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Spielzeitheft 2012/2013 - Theater Marburg

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GEBURTlIcHkEIT UNd SEIN zUM TodE / UA<br />

von fanny Brunner (*1973) und Eva Bormann (*1982)<br />

Wiederaufnahme: 06. September <strong>2012</strong>, Black Box<br />

Regie: fanny Brunner<br />

Ausstattung: daniel Angermayr<br />

Umgeben von ländlicher Idylle und zugleich philosophisches Zentrum, steht <strong>Marburg</strong> für<br />

Hannah Arendt und Martin Heidegger am Beginn ihrer Beziehung im Jahr 1924. Die politische<br />

Realität zwingt Arendt 1933, Deutschland zu verlassen. Erst 1949 treffen sie einander wieder.<br />

Während sie sich auf dem Gebiet der politischen Philosophie hervortut, gerät er, ehemals NSDAP-<br />

Mitglied, bald in die Kritik der Öffentlichkeit. Seine Position innerhalb der Philosophie bleibt davon<br />

nicht unberührt, indes sein Denken, das die Metaphysik gründlich in Augenschein nimmt, die<br />

Revolutionierung der akademischen Philosophie einleitet. Noch in <strong>Marburg</strong> avancierte er, wie es<br />

Arendt anlässlich seines 80. Geburtstags formulierte, zum heimlichen König im Reich des Denkens.<br />

Heidegger! Ein Philosoph, der nur aus Pflaumenmus besteht – das ist mal schön! Man versteht kein Wort –<br />

he, das ist nicht so, wie bei unsern albern klaren Schriftstellern! Dahinter muss doch etwas sein. Es ist<br />

eine Sünde. (Kurt Tucholsky, 1934)<br />

doN kARloS<br />

von friedrich Schiller (1759–1805)<br />

Wiederaufnahme: 11. September <strong>2012</strong>, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Regie: Roscha A. Säidow<br />

Musik: Bernhard Range<br />

Bühne: Paul faltz<br />

kostüme: Jelena Miletić<br />

In geheimer Mission reist der Marquis von Posa durch Europa, ruft zum Widerstand auf gegen<br />

das Regime Philipps II. und wirbt um Unterstützung für den Freiheitskampf der Niederländer.<br />

Endlich wagt er sich in die Höhle des Löwen. Seinen Jugendfreund, den Kronprinzen Don Karlos,<br />

will er an die Spitze der Revolte setzen. Doch am Hof angekommen muss Posa feststellen,<br />

dass er die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Karlos hat nur eins im Kopf: Er liebt seine<br />

Stiefmutter. Jetzt gilt es, Karlos’ Leidenschaft geschickt auf die gute Sache zu lenken und das<br />

komplexe Netz von Intrigen, das sich um den Prinzen gesponnen hat, zu bändigen. Keine einfache<br />

Aufgabe. Unverhofft jedoch bietet sich Posa eine einmalige Chance, den Lauf der Welt<br />

zu verändern.<br />

Die junge Regisseurin Roscha A. Säidow macht aus dem Schiller-Klassiker ein sehr dichtes, streng<br />

choreographiertes, gut zweieinhalbstündiges Kammerspiel. […] Große, kalte Gesten prägen das Spiel der<br />

Darsteller. Sie symbolisieren das strenge Hofzeremoniell, dem jeder unterworfen ist. Sie buckeln, dienern,<br />

drohen, sie zittern. (Oberhessische Presse, 12.09.2011)

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