Naturschutz Info 1/2012 - Landesanstalt für Umwelt, Messungen und ...
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life r<strong>und</strong> ums heckengäu<br />
Text: Monika Rieger<br />
Bisher hat das Heckengäu bereits im Rahmen von PLENUM<br />
auf sich aufmerksam gemacht. Nun ist in dieser Region<br />
auch das LIFE+ Natur-Projekt „LIFE r<strong>und</strong> ums Heckengäu“<br />
angelaufen. Bis Herbst 2016 werden r<strong>und</strong> 1,8 Millionen<br />
Euro in die Erhaltung <strong>und</strong> Entwicklung der vielfältigen<br />
Natur von Heckengäu, Stromberg <strong>und</strong> Schönbuch investiert.<br />
Die Europäische Union übernimmt dabei im Rahmen ihres<br />
Förderprogrammes LIFE+ die Hälfte der Projektkosten. Das<br />
Projektgebiet zwischen Stromberg <strong>und</strong> Schönbuch, Nagold<br />
<strong>und</strong> Glemswald umfasst 234 Quadratkilometer. Mit dem<br />
Geld werden hier zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung<br />
von Lebensräumen <strong>für</strong> gefährdete Tiere <strong>und</strong> Pflanzen in<br />
insgesamt 16 Natura 2000-Gebieten umgesetzt.<br />
die projektbeteiligten<br />
Antragssteller des Projektes bei der Europäischen Kommission<br />
ist der Landkreis Böblingen. Assoziierte Projektpartner<br />
sind die Landkreise Calw <strong>und</strong> Ludwigsburg, der Enzkreis,<br />
die Stiftung <strong>Naturschutz</strong>fonds Baden-Württemberg sowie<br />
die Regierungspräsidien Karlsruhe <strong>und</strong> Stuttgart. Alle beteiligten<br />
Partner führen in ihrem Zuständigkeitsbereich<br />
eigenverantwortlich Maßnahmen als Teil des Projektkonzeptes<br />
durch. Die Gesamtkoordination <strong>und</strong> die Evaluierung<br />
der Maßnahmenumsetzung erfolgt durch die Projektleitung<br />
beim Landkreis Böblingen. Anlässlich der Projektvorstellung<br />
im November 2011 lobte Alexander Bonde,<br />
Landratsamt Böblingen<br />
landschaftspflege <strong>und</strong> landschaftsentwicklung<br />
Minister <strong>für</strong> Ländlichen Raum <strong>und</strong> Verbraucherschutz Baden-<br />
Württemberg, das gemeinsame Engagement der Partner <strong>für</strong><br />
den <strong>Naturschutz</strong> als beispielhaft. „Ich wünsche mir, dass<br />
möglichst viele Landkreise dieses Beispiel kopieren <strong>und</strong><br />
sich ebenfalls mit solchen Projekten <strong>für</strong> den europäischen<br />
<strong>Naturschutz</strong> engagieren“, so der Minister. Auch die beteiligten<br />
Projektpartner sind überzeugt, dass das Geld im Projekt<br />
gut <strong>und</strong> nachhaltig investiert ist. Das Heckengäu <strong>und</strong> die<br />
angrenzenden Naturräume sind einerseits naturschutzfachlich<br />
wertvoll, andererseits sind sie aufgr<strong>und</strong> ihrer Lage im<br />
dicht besiedelten Ballungsraum einem hohen Nutzungsdruck<br />
ausgesetzt. In diesem Spannungsfeld verschafft das<br />
LIFE+ Natur-Projekt dem <strong>Naturschutz</strong> mehr Gewicht.<br />
begünstigte lebensraumtypen<br />
Im Rahmen des LIFE+ Natur-Projektes werden unterschiedliche<br />
Maßnahmen durchgeführt. In den vier beteiligten<br />
Landkreisen werden zur Erhaltung <strong>und</strong> Aufwertung von<br />
kalkreichen Magerrasen <strong>und</strong> mageren Flachland- Mähwiesen<br />
auf 65 Hektar Fläche aufwachsende Gehölze zurückgedrängt<br />
sowie die begleitenden Hecken auf 10 Kilometern<br />
Länge gepflegt. Die nachfolgende Bewirtschaftung soll etabliert<br />
<strong>und</strong> gesichert werden. Eine weitere Maßnahme widmet<br />
sich den oft überalterten <strong>und</strong> von Nutzungsaufgabe bzw.<br />
intensiver Freizeitnutzung bedrohten Streuobstwiesen in<br />
den Vogelschutzgebieten von Stromberg <strong>und</strong> Schönbuch.<br />
Minister Alexander Bonde mit Vertreterinnen <strong>und</strong><br />
Vertretern der Projektpartner bei der Projektvorstellung<br />
im Landratsamt Böblingen<br />
v. l. n. r.: Jörg Mauk, Regierungspräsidium Stuttgart;<br />
Dr. Claudia Stöckle, Landkreis Calw; Landrat<br />
Roland Bernhard, Landkreis Böblingen; Minister<br />
Alexander Bonde, Ministerium <strong>für</strong> Ländlichen<br />
Raum <strong>und</strong> Verbraucherschutz; Wolfgang Herz,<br />
Enzkreis; Dr. Utz Remlinger, Landkreis Ludwigsburg;<br />
Monika Baumhof-Pregitzer, Stiftung<br />
<strong>Naturschutz</strong>fonds<br />
<strong>Naturschutz</strong><strong>Info</strong> 1/<strong>2012</strong> 53