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Spielzeitheft 2012/2013 - Theater Marburg

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35<br />

»WEISST dU, WoMIT dAS<br />

Glück ANfäNGT?«<br />

»dAMIT, dASS MAN kEINE<br />

ANGST MEHR HAT.«*<br />

Wenn wir darüber nachdenken, wie es um die menschliche<br />

Gemeinschaft bestellt ist, scheint unsere Zukunft unter<br />

keinem guten Stern zu stehen. Kaum jemand wird verneinen,<br />

dass sich Bedrohungen schon vielerorts in der Realität<br />

erproben und die Menschen vor immer größere Herausforderungen<br />

stellen, indes die Kinder im Schatten dieser<br />

Erwachsenenwelt neuen Mut schöpfen sollen.<br />

Machtlos erscheinen wir uns. Doch: Unermesslich ist der<br />

Wissensschatz, der eine andere, bessere, fassbare Welt<br />

denkbar macht. Große Worte? Utopisch, der Wunsch nach<br />

einer Gesellschaft, in der Menschen in gleicher Freiheit leben<br />

könnten?<br />

Schemenhaft wird eine Idee sichtbar, wo Welt sich in Kinderaugen<br />

spiegelt. Unverstellt ist ihr Blick, nicht immer ungetrübt;<br />

und auf der Suche nach Welterfassung.<br />

Wer bestimmt einengende Vorschriften, stellt Regeln auf?<br />

Der Mensch. Er selbst strukturiert, bürokratisiert, institutionalisiert.<br />

Dann könnte er die Regeln doch auch wieder<br />

umwerfen, brechen, verändern und aufheben.<br />

Das ist das Gute. Der Mensch ist in der Lage durch schlichtes<br />

Denken und in kleinen Schritten das Konfliktfeld des<br />

vermeintlich allgemeingültigen Wertesystems zu betreten.<br />

Und das lässt hoffen. Die Geschichte des Menschen<br />

ist auch immer eine Geschichte von Versuchen. Und Veränderung<br />

kann dort entstehen, wo an Stelle von Unterdrückung<br />

Kommunikation tritt.<br />

Unsere Spielzeit <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> verschreibt sich gerne und einmal<br />

mehr denen, die das Wort ergreifen und Zivilcourage<br />

zeigen. Schweigt man Missstände tot, kann man sie nicht<br />

beheben. Und so sind es Menschen wie die couragierte<br />

Frau Van Amersfoort in »Das Buch von allen Dingen« oder<br />

das Kind in »Des Kaisers neue Kleider«, die durch ihren Mut,<br />

Dinge offen anzusprechen, einen Anstoß geben.<br />

Eva Bormann, Annette Müller und Oda Zuschneid<br />

* aus »Das Buch von allen Dingen«, von Guus Kuijer, 2006

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