Spielzeitheft 2012/2013 - Theater Marburg
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TheaTeR iN DeR FiNsTeRNis:<br />
siNN<br />
von anja hilling (*1975)<br />
premiere: 21. april <strong>2013</strong>, historischer schwanhof<br />
Regie: Björn sc Deigner<br />
Die Wege von zehn Jugendlichen kreuzen sich auf Zeit. Sie begegnen sich in unterschiedlichen<br />
Kontexten und Konstellationen. In fünf Szenenkomplexen entwirft Anja Hilling, eine der<br />
bemerkenswertesten deutschen Gegenwartsautorinnen, ein Jugendpanorama über die Suche<br />
nach Freundschaft, Liebe und Worten.<br />
Tommi liebt Jasmin. Jasmin liebt Karl. Karl ist Tommis bester Freund. Karl ist tot. Gartenparty<br />
im August. Tommis 18. Geburtstag. Phöbe bringt Beate mit. Fred verliebt sich in Phöbe. Fred<br />
ist DJ. Phöbe hat blaue Augen. Beate mag Kiffen, Essen und Musik. Laurent mag Beate. Beate<br />
küsst Laurent. Sieben Wochen sind sie zusammen. Zweimal essen sie Döner, einmal Pizza und<br />
einmal kocht Laurent für Beate. Laurent ist in Alberts AG »Hilfe für Westafrika«. Albert geht<br />
schwimmen. Natascha mag die Geräusche, die Albert unter Wasser macht. Albert schreibt Natascha<br />
einen Brief. Jule hat sich mit Natascha ein Zimmer in der Nervenklinik geteilt. Jule geht<br />
nicht mehr in die Schule, sie geht einfach nicht hin. Jule sucht nach einer Welt unter ihrer Haut<br />
und klaut Jasmins Handy. Jasmin küsst Jule.<br />
<strong>Theater</strong> in der Finsternis<br />
A spielt B, während C dabei zuschaut, lautet Eric Bentleys <strong>Theater</strong>definition. Aber wie passt das<br />
»<strong>Theater</strong> in der Finsternis« in diese Definition? Hier wird der Sehsinn negiert und aus dem Zuschauen<br />
ein Zuhören. Ist das dann kein <strong>Theater</strong>? Das »<strong>Theater</strong> in der Finsternis« öffnet einen<br />
akustischen Erlebnisraum, der ganz ohne optische Reize auskommt und mit allen anderen<br />
Sinnen erlebbar wird. Auch hier spielt A B, was von C wahrgenommen wird. Publikum und Schauspieler<br />
agieren in einem komplett lichtlosen Raum. So wird der Ort, von dem aus die Darsteller<br />
sprechen, jede Veränderung ihres Körpers, jede Bewegung im Raum, ob sie sitzen oder stehen,<br />
zum Klangerlebnis, das eine besondere Raum-, Text- und Selbstwahrnehmung erzeugt. Es ist<br />
ein <strong>Theater</strong> der Sinne, besonders ein <strong>Theater</strong> des Hörens und in jedem Fall <strong>Theater</strong>.<br />
Regie<br />
Der Sounddesigner und Hörspielmacher<br />
Björn SC Deigner wirkt bereits seit Einführung<br />
der Reihe »<strong>Theater</strong> in der Finsternis«<br />
am Hessischen Landestheater <strong>Marburg</strong><br />
mit. 2010 übernahm er das Sounddesign für<br />
William Shakespeares »Der Sturm«, 2011<br />
inszenierte er die Uraufführung von E.T.A.<br />
Hoffmanns Erzählung »Klein Zaches, genannt<br />
Zinnober«. In der Spielzeit <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong><br />
untersucht er mit Anja Hillings 2007 entstandenem<br />
<strong>Theater</strong>stück »Sinn« zeitgenössische<br />
Dramatik im »<strong>Theater</strong> in der Finsternis«.