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Münstergreift beiSchlägern hartdurch USAklagen Syriens ...

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Bestseller in OWL<br />

BELLETRISTIK<br />

1.(1)Erlösung<br />

Adler-Olsen,DTV,14,90Ð<br />

2.(2)Schändung<br />

Adler-Olsen,DTV,14,90Ð<br />

3.(5)DerRegler<br />

Landorff,Scherz,13,95Ð<br />

4.(3)Schutzpatron<br />

Klüpfel,Pieper,19,95Ð<br />

5.(7)DerschönsteFehler<br />

Phillips,Blanvalet,14,99Ð<br />

6.(6)AllmenundderrosaDiamant<br />

Suter,Diogenes,18,90Ð<br />

7.(–)WerWindsät<br />

Neuhaus,Ullstein,14,99Ð<br />

8.(9)TitosBrille<br />

Altaras,KiWi,18,99Ð<br />

9.(8)Todesstoß<br />

Rose,Droemer-Knaur,14,99Ð<br />

10.(10)Marina<br />

Zafón,Fischer,19,99Ð<br />

SACHBUCH<br />

1.(1)DieFrauanseinerSeite<br />

Schwan,Heyne,19,99Ð<br />

2.(6)AlternwieeinGentleman<br />

Kuntze,Bertelsmann,19,99Ð<br />

3.(5)Altwerden<br />

Fuchsberger,GütersloherV.,19,99Ð<br />

4.(2)Lebenodergelebtwerden<br />

Kohl,Integral,18,99Ð<br />

5.(4)DerultimativeRatgeber<br />

Nuhr,Lübbe,12,99Ð<br />

6.(3)SehnsuchtnachLeben<br />

Käßmann,adeo,17,99Ð<br />

7.(8)DeutscherWandersommer<br />

Kieling,Malik,22,95Ð<br />

8.(7)ReligioninderVerantwortung<br />

Schmidt,Propyläen,19,99Ð<br />

9.(9)EngagiertEuch!<br />

Hessel,Ullstein,3,99Ð<br />

10.(-)LiebsteFenchel<br />

Härtling,KiWi,19,99Ð<br />

ErmitteltbeidenBuchhandlungen:<br />

Thalia,BücherstubeHeepen, JürmkerBücherstube<br />

(Bielefeld), Otto (Herford),<br />

Scherer (Bad Oeynhausen), Hüllhorst<br />

(Hüllhorst), Lesezeichen (Werther),<br />

Brückmann (Lage) und Buchhaus am<br />

Markt(Detmold).<br />

HÖREN<br />

PuresGlück<br />

Es ist schwer, sich dieser Klaviermusik<br />

zu nähern und nicht<br />

an Satie zu denken oder allüberall<br />

Debussys Einfluss zu<br />

hören. Und dennoch findet<br />

der Franzose Charles Koechlin<br />

(1867-1959) in Melodieführung<br />

und harmonischer Progression<br />

einen ganz eigenen,<br />

unvorhersehbaren Weg. Pianist<br />

Michael Korstick verbindet<br />

in seiner Interpretation der<br />

zu Zyklen versammelten Preziosen<br />

seine einzig dastehende<br />

manuelle Souveränität mit einem<br />

unerhörten Gespür für<br />

die Eigenheiten dieser duftigzarten,<br />

unergründlich schönen<br />

Musik, dass man bei der<br />

drittenFolge in derGesamtveröffentlichung<br />

von Koechlins<br />

Klavierwerken sein Glück ob<br />

solch subtilen Komponierens<br />

und Deutens nicht fassen<br />

kann.(gans)<br />

Charles Koechlin: Klaviermusik<br />

Vol.3, Michael Korstick (Klavier),<br />

CD, Hänssler Classic.<br />

AUTORENRÄTSEL<br />

Werist’s?<br />

Bekanntwurdeder diesmal gesuchte<br />

deutsche Autor als<br />

Meisterder kleinen journalistischen<br />

Form. Unter anderem<br />

für eine große Wochenzeitung<br />

schreibt er seit vielen Jahren<br />

melancholische Kolumnen<br />

über praktisch alles. Als<br />

Schriftsteller trat er erst spät in<br />

Erscheinung. Er debütierte<br />

2007 mit einem ehrgeizig konstruierten<br />

Roman über Nachkriegs-Deutschland.<br />

Drei<br />

Jahre später folgte ein Roman<br />

über modernes Paarungsverhalten.<br />

Die Lösung bitte innerhalb<br />

von zwei Wochen an die Kulturredaktion,<br />

Niedernstraße<br />

21-27, 33602 Bielefeld. Der<br />

gesuchteAutor desletztenRätsels<br />

war Lewis Carroll. Buchpreise<br />

haben gewonnen: Friederike<br />

Römer (Detmold), Jasmina<br />

Dörner (Leopoldshöhe),<br />

Angelina Birkl (Bielefeld),<br />

Artur Böpple (Herford),<br />

PetraBrinkmann (Gütersloh).<br />

» BILDBAND DER WOCHE<br />

DieGesichterderMächtigen<br />

Ein Porträt kann viel über das Innenleben eines Menschen verraten. Aber<br />

wasoffenbarenunsdieGesichterderStaatsoberhäupter,diedergriechischstämmige<br />

britische Fotograf Platon Antoniou innerhalb weniger Tage im<br />

Gebäude der Vereinigten Nationen ablichtete? Das Foto von Vladimir Putin,<br />

2008 mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet, vermittelt den<br />

Eindruckdeskühl-arrogantenApparatschiks,fürdenmanPutinimWesten<br />

gemeinhin hält. Italiens Silvio Berlusconi schenkt uns sein schlitzohriges<br />

Bunga-Bunga-Grinsen. Aber der fast kindlich-verschmitzte Weitblick des<br />

VONPETER MOHR<br />

Wilhelm Genazino ist eine<br />

Ausnahmeerscheinung in der<br />

deutschsprachigen Literatur.<br />

Rund 20 Jahre lang wurden<br />

seine leicht skurrilen Bücher<br />

zwar von der Kritik verhalten<br />

gelobt, doch die meisten Titel<br />

verkauften sich sehr zäh und<br />

landeten auf dem „Wühltisch“.<br />

Als Marcel Reich-Ranicki<br />

im „Literarischen Quartett“<br />

eine Lobeshymne auf Genazino<br />

anstimmte, änderte<br />

sich die öffentliche Wahrnehmung<br />

schlagartig, und 2004<br />

erhielt er durch den Georg-<br />

Büchner-Preis den literarischen<br />

Ritterschlag.<br />

Dabei schreibt der heute<br />

68-jährigeAutor schonseit seiner<br />

Ende der 70er Jahre erschienenen<br />

Trilogie um den<br />

spießigen Angestellten Abschaffel<br />

auf höchstem literarischen<br />

Niveau, und stets standen<br />

kauzige, eigenbrötlerische<br />

Verlierer im Mittelpunkt<br />

der Handlung: selbstverliebte,<br />

zumeist bindungsunfähige<br />

Melancholiker, introvertierte<br />

Tagträumer, die sich eine mittelmäßigeNischenexistenzein<br />

Kulturarena<br />

LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 181, SAMSTAG/SONNTAG, 6./7. AUGUST 2011<br />

ROMAN<br />

Wilhelm Genazino<br />

TraurigerHeld<br />

„Wenn wir Tiere wären“ ist ein weiteres Kapitel in<br />

Genazinos Chronik des selbstverliebten Mittelmaßes<br />

iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad (Foto oben) lässt so gar<br />

nicht an dessen tyrannisches Regime denken. Die im Auftrag des Magazins<br />

New Yorker fotografierte einzigartige Porträt-Reihe macht deutlich: Es gibt<br />

Porträts, die sonderbar faszinieren, auch wenn – oder gerade weil – sie wenigverraten.(tom)<br />

„PowerPlaton“,FotografienvonPlaton,miteinemEssayvonDavidRemnick,Schirmer/MoselVerlag,192S.,110Abb.inFarbeundDuotone,34Euro<br />

Stets der gleicheStoff, doch immer wieder faszinierend: Büchner-Preisträger Wilhelm<br />

Genazino. FOTO: DPA<br />

gerichtet haben. So auch im<br />

neuen Roman.<br />

Der namenlose geschiedene<br />

Ich-Erzähler ist Anfang 40, arbeitet<br />

als freier Architekt, ist<br />

zurückhaltend, bescheiden,<br />

aber auch etwas seltsam: „Ich<br />

suchte eine Frau, deren Anwesenheit<br />

ich ohne Fluchtgedanken<br />

ruhig ertrug.“ Maria – eine<br />

Art Lebensgefährtin, die aber<br />

ihre eigene Wohnung behielt –<br />

scheint diesem Anforderungsprofil<br />

nicht in Gänze zu entsprechen.<br />

Von der häufig dem<br />

Alkohol frönenden Frau fühlt<br />

sich die Hauptfigurimmer wieder<br />

unter Druck gesetzt. Als<br />

„Liebesgenügsamkeit“ bezeichnet<br />

er sein eigenes emotionalesBefinden.<br />

Nachdem plötzlichen Todseines<br />

gleichaltrigen Kollegen<br />

Autz, mit dem die Handlung<br />

eingeleitet wird, fühlt sich der<br />

Architekt hin- und hergerissen<br />

zwischen Maria und Autz'<br />

Witwe Karin, um die er sich<br />

zwischenzeitlich rührend kümmert.<br />

Genazinos Protagonist<br />

nimmt in doppelter Hinsicht<br />

Autz’ Platz ein – privat an KarinsSeite<br />

undberuflich alsfest-<br />

LESEN<br />

Begehren<br />

SEITE W-3<br />

Im Herbst 1961 tritt ein Lehrer<br />

in einem Dorf in der Dordogne<br />

seine erste Stelle an, „der Ort<br />

ist gottverlassen.“ Er war also<br />

einmal da. Im Tabakladen<br />

sieht der Ich-Erzähler denn<br />

auch das Bild eines von dort<br />

stammenden Missionars, der<br />

einst unter der Folter starb,<br />

von Pfeilen durchbohrt. Der<br />

Lehrer wird in dieser Geschichte<br />

Pierre Michons, eines<br />

der bedeutendsten französischen<br />

Schriftsteller der Gegenwart,<br />

prompt selbst getroffen:<br />

Die Verkäuferin Yvonne weckt<br />

ein übermächtiges Begehren<br />

in ihm. Sie ist ihm Königin und<br />

Aphrodite. Er überhöht sie so,<br />

dass er sie nicht ansprechen<br />

kann. Umso mehr berührt er<br />

sie, in Tagträumen. Die nahe<br />

Lascaux spielende Erzählung<br />

ist durchsetzt mit mythischem<br />

Gewebe aus Höhlenzeiten<br />

und Geschichten vom Fischen<br />

imFluss, der den Titel gibt.Dazwischen<br />

Szenen wie aus frühen<br />

Filmen der Nouvelle Vague.<br />

So farbig wie Schwarz-<br />

Weißnur sein kann.(rb)<br />

Pierre Michon: „Die Grande<br />

Beune“, Suhrkamp Verlag, 103<br />

Seiten, 12,90 Euro.<br />

SPIELEN<br />

NichtsfürProfis<br />

David Safiers gleichnamiges<br />

Buch schreit nach einer spielerischen<br />

Umsetzung. Also starten<br />

wir beim Spiel „Mieses<br />

Karma“ als Ameise mit dem<br />

Ziel, als Erster ein Mensch zu<br />

werden. Dazwischen werden<br />

wir als Schmetterlinge, Eichhörnchen<br />

etc. wiedergeboren.<br />

Was insofern zielführend ist,<br />

da wir in einer solchen Entwicklungsstufe<br />

jeweils besondere<br />

Fähigkeiten haben. Immer<br />

bleibt aber unsere Aufgabe,<br />

Symbolkarten dominoähnlich<br />

vor uns auszuspielen<br />

und nebenbei unser Karma zu<br />

mehren:Werselbstlos Mitspielern<br />

weiterhilft, steigt die Leiter<br />

ebenfalls empor. Das alles<br />

ist spielerisch eingängig und<br />

recht unterhaltsam, aber eher<br />

für zwischendurch und nichts<br />

für Profis. (duc)<br />

„Mieses Karma“ von Matthias<br />

Cramer (Kosmos), für<br />

3-5 Spieler ab 10 Jahren; ca.<br />

30min.; ca. 20Euro.<br />

angestellter Architekt im erfolgreichen<br />

Büro Erlenbach.<br />

Aber immer wieder quälen ihn<br />

tiefe Zweifel am eigenen Handeln.<br />

Nur die eigene Unentschlossenheit<br />

ist eine Konstante.<br />

Genazino bringt uns all diese<br />

Mittelmäßigen so nah, weil er<br />

ihre Schrulligkeiten bis an die<br />

Grenze des Absurden ausreizt.<br />

Wie die meisten seiner literarischen<br />

Vorgänger aus Genazinos<br />

Feder tummelt sich auch<br />

derArchitektauffallend emotionslos<br />

durch den Alltag, geradeso,<br />

als bewegeer sichin einem<br />

Leben aus „zweiter<br />

Hand“. Der Alltag als nicht zu<br />

bändigender Dramenstoff<br />

und ein trauriger Held, der im<br />

letzten erzählerischen Akt im<br />

Gefängnis landet – das ist die<br />

neueste Variante von GenazinosanspielungsreichemTheater<br />

der kleinen Katastrophen.<br />

Eigentlich stets der gleiche<br />

Stoff, doch immer wieder aufs<br />

Neuefaszinierend zu lesen.<br />

Wilhelm Genazino: „Wenn wir<br />

Tiere wären“, Roman, Carl Hanser<br />

Verlag, 159 Seiten, 17,90<br />

Euro

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