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Naturschutz Info 1/2012 - Landesanstalt für Umwelt, Messungen und ...

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landschaftspflege <strong>und</strong> landschaftsentwicklung<br />

liegen – möglichst rasch wieder mit grindentypischer<br />

Vegetation besiedelt werden sollten. 2005 erfolgte auf<br />

einem Teil der Baufläche eine Ansaat mit Heudrusch aus<br />

einem Magerwiesen-Magerrasen-Komplex bei Herrenwies.<br />

Als Zielvegetation wurde ein Mosaik aus Borstgrasrasen,<br />

Torfbinsen-Borstgrasrasen <strong>und</strong> Rasenbinsen-Feuchtheide<br />

definiert. Die Erstaufnahme erfolgte 2006, die Wiederholungsuntersuchung<br />

ebenfalls 2011, methodisch gleich wie<br />

auf den Flächen der Wiedervernässung.<br />

Sowohl die eingesäte als auch die nicht eingesäte Fläche<br />

starteten 2006 mit sehr schütterer Vegetation unter 10 %<br />

Deckung. Fünf Jahre später hatte die eingesäte Fläche über<br />

50 % Deckung, die Teilfläche ohne Einsaat zwischen 20 <strong>und</strong><br />

40 %. Der Unterschied dürfte teilweise auch darauf zurückgehen,<br />

dass die Teilfläche ohne Ansaat gelegentlich als Weg<br />

genutzt wird. Die Anzahl der Arten der Zielvegetation war<br />

in der angesäten Variante höher, jedoch dominierten in<br />

beiden Varianten sechs Jahre nach der Baumaßnahme die<br />

Zielarten der angrenzenden Feuchtheide. Im Ergebnis ist<br />

festzustellen, dass die Ansaat zwar zu höherer Deckung<br />

<strong>und</strong> zu einem etwas artenreicheren Bestand führte, die<br />

Fläche mit spontaner Selbstbegrünung aber inzwischen<br />

auch im Wesentlichen die Zielvegetation aufweist.<br />

lagebesprechung im moor am pfälzerkopf<br />

Dr. Pascal von Sengbusch erläutert Dr. Wolfgang Kramer vom Regierungspräsidium<br />

Freiburg die Baumaßnahmen. Im Bildvordergr<strong>und</strong> ein Stauwerk<br />

aus fünf Zentimetern starken Eichenbohlen in einem Graben.<br />

fazit<br />

Eine Stützung des Wasserhaushalts kann unter günstigen<br />

Rahmenbedingungen die Vegetationsentwicklung in<br />

Grinden mooren positiv beeinflussen <strong>und</strong> die Erhaltung<br />

der Bunten Torfmoosgesellschaft fördern. Ansaat mit geeignetem<br />

autochthonen Material beschleunigt auf feuchten<br />

Grinden flächen die Wiederbesiedlung nach Baumaßnahmen,<br />

jedoch ist auch die spontane Selbstbegrünung mittelfristig<br />

Erfolg versprechend.<br />

Quellen<br />

REGIERUNGSPRÄSIDIUM KARLSRUHE (HRSG.) (2006): LIFE-<br />

Projekt „Grindenschwarzwald“ – Abschlussbericht: www.rp.badenwuerttemberg.de/servlet/PB/show/1298082/rpk56_grin_abschlussbericht.pdf<br />

SENGBUSCH, P. VON (2005): Bericht zur Durchführung von<br />

Wiedervernässungs- <strong>und</strong> Pflegemaßnahmen in drei Mooren im<br />

Nordschwarzwald. – Unveröffentlicht, Werkvertrag im Auftrag des<br />

Regierungspräsidiums Freiburg.<br />

SCHACH, J. (2011): Erfolgskontrollen ausgewählter Landschaftspflegearbeiten<br />

– Bericht 2011. – Unveröffentlicht, Institut <strong>für</strong> Botanik <strong>und</strong><br />

Landschaftsk<strong>und</strong>e im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe.

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