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NZB 05/2013

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Abb. 3 und 4: Dreidimensionale Planung am PC auf der Basis eines CT: Alle vier Implantate liegen interforaminär.<br />

Die beiden distalen Implantate sind zur Vergrößerung der Unterstützungsfläche der geplanten Brücke nach distal geneigt.<br />

Zur Herstellung einer Röntgenschablone wird die Wachsaufstellung<br />

dupliert und in radioopaken Kunststoff umgesetzt<br />

(Abb. 1). Beim Radiologen (alternativ in einer spezialisierten<br />

zahnärztlichen Praxis) erfolgt bei eingesetzter Röntgenschablone<br />

der digitale Scan mit einem CT (alternativ DVT).<br />

Die Planung der Implantatpositionen am PC kann der<br />

spezialisierte Zahntechniker, nach Absprache mit dem<br />

behandelnden Chirurgen via Internet, übernehmen. Diese<br />

Absprache ist zur forensischen Absicherung des Zahntechnikers<br />

unerlässlich. Im Dentallabor werden die Daten des<br />

CT (alternativ DVT) am PC eingelesen und konvertiert. Im<br />

verwendeten Planungsprogramm (ExpertEase – basierend<br />

auf dem seit 1992 bestehenden SimPlant-Programm)<br />

dauert dies etwa zwanzig Minuten. Anschließend wählt<br />

der Zahntechniker aus einer Datei die entsprechenden<br />

Implantate und positioniert diese gemäß den anatomischen<br />

Gegebenheiten. Als besonderes Leistungsmerkmal der<br />

verwendeten Software kann ein passendes Abutment im<br />

Originaldesign gewählt werden. Mit dieser Möglichkeit<br />

kann die Implantatposition dem zur Verfügung stehenden<br />

Knochen, der prothetischen Restauration sowie den<br />

Konfektionsteilen des Herstellers angepasst werden (Abb. 2).<br />

Abb. 5: Silikonschlüssel zur späteren Positionierung der<br />

Bohrschablone im Mund.<br />

Um dem Implantologen die Möglichkeit zu bieten, die vier<br />

Implantate interforaminär zu inserieren und dennoch eine<br />

ausreichende Unterstützungsfläche für die Brücke zu erhalten,<br />

werden die posterioren Implantate bei der Planung um<br />

zirka 30 Grad nach distal gekippt. Für die okklusale<br />

Verschraubung der Suprakonstruktion wählen wir die der<br />

Situation angepassten MP-Abutments (Abb. 3 und 4). Die<br />

virtuelle Planung wird mit dem Prothetiker und dem Chirurgen<br />

abgestimmt, welche letztlich die Planung freigeben.<br />

Damit wurden alle zahntechnischen, prothetischen und<br />

chirurgischen Belange im Team abgeklärt.<br />

Die nach Maßgabe der Implantatpositionen virtuell entworfene<br />

Bohrschablone wird via Internet beim Fräszentrum<br />

(Materialise Dental) in Auftrag gegeben. Die vorhandene<br />

Radiologieschablone wird im Labor zu einem individuellen<br />

Löffel umgearbeitet. Um den Patienten nach dem chirurgischen<br />

Eingriff ein Provisorium bieten zu können, kann die<br />

vorhandene Prothese entsprechend umgearbeitet werden.<br />

Die Implantatinsertion<br />

Ein Silikonaufbiss (Abb. 5) ermöglicht, die vom Fräszentrum<br />

gelieferte Bohrschablone für den chirurgischen Eingriff<br />

lagerichtig zu positionieren. Sie kann optional mit Schrauben<br />

am Unterkiefer fixiert werden. Die Lage, Länge und Richtung<br />

der Schrauben können dazu bereits im Planungsmodul<br />

bestimmt werden. Vom Fräszentrum werden dann entsprechende<br />

Führungshülsen in die Bohrschablone integriert.<br />

Die ExpertEase-Bohrersequenz ist überschaubar. Dennoch<br />

ist es wichtig, vor dem Eingriff die Bohrer, welche gemäß<br />

Planung nicht benötigt werden, aus dem Set zu nehmen.<br />

Bei unserem Patienten werden nach der Extraktion der<br />

Eckzähne (Abb. 6) alle Bohrungen für die Implantate dem<br />

Bohrprotokoll entsprechend mit Tiefenanschlag vorgenommen.<br />

Die Insertion der Implantate erfolgt mit Einbringhilfen<br />

(Abb. 7 bis 9). Die inserierten Implantate entsprechen exakt<br />

der am PC geplanten Position. <br />

M A I 2 0 1 3 | N Z B | F A C H L I C H E S<br />

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F A C H L I C H E S

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