Geschäftsbericht 2002 Aditron AG - Rheinmetall AG
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<strong>Aditron</strong> <strong>AG</strong><br />
Interview<br />
Interview mit Dr. Michael Roesnick<br />
und Reinhard Sitzmann<br />
Der Verkauf von Heimann Systems<br />
an die Smiths Group im Oktober<br />
<strong>2002</strong> war ein herausragendes Ereignis<br />
für <strong>Aditron</strong> im Jahr <strong>2002</strong>. Die<br />
Desinvestition wurde von Analysten<br />
als „lucky sell“, als erfolgreicher<br />
Verkauf zum richtigen Zeitpunkt<br />
gewertet. Auf der anderen Seite hat<br />
sich <strong>Aditron</strong> damit von einem besonders<br />
ertragsstarken Unternehmen<br />
getrennt. Was war für den Verkauf<br />
von Heimann Systems ausschlaggebend?<br />
Die Terroranschläge des 11. September<br />
2001 haben die Situation auf<br />
dem Weltmarkt für Sicherheitstechnik<br />
nachhaltig verändert. Das gestiegene<br />
Sicherheitsbedürfnis kann nur<br />
durch großangelegte Kooperationen<br />
befriedigt werden.<br />
Vor diesem Hintergrund stand<br />
<strong>Aditron</strong> vor einer klassischen unternehmerischenEntscheidungssituation:<br />
entweder das Engagement in<br />
diesem Bereich massiv auszubauen<br />
oder sich aus dem Markt zurückzuziehen.<br />
Wir haben uns für letzteres entschieden<br />
und werden den dadurch<br />
gewonnenen Handlungsspielraum<br />
nutzen, um den internationalen Ausbau<br />
der Geschäftsfelder Automobilelektronik<br />
und Industrieelektronik<br />
voranzutreiben.<br />
Zugleich haben wir Heimann<br />
Systems in gute Hände gelegt:<br />
Durch die ideale wechselseitige<br />
Ergänzung der technologischen<br />
Stärken von Smiths und Heimann<br />
Systems können die wachsenden<br />
Herausforderungen des Marktes für<br />
Flughafensicherheitstechnik inklusive<br />
der steigenden Dienstleistung<br />
erfolgreich bewältigt werden.<br />
Für welche konkrete Verwendung<br />
des Verkaufserlöses von 375 Mio. €<br />
hat sich <strong>Aditron</strong> entschieden?<br />
Der Verkauf von Heimann Systems<br />
hat zu einer Wertsteigerung des Konzerns<br />
geführt und neue Handlungsspielräume<br />
eröffnet, die die <strong>Aditron</strong><br />
<strong>AG</strong> nutzen wird.<br />
Neben der deutlich verbesserten<br />
Ausgangslage für mögliche Akquisitionen<br />
in den Kernarbeitsgebieten<br />
Automobilelektronik und Industrieelektronik<br />
haben wir Teile des Verkaufserlöses<br />
zur Entschuldung des<br />
Konzerns eingesetzt.<br />
Mit Blick auf das Thema Akquisitionen<br />
werden derzeit Optionen<br />
geprüft. Für konkrete Aussagen<br />
hierzu ist es allerdings noch zu<br />
früh.<br />
Welche strategische Entwicklungsperspektive<br />
sehen Sie für <strong>Aditron</strong>?<br />
Die Unternehmen Hirschmann und<br />
Preh sind hervorragend am Markt<br />
positioniert: insbesondere auf dem<br />
Gebiet der Automobilelektronik<br />
wachsen sie stark.<br />
Bedeutende Aufträge für das Premiumsegment<br />
der Automobilindustrie<br />
– wie z.B. die Ausstattung<br />
des Maybach, der E-Klasse von<br />
Mercedes Benz, der BMW 7er Reihe<br />
oder des Audi A8 mit modernster<br />
Automobilelektronik – sind klare<br />
Belege für die technologische Kompetenz<br />
der beiden Unternehmen.<br />
Aber auch auf dem Gebiet der Industrieelektronik<br />
bieten sich für<br />
<strong>Aditron</strong> große Chancen: Beispiel<br />
industrielle Datenkommunikation via<br />
Ethernet. Hier hat Hirschmann eine<br />
Vorreiterrolle eingenommen und<br />
zahlreiche Großprojekte gewinnen<br />
können, die von der Vernetzung von<br />
Schweißrobotern in der Automobilproduktion<br />
über Netzwerklösungen<br />
für Windkraftanlagen oder sensiblen<br />
Systemen in Flughäfen bis hin zur<br />
Vernetzung von Verkehrsmitteln<br />
reichen.<br />
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