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Wie bereite ich mich vor? - EstrichTechnik

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Ein Schritt zurück in die Steinzeit?<br />

Handwerksnovelle<br />

Die fachl<strong>ich</strong>e Kompetenz<br />

eines Handwerkers wurde bisher<br />

immer durch den Meisterbrief<br />

her<strong>vor</strong>gehoben, denn dieser<br />

steht für berufl<strong>ich</strong>e<br />

Fachbildung, Erfahrung und<br />

Qualität.<br />

Die Handwerksnovelle sorgt<br />

vielle<strong>ich</strong>t in den ersten Jahren<br />

für mehr Beschäftigung durch<br />

Firmenneugründungen, aber<br />

in der Folge auch wieder für<br />

zahlre<strong>ich</strong>e Insolvenzen (ähnl<strong>ich</strong>es<br />

zeigt die Entwicklung bei<br />

den Ich-AG´s). Dies belastet<br />

die Volkswirtschaft enorm.<br />

Tatsächl<strong>ich</strong> werden solide und<br />

qualifizierte Fachunternehmen<br />

vom Markt gedrängt. Dies<br />

liegt unter anderem daran,<br />

dass die meisten Firmenneugründer<br />

über mangelnde<br />

Kenntnisse im Bere<strong>ich</strong> der Betriebsführung<br />

und Kalkulation<br />

verfügen. Die Preisentwicklung<br />

bewegt s<strong>ich</strong> immer mehr<br />

bergab und ordentl<strong>ich</strong> kalkulierende<br />

Fachfirmen können<br />

im Preiskampf n<strong>ich</strong>t mithalten.<br />

Aber kein Problem: Freigesetztes<br />

Personal kann s<strong>ich</strong><br />

nun z.B. in Form einer Ich-AG<br />

und Dank Handwerksnovelle<br />

selbstständig machen. Hauptsache<br />

die Arbeitslosenstatistik<br />

kann geschönt werden!<br />

Vor allem jedoch wird die<br />

Novelle langfristig zu einem<br />

immer weiteren Abbau der<br />

fachl<strong>ich</strong>en Qualifikation führen<br />

und somit n<strong>ich</strong>t zum allseits<br />

geforderten Verbraucherschutz<br />

beitragen.<br />

Hatten wir in der Vergangenheit<br />

noch das Motto: „Vorsprung<br />

durch Wissen und Ausbildung“,<br />

so sieht die<br />

Wirkl<strong>ich</strong>keit heute wie folgt<br />

aus: Jeder darf alles, muss aber<br />

n<strong>ich</strong>t wissen wie!<br />

An Hand der folgenden Beispiele<br />

soll gezeigt werden, dass<br />

Bedenken berechtigt sind:<br />

1. Ein Bauingenieur benötigt<br />

in seiner Tätigkeit als Bauleiter<br />

nur einen Bruchteil des -<br />

im Studium erworbenen<br />

- Wissens. Dennoch hat er<br />

viele w<strong>ich</strong>tige Themengebiete<br />

wie z.B. Arbeitss<strong>ich</strong>erheit,<br />

Baurecht, Tragwerkslehre<br />

(Statik), Kalkulation etc. im<br />

Studium gelernt und kann s<strong>ich</strong><br />

bei Bedarf jederzeit wieder darin<br />

einarbeiten. Die Grundlagen<br />

wurden ihm einschlägig<br />

vermittelt. Ähnl<strong>ich</strong> sieht das<br />

bei einem Maurermeister aus.<br />

<strong>Wie</strong> aber soll das von einem<br />

Gesellen, auch nach 6-jähriger<br />

Berufserfahrung, selbst wenn<br />

davon 4 Jahren in leitender<br />

Position (was auch immer das<br />

heißen bzw. wie auch immer<br />

das zweifelsfrei nachgewiesen<br />

werden mag) absolviert worden<br />

sind, geleistet werden?<br />

Ihm fehlen die Grundlagen für<br />

Kalkulation, Baurecht sowie<br />

fachspezifische Regelwerke<br />

und Normen. Zugegeben,<br />

während einer 4-jährigen Tätigkeit<br />

in leitender Position<br />

kann eine Menge an Fachwissen<br />

erworben werden, muss<br />

aber n<strong>ich</strong>t. Eine eindeutige<br />

Überprüfung des Wissens ist<br />

da schon aussagekräftiger,<br />

z.B. durch das Ablegen der<br />

Meisterprüfung.<br />

2. Ein Unternehmer, ohne<br />

abgeschlossene Berufsausbildung,<br />

hat s<strong>ich</strong> in den 70er Jahren<br />

als „Maurerfachbetrieb“<br />

selbstständig gemacht. Er benötigte<br />

hierzu noch die Gesell-<br />

schaftsform der GmbH und<br />

musste einen Konzessionsträger,<br />

z.B. einen Architekten,<br />

einstellen. Sein Sohn, der mittlerweile<br />

seit 6 Jahren die Ausbildung<br />

zum Maurergesellen<br />

abgeschlossen hat und im Betrieb<br />

des Vaters mitarbeitet,<br />

kann und wird s<strong>ich</strong> jederzeit<br />

eine Bescheinigung über eine<br />

4-jährige leitende Tätigkeit<br />

ausstellen lassen. somit ist er<br />

gemäß Handwerksnovelle, obwohl<br />

es s<strong>ich</strong> um ein Gewerk<br />

der Handwerksrolle ! (zulassungspfl<strong>ich</strong>tig)<br />

handelt, berechtigt,<br />

den Betrieb alleine,<br />

d.h. ohne Konzessionsträger,<br />

weiterzuführen. Zugegeben,<br />

auch der Architekt ist n<strong>ich</strong>t<br />

handwerkl<strong>ich</strong> ausgebildet, ist<br />

aber bestimmt eher als der Geselle<br />

in der Lage, gerade was<br />

die Statik und die Vorschriften<br />

des Mauerwerkbaus betreffen,<br />

Entscheidungen zu treffen, die<br />

die notwendige S<strong>ich</strong>erheit ge-<br />

www.berater-team-bau.de<br />

Akquisitions-Tipp 15<br />

Halten Sie insbesondere Kontakt mit Ihren<br />

Schlüsselkunden!<br />

Legen Sie jährl<strong>ich</strong>e Fix-Kontakte fest! Dr. E. Rüdiger Weng<br />

www.berater-team-bau.de<br />

Unter den Kunden eines Unternehmens sind n<strong>ich</strong>t alle<br />

gle<strong>ich</strong>bedeutend. So gibt es in der Regel einige wenige<br />

Kunden, die in besonderem Maße zum Erfolg beitragen<br />

und die für die weitere Entwicklung des Unternehmens<br />

von herausragender Bedeutung sind. Wandern solche<br />

Kunden ab, entsteht ein Schaden, der – zumindest kurz-<br />

bis mittelfristig – n<strong>ich</strong>t durch die Akquisition von Neukunden<br />

oder die Intensivierung anderer Kundenbeziehungen<br />

behoben werden kann.<br />

Kennze<strong>ich</strong>nen Sie Ihre Schlüsselkunden in Ihrer Kundendatei.<br />

Legen Sie jährl<strong>ich</strong>e Fixkontakte (Geburtstag, Sommerbrief,<br />

Besuch ... Einladung ...) fest. Bedenken Sie: Eine<br />

Geschäftsbeziehung ist wie eine Ehe: Versiegt die Kommunikation<br />

ist die Scheidung n<strong>ich</strong>t mehr weit.<br />

Viel Erfolg -<br />

und halten Sie<br />

den Kontakt!<br />

währleisten. Dem Maurergesellen<br />

werden diese statischen,<br />

rechtl<strong>ich</strong>en und kalkulatorischen<br />

Kenntnisse in seiner Gesellenausbildung<br />

n<strong>ich</strong>t vermittelt.<br />

Diese Kenntnisse sind<br />

jedenfalls auch im Hinblick<br />

auf den Kunden n<strong>ich</strong>t nur<br />

wünschenswert, sondern<br />

zwangsläufig erforderl<strong>ich</strong>.<br />

Bisher wurden derartige<br />

Kenntnisse während des Vorbereitungskurses<br />

zur Ablegung<br />

der Meisterprüfung fachspezifisch<br />

vermittelt und das<br />

Vorhandensein des Wissens<br />

dem Kunden durch den Meisterbrief<br />

bescheinigt.<br />

Es wird in Zukunft immer<br />

weniger neue ausgebildete<br />

Handwerksmeister zunächst<br />

aus den Gewerken der Handwerksrolle<br />

B (zulassungsfrei)<br />

und später s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> auch aus<br />

den Gewerken der Handwerksrolle<br />

A (zulassungspfl<strong>ich</strong>tig)<br />

geben. Dies liegt<br />

Dr. E. Rüdiger Weng<br />

Berater-Team Bau<br />

ESTRICHTECHNIK<br />

& FUSSBODENBAU<br />

Markt | Betrieb █<br />

124<br />

47

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