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NZB 05/2013

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Abb. 6 a-d: Befestigung mit dualhärtendem Befestigungskomposit,<br />

Multilink ® Automix (Ivoclar Vivadent).<br />

und der Schmierschicht aus Kollagenund<br />

Hydroxylapatittrümmern, Odontoblastenfortsätzen,<br />

Dentinliquor, Blut-,<br />

Speichel- und Kühlspraybestandteilen.<br />

Die Zahnoberfläche wird retentiv so<br />

angeraut, dass sich gleichzeitig die<br />

Oberfläche zur Auftragung des Adhäsivs<br />

und damit die spätere Haftung<br />

vergrößern. Beim Abstrahlen von Präparationen<br />

im Mund ist insbesondere<br />

darauf zu achten, dass keine Blutungen<br />

der Gingiva provoziert werden.<br />

Idealerweise erfolgt es daher unter<br />

Kofferdam, aber auch Interdentalkeile<br />

können helfen, ungewollte Sulkusund<br />

Papillenblutungen zu vermeiden.<br />

Eingliederung – Adhäsive erfordern<br />

ein sauberes, fettfreies und möglichst<br />

trockenes Arbeitsumfeld<br />

Insoweit die eingesetzten Adhäsive<br />

und Kunststoffe eine Trockenlegung<br />

erforderlich machen, sollte im Idealfall<br />

Kofferdam zur absoluten Trockenlegung<br />

des zahnärztlichen Behandlungsfelds<br />

eingesetzt werden. Nicht nur, weil<br />

sich ein sicherer Verbund zwischen<br />

Restauration und Zahnoberfläche<br />

erzielen lässt, sondern auch deshalb,<br />

weil es die Arbeit im Patientenmund<br />

deutlich erleichtert. Bei fachgerechter<br />

Applikation des Kofferdams ist das<br />

Arbeitsfeld gut vor äußeren unvorhersehbaren<br />

Einflüssen wie Blut, Sulkussekret<br />

oder Atemfeuchtigkeit geschützt.<br />

Insbesondere im lingualen Molarenbereich<br />

des Unterkiefers können<br />

keine „Speichelseen“ während des<br />

adhäsiven Befestigungsvorgangs<br />

unbeobachtet unter die Restauration<br />

geraten und so die adhäsive Haftwirkung<br />

reduzieren. Das Kofferdamtuch<br />

schützt die Gingiva und das restliche<br />

Parodontium vor Verletzungen und<br />

Kunststoffresten. Der Zahnarzt kann<br />

sich in Ruhe um das Ätzen und Silanisieren<br />

der Restaurationen abseits<br />

des Patienten kümmern, während die<br />

Assistenz die Befestigungsmaterialien<br />

vorbereitet. Ein Verschlucken oder im<br />

schlimmsten Fall Aspirieren der Restaurationen<br />

während der Eingliederung<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Eingliederung – Adhäsive Befestigung<br />

Bei der adhäsiven Befestigung<br />

(bezugnehmend auf das Dentin)<br />

unterscheidet man zwischen Haftung<br />

bei vollständiger Entfernung der<br />

Schmierschicht (klassische Etch-and-<br />

Rinse-Technik, früher Total-Ätz-Technik)<br />

und Haftung bei Auflösung der<br />

Schmierschicht (selbstätzende Adhäsive),<br />

wobei die Etch-and-Rinse-Technik<br />

eine zusätzliche Behandlung der<br />

Schmelz- und/oder Dentinoberfläche<br />

mit 37%iger Phosphorsäure erforderlich<br />

macht. Dieses Vorgehen stellt<br />

nach wie vor den „golden standard“<br />

dar, da es die besten klinischen Langzeitresultate<br />

aufweist. Infolge des Ätzvorgangs<br />

mit 37%iger Phosphorsäure<br />

entsteht im Schmelz ein Ätzmuster,<br />

welches eine optimale mikromechanische<br />

Retention des Adhäsivs<br />

ermöglicht. Gerade Inlays und Teilkronen,<br />

bei denen noch genügend<br />

Schmelzangebot vorliegt, sollten daher<br />

ausschließlich rein adhäsiv befestigt<br />

werden. <br />

Abb. 7 a-c: Vorsichtiges Entfernen aller Befestigungsüberschüsse, Lichthärtung, Entfernung des Retraktionsfadens und abschließende<br />

Versäuberung sowie finale Okklusionskontrolle. Der Retraktionsfaden minimiert nicht nur die Feuchtigkeit im Sulkus, sondern verhindert<br />

auch das Eindringen von flüssigem Kunststoff in denselben, bzw. erleichtert dessen Entfernung.<br />

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