Naturschutz Info 1/2012 - Landesanstalt für Umwelt, Messungen und ...
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landschaftspflege <strong>und</strong> landschaftsentwicklung<br />
Erfassung aller einzelnen Pflanzen durchgeführt. Lage <strong>und</strong><br />
Ausdehnung des Bestandes wurden dabei GPS-gestützt ermittelt.<br />
Die weitere Entwicklung kann nun künftig exakt<br />
nachvollzogen <strong>und</strong> bei negativem Trend gezielt entgegen<br />
gesteuert werden. Nutzungsänderungen können jedoch auch<br />
zu Konfliktsituationen führen: Das seit einigen Jahren praktizierte<br />
Mahdregime führte zu der gewünschten Aushagerung<br />
vieler Wiesen. In der Folge breitet sich jedoch auch die<br />
Herbstzeitlose (Colchium antumnale) stark aus <strong>und</strong> beeinträchtigt<br />
den Futterwert der überwiegend <strong>für</strong> die Gewinnung<br />
von Pferdeheu genutzten Flächen. Zur Lösung dieses<br />
Problems wurden nun Dauerbeobachtungsflächen eingerichtet,<br />
auf denen künftig die Wirkung unterschiedlicher<br />
Mahdzeitpunkte, Düngergaben <strong>und</strong> gezielter Bekämpfungsmaßnahmen<br />
kleinräumig beobachtet werden. Ziel ist es, in<br />
sensiblen Bereichen möglichst bald die Pachtverträge so zu<br />
optimieren, dass eine Koexistenz von Mageren Mähwiesen,<br />
Trollblumen <strong>und</strong> Heunutzung gewährleistet werden kann.<br />
Am Beispiel des <strong>Naturschutz</strong>gebiets Büsnauer Wiesental<br />
wird deutlich, wie wichtig <strong>und</strong> erfolgreich eine aktive<br />
Begleitung <strong>und</strong> Integration aller Akteure bei der Umsetzung<br />
von Pflege- <strong>und</strong> Entwicklungsmaßnahmen in <strong>Naturschutz</strong>gebieten<br />
ist.<br />
blick über den reifbedeckten „großen tümpel“ im april 2008<br />
Das <strong>Naturschutz</strong>gebiet Büsnauer Wiesental ist das kleinste der sieben<br />
Stuttgarter <strong>Naturschutz</strong>gebiete. Hier wird die Zusammenarbeit bei der<br />
Umsetzung von Pflege- <strong>und</strong> Entwicklungsmaßnahmen groß geschrieben.<br />
60 <strong>Naturschutz</strong><strong>Info</strong> 1/<strong>2012</strong><br />
literatur<br />
REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART (HRSG.) (2001): <strong>Naturschutz</strong>gebiet<br />
Büsnauer Wiesental. – Faltblatt, 1. Aufl., Stuttgart.<br />
ARBEITSGRUPPE TIER- UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE<br />
DR. J. DEUSCHLE, WERKGRUPPE GRUEN & PIROL (2002):<br />
Nutzungs-, Pflege- <strong>und</strong> Entwicklungskonzept zum <strong>Naturschutz</strong>gebiet<br />
„Büsnauer Wiesental“.<br />
WOLF, R. & U. KREH (HRSG.) (2007): Die <strong>Naturschutz</strong>gebiete im<br />
Regierungsbezirk Stuttgart. – Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern.<br />
ansprechpartner<br />
Dr. Jürgen Schedler<br />
Referat 56 – <strong>Naturschutz</strong> <strong>und</strong> Landschaftspflege<br />
Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Ruppmannstraße 21, 70565 Stuttgart<br />
Tel. (07 11) 9 04-1 56 10<br />
juergen.schedler@rps.bwl.de<br />
Jürgen Schedler