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Münstergreift beiSchlägern hartdurch USAklagen Syriens ...

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Daprallten zwei Welten aufeinander:<br />

Greetsiel an der<br />

Nordsee und Tanger am Zugang<br />

zum Mittelmeer. Der KrabbenfischerHein<br />

(einsilbig: Peter Heinrich<br />

Brix) düste mit seinem<br />

Kumpel im Lkw nach Nordafrika,<br />

wo Mona (charmant: Sanaa<br />

Alaoui) die Krabben pulte,<br />

die er gefangen hatte.<br />

Aus dieser netten Idee im Zeitalter<br />

der Globalisierung hätte Regisseur<br />

Lars Jessen eine spritzige<br />

Komödie machen können. So<br />

TV-KRITIK<br />

Ausgefischt<br />

„Fischer fischt Frau“, gestern, Arte<br />

wurde es leider nur eine recht<br />

zähe und vorhersehbare Story<br />

samt Showdown im Bus (sie<br />

blieb an der Waterkant, er verkaufte<br />

den Kutter – oder so). Allerlei<br />

Klischees wurden bedient,<br />

von der sinnlichen Afrikanerin<br />

bis hin zum griesgrämigen Fischer.<br />

Bei Arte erwartet man derart<br />

Seichtes so gar nicht.<br />

Klaus Braeuer<br />

´ Am Montag in der TV-Kritik:<br />

„Sherlock – Das große Spiel“,<br />

Sonntag,ARD, 21.45 Uhr<br />

Wikipedia-Chefsorgtsich<br />

umQuellenundQualität<br />

¥ Haifa (dpa). Auch nach zehnjährigem Bestehen hat das Online-<br />

Lexikon Wikipedia nach Einschätzung seines Gründers Jimmy Wales<br />

immer noch Schwächen. Diese könnten aber mit der Zeit überwunden<br />

werden, sagte Wales. Vor allem die Qualität mancher Einträge<br />

bereite den Organisatoren Kopfzerbrechen. Zwar gibt es<br />

kaum noch Internetnutzer, die Wikipedia nicht benutzen, aber<br />

zum Beispiel Studenten oder auch Journalisten dürfen sich nie allein<br />

auf Wikipedia-Angaben verlassen. Das „größte Problem“ seien<br />

hier fehlerhafte Originalquellen, betonte Wales.<br />

Bürger-stattAtom-Sponsoring<br />

¥ Erlangen (dpa). Die Veranstalter des Erlanger Poetenfestes geraten<br />

wegen der Zusammenarbeit mit dem Atomkonzern Areva zunehmend<br />

in die Kritik von Literaturfreunden. Um künftig auf die<br />

Unterstützung des französischen Unternehmens verzichten zu können,<br />

haben sie zu einem „Bürger-Sponsoring“ für das Poetenfest<br />

aufgerufen. Wenn genügend Bürger spendeten, könnte das Festival<br />

im kommenden Jahr ohne die 15.000 Euro von Areva auskommen,<br />

betonte die Erlanger Initiative „Poesie ohne Uranstaub“.<br />

EröffnungmitWillemsenunddeMoor<br />

¥ Bad Oeynhausen/Löhne (nw). Die „Poetischen Quellen“ feiern<br />

in diesem Jahr ihren 10. Geburtstag und finden in der Zeit vom 25.<br />

bis 28. August im Landschafts- und Kulturpark Aqua Magica von<br />

Bad Oeynhausen & Löhne statt. Zum Auftakt bestreitet am 25. August<br />

die niederländische Bestsellerautorin Margriet de Moor gemeinsam<br />

mit Roger Willemsen den Eröffnungsabend. Weitere Informationen<br />

zum Programm unterwww.poetischequellen.de<br />

Karikaturen-Ausstellunglängergeöffnet<br />

¥ Oerlinghausen (nw). Die von Gisela und Dieter Burkamp organisierte<br />

Ausstellung mit mehr als 100 Karikaturen zum Thema „Heimat<br />

– Ansichtssachen“ stößt auf große Resonanz. Aus diesem<br />

Grund haben die Organisatoren die Öffnungszeiten im Oerlinghauser<br />

Bürgerhaus als auch in der Alten Synagoge ausgeweitet. Zu sehen<br />

sind die Arbeiten nun sonntags von 15 bis 17 Uhr in beiden Häusern.<br />

Das Bürgerhaus ist zudem montags bis freitags von 15 bis 18 sowie<br />

zudem mittwochs auch von 9-12 Uhr geöffnet. Weitere Informationen:www.kunstverein-oerlinghausen.de<br />

PERSÖNLICH<br />

Annette Charles (63), John Travoltas aufreizende<br />

Tanzpartnerin aus „Grease“, ist tot.<br />

Die Schauspielerin starb nach einem Krebsleiden.<br />

Charles hatte in den Siebzigern in vielen<br />

bekannten US-Serien mitgespielt. Richtig<br />

bekannt wurde sie erst 1977 mit<br />

„Grease“. Darin spielt sie „Cha Cha“ DiGregorio,<br />

die Travolta und dessen neue<br />

Flamme Sandy (Olivia Newton-John) auseinanderbringen<br />

soll. FOTO: DPA<br />

Brett Ratner (42), der Filme wie „Rush<br />

Hour“ und „X-Men – Der letzte Widerstand“<br />

inszenierte, wird die nächste Oscar-<br />

Gala auf die Beine stellen. Dabei steht ihm<br />

der Fernsehproduzent Don Mischer zur<br />

Seite. Für Ratner ist es der erste Oscar-Auftritt,<br />

Mischer half bereits bei der Gala im Februar<br />

mit. Die Oscar-Show sei „eine Klasse<br />

für sich“, würdigte der Regisseur seine neue<br />

Aufgabe. FOTO: DPA<br />

Jennifer Minetti (71), Schauspielerin und<br />

Tochter von Schauspieler-Legende Bernhard<br />

Minetti, ist am Freitag im oberbayerischen<br />

Bad Aibling gestorben. Dies teilte das<br />

Residenztheater mit. Seit 2001 bis zum<br />

Ende dieser Spielzeit war sie dort gern und<br />

oft gesehener Gast im Ensemble von Dieter<br />

Dorn. In seiner Abschiedsinszenierung von<br />

Kleists „Das Käthchen von Heilbronn“<br />

spielte sie Kunigundes alte Tante. FOTO: DPA<br />

Christoph Wohlleben, musikalischer Leiter<br />

der Bad Hersfelder Festspiele, verlässt<br />

das bundesweit bedeutende Freilicht-Theaterfestival.<br />

„Man sollte gehen, wenn es am<br />

schönsten ist“, sagte der Dirigent, der mit einer<br />

Unterbrechung in elf Spielzeiten in Bad<br />

Hersfeld tätig war. Er wolle sich nun anderen<br />

musikalischen und pädagogischen Projekten<br />

widmen. Intendant Holk Freytag<br />

wird Wohlleben verabschieden.<br />

Dieter Wedel (68), Regisseur, macht in den<br />

kommenden zwei Wochen unter freiem<br />

Himmel Theater bei den Zwingerfestspielen<br />

in Dresden. In „Die Mätresse des Königs“<br />

erzählen Autor John von Düffel und<br />

Wedel ein Stück sächsischer Geschichte.<br />

Das Historienspektakel handelt von Sachsen-Herrscher<br />

August dem Starken<br />

(1670-1733) und seiner Mätresse Anna Constantia<br />

von Cosel (1680-1765). FOTO: DPA<br />

¥ Essen (epd). Das Museum<br />

Folkwang in Essen widmet dem<br />

US-amerikanischen Fotografen<br />

Joel Sternfeld jetzt eine großartige<br />

Retrospektive. Unter dem<br />

Titel „Joel Sternfeld – Farbfotografien<br />

seit 1970“ sind bis 23. Oktober<br />

insgesamt rund 130 Arbeiten<br />

des Fotografen aus mehr als<br />

drei Jahrzehnten zu sehen.<br />

Sternfelds Blick richtet sich<br />

VON CONSTANTIN ALEXANDER<br />

¥ Hannover (dpa). Tobias<br />

Kunze kann nie still stehen.<br />

Auch nicht auf der Bühne.<br />

Wenn sich der Poetry Slammer<br />

für einen Auftritt vor ein Mikrofon<br />

stellt, dann hat man das Gefühl<br />

in einem Orkan der Worte<br />

zu stehen. Schnell und gekonnt<br />

haut er seinem Publikum Sätze<br />

um die Ohren – mal lustig, mal<br />

kritisch.<br />

Mit Literatur, wie man sie aus<br />

der Schule oder von „Wasserglas-Lesungen“<br />

kennt, hat das<br />

nichts mehr zu tun. Am Ende<br />

liegt er auch schon einmal geschafft<br />

auf dem Boden, und das<br />

Publikum hält sich den Bauch<br />

vor Lachen.<br />

Der Hannoveraner Kunze ist<br />

einer der erfolgreichsten Poetry<br />

Slammer Deutschlands. Viele<br />

Male hat er Dichterschlachten<br />

gewonnen, 2009 wurde er sogar<br />

Europameister. Fast 1.000 Auftritte<br />

hat er hinter sich, an mehr<br />

als 100 Tagen im Jahr steht er auf<br />

der Bühne. Seine Kunst hat<br />

Kunze schon nach Italien, Est-<br />

Kultur / Medien<br />

LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 181, SAMSTAG/SONNTAG, 6./7. AUGUST 2011<br />

EigenartigesAmerika<br />

Das Museum Folkwang in Essen zeigt „Joel Sternfeld – Farbfotografien seit 1970“<br />

1993fotografiert: „Junger Mann,Einkaufswagen einsammelnd“hat Joel Sternfelddieses Foto betitelt. FOTOS: JOEL STERNFELD/MUSEUM FOLKWANG<br />

1979: DasSpace-Shuttle nachder Landung inTexas. 1974: ImdickenSchlitten geht’s cool undgemächlich durch Washington.<br />

immer wieder auf sein Heimatland<br />

Amerika mit seinen Eigenarten,<br />

den Menschen und seinen<br />

spezifischen Landschaften. Gezeigt<br />

werden Werke aus insgesamt<br />

elf Projekten sowie aus seinem<br />

bisher unveröffentlichten<br />

Frühwerk.<br />

Amerikanische Lebenswelten<br />

spiegelt die Serie „American Prospects“<br />

wider, die Ende der<br />

land, Frankreich und in die<br />

Schweiz gebracht. In diesem<br />

Jahr wird er zum ersten Mal in<br />

Russland auftreten – mit deutschen<br />

Texten. Er steht kurz davor,<br />

vom Dichten leben zu können.<br />

Doch jetzt hadert er mit der<br />

Szene – zehn Jahre nach dem Beginn<br />

seiner Slam-Karriere. „Poetry<br />

Slam ist ein Streichelzoo geworden.<br />

Die Form ist inzwischen<br />

komplett im Mainstream<br />

angekommen.“<br />

Bei einem Poetry Slam hat jeder<br />

Dichter wenige Minuten<br />

Zeit, einen eigenen Text so vorzutragen,<br />

dass das Publikum<br />

von ihm überzeugt wird und ihn<br />

am Ende mit den meisten Punkten<br />

bewertet. Als diese Art der Lesung<br />

Mitte der 1980er Jahre in<br />

den USA erfunden wurde, gab es<br />

verstärkt verschiedene Textformen.<br />

Es wurde viel experimentiert.<br />

Auch in Deutschland war<br />

es bis vor ein paar Jahren ähnlich.<br />

Doch dann entdeckte das<br />

Fernsehen das Potenzial, Sponsoren<br />

gaben Geld, und mehr<br />

1970er Jahre auf einer Reise<br />

durch die USA mit einem VW-<br />

Bus entstand. In dem Projekt<br />

„Stranger Passing“ hat Sternfeld<br />

seinen Blick mehr auf die Menschen<br />

konzentriert und so ein<br />

Gesellschaftsporträt gezeichnet.<br />

Das Thema Klimaveränderung<br />

sei Bezugspunkt der Projekte<br />

„Treading on Kings“ (2001) und<br />

„When it changed“ (2005) zu<br />

und mehr Poetry Slammer bekamen<br />

für einen Sieg auf einmal<br />

richtig hohe Beträge. „Wenn jemand<br />

mehrere tausend Euro für<br />

den Gewinn eines Slams be-<br />

den Protesten des G8-Gipfels in<br />

Genua und der Klimakonferenz<br />

in Montreal.<br />

Der 1944 in New York geborene<br />

Sternfeld zählt zu den wichtigsten<br />

Vertretern der „New Color<br />

Photography“, die in den<br />

1970er Jahren die Farbe für die<br />

Kunstfotografie entdeckten. Die<br />

sehenswerte Essener Ausstellung<br />

geht im Anschluss an die<br />

PoetrySlamalsStreichelzoo<br />

Wortakrobat Tobias Kunze kritisiert die Dichter-Szene<br />

kommt, dann will er nicht mehr<br />

schön schreiben, sondern erfolgreich“,<br />

sagt Kunze.<br />

Für Alex Dreppec, der schon<br />

große „Straßen-Poeten-Wett-<br />

Mit Schreibblock: Poetry-Slammer Tobias Kunze beobachtet Menschenauf<br />

derSuche nach neuen Texten. FOTO: DPA<br />

SEITE 21<br />

Präsentation im Museum Folkwang<br />

auf Tournee und wird<br />

dann in Amsterdam, Berlin und<br />

Wien zu sehen sein.<br />

´Das Museum Folkwang ist<br />

dienstags bis sonntags von 10 bis<br />

18 Uhr geöffnet, freitags bis 22.30<br />

Uhr. Weitere Informationen<br />

gibt’sim Internet unter:www.museum-folkwang.de<br />

kämpfe“ organisiert hat, sieht<br />

die Sache etwas anders aus. „Ich<br />

habe nichts dagegen, wenn Slammer<br />

mit ihrer Arbeit Geld verdienen“,<br />

hatte er einmal gesagt. Gewinnen<br />

konnte man in der jüngsten<br />

Vergangenheit vor allem, indem<br />

man das Publikum zum Lachen<br />

bringt. Für manchen Slammer<br />

lief das so gut, dass er inzwischen<br />

auch bei Stefan Raab oder<br />

im „Quatsch Comedy Club“ auftritt.<br />

Die besten haben die Szene als<br />

Durchlauferhitzer genutzt und<br />

treten nun in anderen Kontexten<br />

auf. Auch Kunze hat inzwischen<br />

ein eigenes Kabarettprogramm.<br />

In Niedersachsen sei es<br />

aber schwierig, sich als Dichter<br />

mit einem Poetry-Slam-Hintergrund<br />

zu etablieren. „In vielen<br />

Bundesländern werden ehemalige<br />

Slammer inzwischen von Literatur-<br />

oder Kulturbüros gesponsert“,<br />

sagt Kunze. In Niedersachsen<br />

gebe es hingegen immer<br />

noch die klare Grenze zwischen<br />

sogenannter hoher Literatur<br />

und dem, was Kunze und seine<br />

Kollegen machen.

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