen gehörten <strong>des</strong> weiteren noch<br />

schwarze Priester, Folterknechte und auch Verrückte bis hin zu selbst ernannten Werwölfen.<br />

Eines Tages im Jahre 1599 prügelte Elisabeth ein Dienstmädchen. Hierbei schlug<br />

sie <strong>der</strong> armen Seele <strong>der</strong>art fest auf die Nase, dass das Blut bis auf Elisabeths Arme<br />

und Gesicht spritzte. <strong>Als</strong> sie sich das Blut abwusch, war sie <strong>der</strong> festen Überzeugung,<br />

dass ihre Haut an jenen Stellen, an welchen sie durch das Blut benetzt worden war,<br />

verjüngt worden sei. Sie hatte ihr Elixier <strong>der</strong> ewigen Jugend gefunden und die nächsten<br />

sechs Jahre sollte sie mit <strong>der</strong> Jagd nach dem Blut von Mädchen und jungen Frauen<br />

verbringen.<br />

Dies alles war nur möglich, weil ihr Gatte sie hierbei deckte. Doch auch nach<br />

<strong>des</strong>sen Tod im Jahr 1604 lief Elisabeth, inzwischen Mutter dreier Söhne, keineswegs<br />

Gefahr, zur Rechenschaft gezogen zu werden. Ihr Cousin György Báthory war zum<br />

Premierminister <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> aufgestiegen und ihr illustres Treiben keineswegs gefährdet.<br />

Aber <strong>der</strong> Name <strong>der</strong> Elisabeth Báthory wurde nach dem Tod ihres Gatten, welcher<br />

an den Folgen einer Verletzung starb, endgültig zum Inbegriff <strong>des</strong> Schreckens. Die Bewohner<br />

<strong>der</strong> Landstriche im Umkreis von Schloss Čachtice waren nicht mehr vor ihr<br />

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