Wie bereite ich mich vor? - EstrichTechnik
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█ Markt | Betrieb<br />
SCHREIBEN VOM 28.09.2004 DER INDUSTRIE- UND<br />
HANDELSKAMMER FULDA AN GERHARD GASSER<br />
Sehr geehrter Herr Gasser,<br />
in oben genannter Angelegenheit<br />
hat uns unser Präsident Ihr Schreiben<br />
zur weiteren Bearbeitung übergeben.<br />
In der Sache haben wir Herrn R. angeschrieben<br />
und um eine Stellungnahme<br />
zu den von Ihnen geäußerten Vorwürfen<br />
gebeten. Nach Durchs<strong>ich</strong>t dieser<br />
Stellungnahmen sehen wir keinerlei<br />
Verstöße von Herrn R. gegen die<br />
Sachverständigenordnung der IHK<br />
Fulda, die ein Einschreiten rechtfertigen<br />
würde. Sollten aus fachtechnischer<br />
S<strong>ich</strong>t tatsächl<strong>ich</strong> Widersprüche<br />
existieren, so wären diese gegebenenfalls<br />
durch ein Obergutachten zu klären.<br />
Insoweit ist der Sachverhalt für<br />
uns daher erledigt.<br />
40<br />
124<br />
ESTRICHTECHNIK<br />
& FUSSBODENBAU<br />
Da wir aber der Meinung sind, dass<br />
die von Ihnen in Ihrem Schreiben vom<br />
01.09.2004 gewählte Ausdrucksweise<br />
mit den persönl<strong>ich</strong>en Angriffen gegen<br />
Herrn R. zumindest für einen von einer<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
bestellten Sachverständigen unübl<strong>ich</strong><br />
ist, haben wir uns erlaubt, Ihr oben genanntes<br />
Schreiben mit einem entsprechende<br />
Hinweis an den Hauptgeschäftsführer<br />
der Handwerkskammer<br />
Berlin zu gefälligen Kenntnisnahme<br />
zu übersenden.<br />
Mit freundl<strong>ich</strong>en Grüßen<br />
Industrie- und Handelskammer Fulda<br />
Recht & Fair Play<br />
Geschäftsführer<br />
SCHREIBEN VOM 26.10.2004 VON SACHVERSTÄNDIGEN GERHARD<br />
GASSER AN DIE HANDWERKSKAMMER BERLIN, GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
mit Schreiben vom 18.10.2004 haben<br />
Sie m<strong>ich</strong> um Stellungnahme zu der<br />
Beschwerde des Geschäftsführers der<br />
IHK Fulda gebeten.<br />
Stellungnahme:<br />
Meine Ausführungen vom<br />
01.09.2004 sind in der Sache r<strong>ich</strong>tig.<br />
Fakt ist, dass Herr SV R. ein technisch<br />
falsches Schiedsgutachten erstattet<br />
hat. Um dies nachvollziehen zu können,<br />
bedarf es keiner besonderen<br />
Fachkunde, vielmehr muss man s<strong>ich</strong><br />
nur die DIN 18560 Teil 2 zur Hand<br />
nehmen. Dort ist eindeutig nachzulesen,<br />
dass normativ überhaupt keine<br />
Druckfestigkeitsprüfungen bei<br />
schwimmenden Estr<strong>ich</strong>en durchzuführen<br />
sind. Für die Ergebnisse einer<br />
evtl. durchgeführten Druckfestigkeits-<br />
prüfung gibt es überhaupt keine normativ<br />
oder anderweitig anerkannten<br />
R<strong>ich</strong>twerte, die eine anschließende<br />
technisch verwertbare Bewertung der<br />
Prüfergebnisse zuließen. Schwimmend<br />
verlegte Estr<strong>ich</strong>e werden ausschließl<strong>ich</strong><br />
im Rahmen der Bestätigungsprüfung<br />
einer Biegezugprüfung<br />
unterzogen.<br />
Der SV R. konnte auf Grund seiner<br />
fachl<strong>ich</strong> falschen Vorgehensweise n<strong>ich</strong>t<br />
zu verwertbaren Ergebnissen gelangen.<br />
Dennoch hat er diese in seinem Schiedsgutachten<br />
verwertet. Das Gutachten ist<br />
als massiv fehlerhaft einzuordnen.<br />
Um so mehr verwundert m<strong>ich</strong> die<br />
Ausführung des IHK Fulda Geschäftsführers.<br />
Dieser scheint die Problematik<br />
und die daraus resultierenden<br />
rechtl<strong>ich</strong>en Konsequenzen n<strong>ich</strong>t ver-<br />
standen zu haben. Ein von der IHK<br />
Fulda öffentl<strong>ich</strong> bestellter und vereidigter<br />
Sachverständiger hat nachweisl<strong>ich</strong><br />
ein fehlerhaftes Schiedsgutachten<br />
erstattet, wodurch ein Handwerksmeister<br />
offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> zu Unrecht finanziell<br />
belastet worden ist oder belastet<br />
werden soll. Unerträgl<strong>ich</strong> ist in<br />
diesem Zusammenhang bestimmt<br />
n<strong>ich</strong>t meine angebl<strong>ich</strong> „unerträgl<strong>ich</strong>e<br />
Wortwahl“ (Zitat) sondern das Vorgehen<br />
selbst. Wenn der Geschäftsführer<br />
die Attitüden seines Hauses – näml<strong>ich</strong><br />
Recht & Fair Play – ernst nehmen<br />
würde, hätte er zunächst Herrn SV R.<br />
persönl<strong>ich</strong> die Mögl<strong>ich</strong>keit eingeräumt,<br />
zu meinen Vorhaltungen Stellung<br />
zu nehmen und s<strong>ich</strong> technisch zu<br />
rechtfertigen. Wenn dieser das n<strong>ich</strong>t<br />
gewollt hätte, hätte die IHK Fulda das<br />
Gutachten durch einen anderen SV<br />
prüfen lassen können. Stattdessen<br />
räumt man Herrn SV R. noch n<strong>ich</strong>t<br />
einmal die Mögl<strong>ich</strong>keit ein, seine technischen<br />
fehlerhaften Ausführungen zu<br />
korrigieren. Diese Vorgehensweise ist<br />
auf das schärfste zu kritisieren.<br />
„Einen Fehler machen und ihn<br />
n<strong>ich</strong>t korrigieren - das erst heißt wirkl<strong>ich</strong><br />
einen Fehler machen“ (Konfuzius<br />
551-479 v.Cr., chin. Philosoph).<br />
Man könnte diese rd. 2500 Jahre<br />
alte Erkenntnis auch weiterentwickeln<br />
und sagen: Ein Fehler, der abgestritten<br />
wird, wird dadurch noch größer. Offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong><br />
ist man bei der IHK Fulda<br />
n<strong>ich</strong>t bereit Probleme offen anzusprechen,<br />
lieber verschließt man die Augen.<br />
Ich kann mir n<strong>ich</strong>t <strong>vor</strong>stellen,<br />
dass dies der Sachverständigenordnung<br />
der IHK Fulda Genüge leistet.<br />
Die Reaktion der Geschäftsleitung der<br />
Das IBF Baulabor Gerhard<br />
Gasser & Söhne hatte zu einer<br />
Fachveranstaltung zur Neuausgabe<br />
der DIN 18560 eingeladen<br />
und 85 Teilnehmer waren<br />
der Einladung nach<br />
<strong>Wie</strong>sbaden gefolgt.<br />
Die Diskussion um die CE-<br />
Kennze<strong>ich</strong>nung für Baustellenestr<strong>ich</strong>e<br />
war ein Schwerpunktthema.<br />
Von Seiten des<br />
Baulabors ist man der Meinung,<br />
dass eine CE-Kennze<strong>ich</strong>nung<br />
für Baustellenstr<strong>ich</strong>e<br />
n<strong>ich</strong>t <strong>vor</strong>gesehen und<br />
erforderl<strong>ich</strong> ist.<br />
IHK Fulda wird aller Vorauss<strong>ich</strong>t<br />
nach dazu führen, dass dieser Vorfall<br />
in der Fachpresse weiter behandelt<br />
wird. Die Sache ist damit noch n<strong>ich</strong>t<br />
erledigt.<br />
Auffällig ist, dass es immer wieder<br />
zu fachl<strong>ich</strong> falschen Gutachten kommt,<br />
die von öffentl<strong>ich</strong> bestellten und vereidigten<br />
Sachverständigen für Schäden an<br />
Gebäuden erstattet worden sind.<br />
„Die Beze<strong>ich</strong>nung „Sachverständiger<br />
für Bauwesen“ ist nach § 3 UWG<br />
irreführend, weil s<strong>ich</strong> der Sachverständige<br />
damit eine Befähigung als<br />
Experte im gesamten Baubere<strong>ich</strong> zulegt,<br />
über die heute niemand mehr<br />
verfügen kann. Der heutige Sachverständige<br />
ist Spezialist auf seinem Gebiet<br />
und n<strong>ich</strong>t Generalist.“ (Landesger<strong>ich</strong>t<br />
Regensburg, 28.02.2002 - 1HKO<br />
1970/01)<br />
Die Beze<strong>ich</strong>nung „Sachverständiger<br />
für Schäden an Gebäuden“ kann<br />
n<strong>ich</strong>t bedeuten, dass der s<strong>ich</strong> so beze<strong>ich</strong>nende<br />
Sachverständige in der<br />
Lage ist, sowohl die evtl. ingenieurmäßigen<br />
Leistungen als auch sämtl<strong>ich</strong>e<br />
Leistungen der insgesamt mehr<br />
als 15 Bauhandwerksgewerke fachl<strong>ich</strong><br />
eindeutig einzuschätzen und zu<br />
bewerten. Wenn diese Sachverständigen<br />
gemäß Sachverständigenordnung<br />
nach bestem Wissen und Gewissen<br />
handeln würden, dann würden sie nur<br />
im Rahmen der Fachgebiete - bei denen<br />
sie über herausragende Spezialkenntnisse<br />
verfügen - Gutachten erstatten.<br />
|<br />
Mit freundl<strong>ich</strong>en Grüßen<br />
Gerhard Gasser<br />
Kopie zur Kenntnisnahme an:<br />
Handwerkskammer <strong>Wie</strong>sbaden<br />
ERFOLGREICHER START<br />
Fachveranstaltung<br />
DIN 18560<br />
In einem weiteren Schwerpunkt<br />
ging es um die Neufassung<br />
der DIN 18560. Teil 2. Hier wurden<br />
die Teilnehmer darauf hingewiesen,<br />
dass die Norm doch<br />
erhebl<strong>ich</strong>e Fehler aufweist.<br />
Auf Grund des regen Interesses<br />
an den Themen finden die<br />
Fachveranstaltungen Anfang<br />
des Jahres 2005 an den Standorten<br />
Ingolstadt für Bayern und<br />
Offenburg für Baden-Württemberg<br />
statt. Die genauen Termine<br />
können erfragt werden. |<br />
Infofax: 06126-56195,<br />
E-Mail: epost@baulabor.de<br />
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W E I L<br />
W I R<br />
A L L E<br />
D A R A U F<br />
S T E H N<br />
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