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SEITE 20 KULTUR Redaktion Ohmstraße 7 32758 Detmold (0 52 31) 9 11-140 (0 52 31) 9 11-145 detmold@lz-online.de Barbara Luetgebrune -140 WAS IST LOS? Theater Detmold. 23. Detmolder Sommerbühne, Sa 20.30 Uhr, Marktplatz. Horn-Bad Meinberg. „ A l le s auf Krankenschein“, Sa 20 Uhr und So 15 Uhr, Freilichtbühne Bellenberg, Köllerweg 37. Musik Bad Salzufl en. S om me rl iches Orgelkonzert, So 19.30 Uhr, ev.-luth. Erlöserkirche, Martin-Luther-Str. 9. Bad Salzufl en. „ Mondscheinkonzerte“, Sa 19.30 Uhr, Ev.-luth. Kirche Bergkirchen. Detmold. Konzert der Abiturienten des Dresdner Kreuzchores, Sa 20 Uhr, Martin-Luther-Kirche, Schülerstaße 14. Horn-Bad Meinberg. O r ge lvesper, Sa 19.30 Uhr, ev.-ref. Kirche Bad Meinberg, Brunnenstraße 43. Lemgo. Sommerkonzert, mit Christoph Kuppler (Orgel), Eintritt frei, Sa 18 Uhr, Kirche St. Marien. Oerlinghausen. Sid ne y ’s Jazz Compagnie, Sa 19.30 Uhr, Berggasthof Tönsberg, Kammweg 7. Kino Filmbühne Kinocenter, Brüderstr. 11, Bad Salzufl en: Bad Teacher: Sa 17, So 17 Uhr. Brautalarm: Sa 14.45, 20.45, 22.45, So 14.45, 20.45 Uhr. Cars 2: Sa 15, 17.30, 20, 22.30, So 15, 17.30, 20 Uhr. Der Zoowärter: Sa 15, 20.45, 22.45, So 15, 19, 20.45 Uhr. Die Schlümpfe: Sa 14.45, 16.45, 18.45, So 14.45, 16.45, 18.45 Uhr. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2: Sa 17, 20, 23, So 17, 20 Uhr. Werner – Eiskalt!: Sa 19 Uhr, Karten- ☏ (0 52 22) 1 05 62. Filmwelt, Lange Str. 74, Detmold: Bad Teacher: Sa 17.45, So 17.45 Uhr. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2: Sa 15, 20, So 15, 20 Uhr, Karten- ☏ (0 52 31) 3 20 73. Filmpalast, Kleppergarten 1, Horn-Bad Meinberg: Barfuß auf Nacktschnecken: Sa 19.15, So 19.15 Uhr. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2: Sa 16.45, So 16.45 Uhr, Karten- ☏ (0 52 34) 9 96 70. Hansa Kino, Neue Torstr. 33, Lemgo: Brautalarm: Sa 20.30, So 20.30 Uhr. Cars 2 3D: Sa 15, 17.15, So 13, 15, 17.15 Uhr. Die Schlümpfe 3D: Sa 16, 18.15, So 13.45, 16, 18.15 Uhr. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 3D: Sa 20, So 20 Uhr. Planet der Aff en: Prevolution: Sa 20.30, So 20.30 Uhr, Karten- ☏ (0 52 61) 18 85 00. Ausstellungen Detmold. „Die Nacht“, Malerei von Silke Silkeborg, Lippische Gesellschaft für Kunst, Sa 10-12, 14-17, So 10- 12, 14-17 Uhr, Schloss. Detmold. „Ur s au r ie r, R ie - senskorpion & Co.“, Sa 10- 18, So 10-18 Uhr, Lippisches Landesmuseum, Ameide. Baghiri stellt aus Sonntag Eröff nung Detmold. Eine Ausstellung mit „Traumlandschaft en“ von Amir Baghiri ist ab dem morgigen Sonntag im Foyer des Klinikums Lippe-Detmold in der Röntgenstraße 18 zu sehen. Die Veranstaltung des Vereins „cultur-tupfer“ wird um 10.30 Uhr eröff net. Der am Kaspischen Meer in einer Künstlerfamilie hineingeborene und heute in Deutschland lebende Künstler Amir Baghiri hat insgesamt mehr als 120 Zeichnungen und Bilder im Großformat geschaff en, wovon viele in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen in Asien und Europa präsentiert wurden. Im Gegensatz zu vielen anderen iranischen Künstlern verzichtet Amir Baghiri in seiner Kunst auf philosophische oder ideologische Botschaft en und Symbole, heißt es in einer Pressemitteilung. Seine Werke sind häufi g von romantischer Stimmung getragen und haben landschaft liche Aspekte. Kundschaft in Wien und Ankara Lemgoer Klavierbauer unterstützt demnächst eine CD-Produktion in der Türkei Gefragter Klavierstimmer: Jeremias Aytekin mit einem Modell, das die Funktionsweise des Instrumentes demonstriert. FOTO: SCHMIDTCHEN Von Timo Schmidtchen Die Klaviatur hat 88 Tasten, auf denen eigentlich jeder ein wenig „klimpern“ kann. Doch natürlich hängt das klangliche Erlebnis von den Fähigkeiten des Musikers ab – und von der Stimmung des Klaviers. Lemgo. Jeremias Aytekin ist gelernter Klavierbauer und hat das Gehör für die feinen Unterschiede. Der 28-Jährige führt in der Braker Mitte ein Pianohaus, in dem er nicht nur neue und gebrauchte Klaviere verkauft , sondern auch die edlen Instrumente seiner Kunden repariert. Aber damit nicht genug, denn Aytekins gutes Gehör und seine Fertigkeiten als Klavierstimmer und Konzerttechniker sind auch auf internationalen Konzertbühnen gefragt. „Jeder Künstler hat seine eigene Vorstellung vom Klang“, so der Fachmann, der den Konzertfl ügel dann nach den Vorstellungen und Wünschen des Pianisten reguliert, stimmt und intoniert. Keine leichte Aufgabe, denn die Pianisten legen größten Wert auf ein gleichmäßiges und ausgewogenes Instrument und erkennen jede Ungenauigkeit. Diese auszugleichen ist die Aufgabe des Klavierbauers. Aytekin verlässt sich bei dieser Arbeit auf seine Ohren – ein Aus welchem Bild in unserer heutigen Ausgabe stammt dieser Ausschnitt? Wer die Lokalseiten und Lokalsportseiten der heutigen LZ aufmerksam gelesen hat, dem dürft e die Antwort nicht schwerfallen. Aber Achtung: Obwohl der Ausschnitt farbig ist, kann das gesuchte Bild schwarzweiß sein. Haben Sie das richtige Bild gefunden? Dann tragen Sie die Seitenzahl auf dem in der Montagsausgabe veröff entlichten Coupon ein, ebenso die Lösungszahlen der übrigen Tage dieser Woche. Die Summe aller sechs Zahlen ist Ihre Lösungszahl. Tragen Sie Ihre Adresse ein und senden Sie den ausgefüllten Coupon bitte bis Dienstag, 9. August, an: LZ-Marketing Stichwort „Fotosuchspiel“ Ohmstraße 7 32758 Detmold Stimmgerät würde ihn zu sehr beeinfl ussen und der Einzigartigkeit des Flügels entgegenstehen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn: Als Laie sind Unterschiede nur schwer auszumachen. Seine musikalische Früherziehung kommt Aytekin dabei sehr entgegen. Im Alter von fünf Jahren fi ng er mit dem Cellospielen an. Es folgten das Schlagzeug und das Marimbaphon, bevor er mit dem Klavierunterricht begann. Die Begeisterung für das Piano ist geblieben, ihm war stets klar, dass er seine Leidenschaft später zum Beruf machen werde. Schulpraktika in einem Bielefelder Pianohaus verstärkten LZ-FOTOSUCHSPIEL Oder geben Sie den Coupon in einer unserer LZ-Geschäft sstellen ab. Unter den richtigen Einsendungen verlost die LZ jede Woche zweimal zwei Tickets für das GOP- Varieté in Bad Oeynhausen. Bei der Auslosung können nur Original-Coupons diesen Willen und so begann Aytekin nach dem Abitur mit der dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer. Nach erfolgreichem Abschluss reift e der Entschluss zur Selbständigkeit. „Ich will mich intensiv mit den Instrumenten befassen und mir die Zeit nehmen, die ich dafür brauche.“ Eine klare Absage an die Fertigung am Fließband. Seit nunmehr fünf Jahren ist der Klavierbauer selbstständig. Sein Kundenkreis erstreckt sich von Hannover über Wien bis Istanbul. Er stimmte und regulierte bereits die Flügel für den Pianisten und Komponisten Fazil Say und die Steinway- berücksichtigt werden, ePaper-Leser werden gebeten, auf dem Ausdruck ihre Abo- Nummer zu vermerken. Die Gewinner werden schrift lich benachrichtigt und in der LZ veröff entlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Künstlerin Gülsin Onay. Als nächstes Highlight steht ein Auft rag in der Türkei an. In Ankara wird eine CD mit dem weltweit renommierten Pianisten Itamar Golan mit Sonaten von Brahms, Schostakowitsch und Franck für Bratsche und Klavier entstehen. Aytekin kümmert sich um die Einstellung der Mechanik, die Konzertstimmung und Intonation. Aus diesem Grund reist er schon zwei Tage früher an, um den Konzertfl ügel für die Aufnahme vorzubereiten. Sein Gehör und sein Können sind mitverantwortlich für den Erfolg dieses internationalen und interkulturellen Projektes. Ron Williams und Chris Farlowe kommen ins „LOKation“ Eintrittskarten für die Konzerte im September und November sind ab sofort erhältlich Bad Salzufl en. Im Bahnhof Bad Salzufl en treten im zweiten Halbjahr Ron Williams und Chris Farlowe auf. Karten für beide Konzerte gibt es über die örtliche Geschäft sstelle der LZ. Ron Williams und seine Bluesnight Band geben am Montag, 5. September, um 19.30 Uhr ein Konzert. Der Amerikaner, der laut Pressemitteilung als Soldat nach Deutschland kam, hat sich als Lippisches Kultur-Journal LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 181, SAMSTAG/SONNTAG, 6./7. AUGUST 2011 Sänger, Schauspieler und Kabarettist einen Namen gemacht. Der Eintrittspreis im Vorverkauf beträgt 12,32 Euro. Am Mittwoch, 24. November, um 21 Uhr folgt dann Chris Farlowe, der diesmal von der Norman Beaker Band begleitet wird. Der Sänger hatte mit seiner Version des Stones- Klassikers „Out of Time“ einen Welthit und gilt nach wie vor als einer der besten weißen Bluessänger auf der Welt. Sei- ne Begleitcombo ist bereits mit Größen wie Buddy Guy, Louisiana Red oder BB King unterwegs gewesen. Die Eintrittskarte kostet 24,64 Euro. www.bahnhof-bad-salzufl en.de LZ-KULTURTIPP Website der Woche: Gezeichnete Fotografien Wer einen Druckbleistift mit 0,5-Millimeter-Mine besitzt, sollte sich diesen und ein weißes Blatt Papier schnappen, die Zeitung beiseite legen und versuchen, sein Gegenüber zu porträtieren – fotorealistisch. Geht nicht? Doch. Zu sehen auf Paul Lungs Webseite, auf der der Hobbykünstler seine Zeichnungen der Öff entlichkeit präsentiert: unrasierte Männer oder faltige Alte. Dadurch, dass die Familienportraits des Unternehmensberaters so detailverliebt sind, kommen – besonders bei den Zeichnungen seiner Katzen – aber auch schon mal Zweifel auf. Dieses Bild kann doch unmöglich gezeichnet sein! Deshalb hat Lung für die Zweifl er unter uns eine Zoomfunktion eingebaut, mit der der Betrachter jedes Barthaar der Katzen genau studieren kann. (we) paullung.daportfolio.com LZ-Aktion Zwei glückliche Gewinner Fotosuchspiel Detmold. Die Gewinner der ersten Runde unseres Fotosuchspiels stehen fest. Die richtige Lösungszahl lautete 88. Von 776 Einsendern hatten dies 732 richtig erkannt. Als Gewinner wurden ausgelost: Heinz Hausmann aus Blomberg und Wilhelm Dreckmeier aus Bad Salzufl en. Herzlichen Glückwunsch! TERMINE Kuppler in St. Marien Lemgo. Im Rahmen des Sommerprogramms ist am heutigen Samstag ab 18 Uhr ein Orgelkonzert mit Christoph Kuppler in der Kirche St. Marien zu hören. Es erklingen Werke von Sweelinck, Mozart und Reubke, gespielt an beiden Orgeln von St. Marien. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei. 39788301_800111
Daprallten zwei Welten aufeinander: Greetsiel an der Nordsee und Tanger am Zugang zum Mittelmeer. Der KrabbenfischerHein (einsilbig: Peter Heinrich Brix) düste mit seinem Kumpel im Lkw nach Nordafrika, wo Mona (charmant: Sanaa Alaoui) die Krabben pulte, die er gefangen hatte. Aus dieser netten Idee im Zeitalter der Globalisierung hätte Regisseur Lars Jessen eine spritzige Komödie machen können. So TV-KRITIK Ausgefischt „Fischer fischt Frau“, gestern, Arte wurde es leider nur eine recht zähe und vorhersehbare Story samt Showdown im Bus (sie blieb an der Waterkant, er verkaufte den Kutter – oder so). Allerlei Klischees wurden bedient, von der sinnlichen Afrikanerin bis hin zum griesgrämigen Fischer. Bei Arte erwartet man derart Seichtes so gar nicht. Klaus Braeuer ´ Am Montag in der TV-Kritik: „Sherlock – Das große Spiel“, Sonntag,ARD, 21.45 Uhr Wikipedia-Chefsorgtsich umQuellenundQualität ¥ Haifa (dpa). Auch nach zehnjährigem Bestehen hat das Online- Lexikon Wikipedia nach Einschätzung seines Gründers Jimmy Wales immer noch Schwächen. Diese könnten aber mit der Zeit überwunden werden, sagte Wales. Vor allem die Qualität mancher Einträge bereite den Organisatoren Kopfzerbrechen. Zwar gibt es kaum noch Internetnutzer, die Wikipedia nicht benutzen, aber zum Beispiel Studenten oder auch Journalisten dürfen sich nie allein auf Wikipedia-Angaben verlassen. Das „größte Problem“ seien hier fehlerhafte Originalquellen, betonte Wales. Bürger-stattAtom-Sponsoring ¥ Erlangen (dpa). Die Veranstalter des Erlanger Poetenfestes geraten wegen der Zusammenarbeit mit dem Atomkonzern Areva zunehmend in die Kritik von Literaturfreunden. Um künftig auf die Unterstützung des französischen Unternehmens verzichten zu können, haben sie zu einem „Bürger-Sponsoring“ für das Poetenfest aufgerufen. Wenn genügend Bürger spendeten, könnte das Festival im kommenden Jahr ohne die 15.000 Euro von Areva auskommen, betonte die Erlanger Initiative „Poesie ohne Uranstaub“. EröffnungmitWillemsenunddeMoor ¥ Bad Oeynhausen/Löhne (nw). Die „Poetischen Quellen“ feiern in diesem Jahr ihren 10. Geburtstag und finden in der Zeit vom 25. bis 28. August im Landschafts- und Kulturpark Aqua Magica von Bad Oeynhausen & Löhne statt. Zum Auftakt bestreitet am 25. August die niederländische Bestsellerautorin Margriet de Moor gemeinsam mit Roger Willemsen den Eröffnungsabend. Weitere Informationen zum Programm unterwww.poetischequellen.de Karikaturen-Ausstellunglängergeöffnet ¥ Oerlinghausen (nw). Die von Gisela und Dieter Burkamp organisierte Ausstellung mit mehr als 100 Karikaturen zum Thema „Heimat – Ansichtssachen“ stößt auf große Resonanz. Aus diesem Grund haben die Organisatoren die Öffnungszeiten im Oerlinghauser Bürgerhaus als auch in der Alten Synagoge ausgeweitet. Zu sehen sind die Arbeiten nun sonntags von 15 bis 17 Uhr in beiden Häusern. Das Bürgerhaus ist zudem montags bis freitags von 15 bis 18 sowie zudem mittwochs auch von 9-12 Uhr geöffnet. Weitere Informationen:www.kunstverein-oerlinghausen.de PERSÖNLICH Annette Charles (63), John Travoltas aufreizende Tanzpartnerin aus „Grease“, ist tot. Die Schauspielerin starb nach einem Krebsleiden. Charles hatte in den Siebzigern in vielen bekannten US-Serien mitgespielt. Richtig bekannt wurde sie erst 1977 mit „Grease“. Darin spielt sie „Cha Cha“ DiGregorio, die Travolta und dessen neue Flamme Sandy (Olivia Newton-John) auseinanderbringen soll. FOTO: DPA Brett Ratner (42), der Filme wie „Rush Hour“ und „X-Men – Der letzte Widerstand“ inszenierte, wird die nächste Oscar- Gala auf die Beine stellen. Dabei steht ihm der Fernsehproduzent Don Mischer zur Seite. Für Ratner ist es der erste Oscar-Auftritt, Mischer half bereits bei der Gala im Februar mit. Die Oscar-Show sei „eine Klasse für sich“, würdigte der Regisseur seine neue Aufgabe. FOTO: DPA Jennifer Minetti (71), Schauspielerin und Tochter von Schauspieler-Legende Bernhard Minetti, ist am Freitag im oberbayerischen Bad Aibling gestorben. Dies teilte das Residenztheater mit. Seit 2001 bis zum Ende dieser Spielzeit war sie dort gern und oft gesehener Gast im Ensemble von Dieter Dorn. In seiner Abschiedsinszenierung von Kleists „Das Käthchen von Heilbronn“ spielte sie Kunigundes alte Tante. FOTO: DPA Christoph Wohlleben, musikalischer Leiter der Bad Hersfelder Festspiele, verlässt das bundesweit bedeutende Freilicht-Theaterfestival. „Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist“, sagte der Dirigent, der mit einer Unterbrechung in elf Spielzeiten in Bad Hersfeld tätig war. Er wolle sich nun anderen musikalischen und pädagogischen Projekten widmen. Intendant Holk Freytag wird Wohlleben verabschieden. Dieter Wedel (68), Regisseur, macht in den kommenden zwei Wochen unter freiem Himmel Theater bei den Zwingerfestspielen in Dresden. In „Die Mätresse des Königs“ erzählen Autor John von Düffel und Wedel ein Stück sächsischer Geschichte. Das Historienspektakel handelt von Sachsen-Herrscher August dem Starken (1670-1733) und seiner Mätresse Anna Constantia von Cosel (1680-1765). FOTO: DPA ¥ Essen (epd). Das Museum Folkwang in Essen widmet dem US-amerikanischen Fotografen Joel Sternfeld jetzt eine großartige Retrospektive. Unter dem Titel „Joel Sternfeld – Farbfotografien seit 1970“ sind bis 23. Oktober insgesamt rund 130 Arbeiten des Fotografen aus mehr als drei Jahrzehnten zu sehen. Sternfelds Blick richtet sich VON CONSTANTIN ALEXANDER ¥ Hannover (dpa). Tobias Kunze kann nie still stehen. Auch nicht auf der Bühne. Wenn sich der Poetry Slammer für einen Auftritt vor ein Mikrofon stellt, dann hat man das Gefühl in einem Orkan der Worte zu stehen. Schnell und gekonnt haut er seinem Publikum Sätze um die Ohren – mal lustig, mal kritisch. Mit Literatur, wie man sie aus der Schule oder von „Wasserglas-Lesungen“ kennt, hat das nichts mehr zu tun. Am Ende liegt er auch schon einmal geschafft auf dem Boden, und das Publikum hält sich den Bauch vor Lachen. Der Hannoveraner Kunze ist einer der erfolgreichsten Poetry Slammer Deutschlands. Viele Male hat er Dichterschlachten gewonnen, 2009 wurde er sogar Europameister. Fast 1.000 Auftritte hat er hinter sich, an mehr als 100 Tagen im Jahr steht er auf der Bühne. Seine Kunst hat Kunze schon nach Italien, Est- Kultur / Medien LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 181, SAMSTAG/SONNTAG, 6./7. AUGUST 2011 EigenartigesAmerika Das Museum Folkwang in Essen zeigt „Joel Sternfeld – Farbfotografien seit 1970“ 1993fotografiert: „Junger Mann,Einkaufswagen einsammelnd“hat Joel Sternfelddieses Foto betitelt. FOTOS: JOEL STERNFELD/MUSEUM FOLKWANG 1979: DasSpace-Shuttle nachder Landung inTexas. 1974: ImdickenSchlitten geht’s cool undgemächlich durch Washington. immer wieder auf sein Heimatland Amerika mit seinen Eigenarten, den Menschen und seinen spezifischen Landschaften. Gezeigt werden Werke aus insgesamt elf Projekten sowie aus seinem bisher unveröffentlichten Frühwerk. Amerikanische Lebenswelten spiegelt die Serie „American Prospects“ wider, die Ende der land, Frankreich und in die Schweiz gebracht. In diesem Jahr wird er zum ersten Mal in Russland auftreten – mit deutschen Texten. Er steht kurz davor, vom Dichten leben zu können. Doch jetzt hadert er mit der Szene – zehn Jahre nach dem Beginn seiner Slam-Karriere. „Poetry Slam ist ein Streichelzoo geworden. Die Form ist inzwischen komplett im Mainstream angekommen.“ Bei einem Poetry Slam hat jeder Dichter wenige Minuten Zeit, einen eigenen Text so vorzutragen, dass das Publikum von ihm überzeugt wird und ihn am Ende mit den meisten Punkten bewertet. Als diese Art der Lesung Mitte der 1980er Jahre in den USA erfunden wurde, gab es verstärkt verschiedene Textformen. Es wurde viel experimentiert. Auch in Deutschland war es bis vor ein paar Jahren ähnlich. Doch dann entdeckte das Fernsehen das Potenzial, Sponsoren gaben Geld, und mehr 1970er Jahre auf einer Reise durch die USA mit einem VW- Bus entstand. In dem Projekt „Stranger Passing“ hat Sternfeld seinen Blick mehr auf die Menschen konzentriert und so ein Gesellschaftsporträt gezeichnet. Das Thema Klimaveränderung sei Bezugspunkt der Projekte „Treading on Kings“ (2001) und „When it changed“ (2005) zu und mehr Poetry Slammer bekamen für einen Sieg auf einmal richtig hohe Beträge. „Wenn jemand mehrere tausend Euro für den Gewinn eines Slams be- den Protesten des G8-Gipfels in Genua und der Klimakonferenz in Montreal. Der 1944 in New York geborene Sternfeld zählt zu den wichtigsten Vertretern der „New Color Photography“, die in den 1970er Jahren die Farbe für die Kunstfotografie entdeckten. Die sehenswerte Essener Ausstellung geht im Anschluss an die PoetrySlamalsStreichelzoo Wortakrobat Tobias Kunze kritisiert die Dichter-Szene kommt, dann will er nicht mehr schön schreiben, sondern erfolgreich“, sagt Kunze. Für Alex Dreppec, der schon große „Straßen-Poeten-Wett- Mit Schreibblock: Poetry-Slammer Tobias Kunze beobachtet Menschenauf derSuche nach neuen Texten. FOTO: DPA SEITE 21 Präsentation im Museum Folkwang auf Tournee und wird dann in Amsterdam, Berlin und Wien zu sehen sein. ´Das Museum Folkwang ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, freitags bis 22.30 Uhr. Weitere Informationen gibt’sim Internet unter:www.museum-folkwang.de kämpfe“ organisiert hat, sieht die Sache etwas anders aus. „Ich habe nichts dagegen, wenn Slammer mit ihrer Arbeit Geld verdienen“, hatte er einmal gesagt. Gewinnen konnte man in der jüngsten Vergangenheit vor allem, indem man das Publikum zum Lachen bringt. Für manchen Slammer lief das so gut, dass er inzwischen auch bei Stefan Raab oder im „Quatsch Comedy Club“ auftritt. Die besten haben die Szene als Durchlauferhitzer genutzt und treten nun in anderen Kontexten auf. Auch Kunze hat inzwischen ein eigenes Kabarettprogramm. In Niedersachsen sei es aber schwierig, sich als Dichter mit einem Poetry-Slam-Hintergrund zu etablieren. „In vielen Bundesländern werden ehemalige Slammer inzwischen von Literatur- oder Kulturbüros gesponsert“, sagt Kunze. In Niedersachsen gebe es hingegen immer noch die klare Grenze zwischen sogenannter hoher Literatur und dem, was Kunze und seine Kollegen machen.
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