Geschäftsbericht 2002 Aditron AG - Rheinmetall AG
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Konzernlagebericht <strong>2002</strong> der <strong>Aditron</strong> <strong>AG</strong><br />
Rahmenbedingungen<br />
Auch die Weltproduktion der deutschen<br />
Hersteller blieb mit knapp<br />
10 Millionen Fahrzeugen ca. 1 %<br />
unter dem Wert des Vorjahres.<br />
Das Abflachen der weltweiten Automobilkonjunktur<br />
wird durch den<br />
Trend der wachsenden Bedeutung<br />
von Elektronik im Automobil mehr<br />
als kompensiert. So weist die Studie<br />
von Mercer Management Consulting<br />
eine Steigerung des durchschnittlichen<br />
Elektronikanteils von heute<br />
22 % auf 35 % im Jahr 2010 aus.<br />
Dies resultiert aus dem Ersatz von<br />
mechanischen durch mechatronische<br />
Komponenten in Sicherheitsund<br />
Komfortfunktionen sowie aus<br />
der steigenden Bedeutung von<br />
Sicherheit, Unterhaltung und<br />
Kommunikation in den Grundausstattungen<br />
der Fahrzeuge.<br />
Diese Entwicklung hat sich bereits in<br />
Ansätzen in <strong>2002</strong> positiv ausgewirkt.<br />
Auch die gute Umsatzentwicklung<br />
der europäischen Premiumautomobilhersteller<br />
kommt den <strong>Aditron</strong>-<br />
Aktivitäten entgegen. Dort wurde die<br />
Entwicklung des steigenden Anteils<br />
von Automobilelektronik für Sicherheits-,<br />
Komfort- und Kommunikationsfunktionen<br />
bereits vorweggenommen.<br />
Verschärfte Konjunktur-<br />
und Umfeldbedingungen –<br />
unterschiedliche Tendenzen<br />
in den relevanten Branchen<br />
Die abgeschwächte Konjunkturlage<br />
spiegelte sich ebenfalls in den für<br />
die Industrieelektronik relevanten<br />
Märkten wider. Negative Effekte<br />
wurden durch ein von Pessimismus<br />
geprägtes Einzelhandelsklima und<br />
eine anhaltende private Konsumzurückhaltung<br />
verursacht. Der<br />
Hauptverband des deutschen Einzelhandels<br />
spricht von einem der<br />
„schwärzesten Jahre“ nach 1945.<br />
Major Global Player im POS-Sektor<br />
(IBM, NCR, Fujitsu etc.) bestätigen<br />
diese Aussagen.<br />
Viele für <strong>2002</strong> geplante IT-Investitionen<br />
und Projekte wurden kontinuierlich<br />
quartalsweise verschoben; sie<br />
werden mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
in 2003 realisiert werden.<br />
Führende Discounter wie zum Beispiel<br />
Aldi, Lidl und H&M profitierten<br />
von dem geänderten Konsumverhalten.<br />
Eine leicht optimistischere<br />
Grundhaltung im Einzelhandel spiegelte<br />
sich bereits für die beiden letzten<br />
Monate <strong>2002</strong> in einem positiveren<br />
Einzelhandelsklima-Index wider.<br />
Die rezessive deutsche Konjunkturlage<br />
prägte auch die stark national<br />
ausgerichteten Märkte im Bereich<br />
der Bedien- und Steuersysteme.<br />
Dazu trug vor allem eine unvermindert<br />
rückläufige deutsche Baukonjunktur<br />
bei. Ein zurückhaltendes<br />
Bauverhalten bewirkte einen Nachfragerückgang<br />
bei Heizungsanlagen.<br />
Insbesondere bei Warmwassergeräten<br />
und Elektrogroßgeräten kam es<br />
zusätzlich zu einem höherem Preisdruck.<br />
Die allgemeine Konjunkturlage, aber<br />
insbesondere die enttäuschten<br />
Hoffnungen in das fortlaufend zweistellige<br />
Wachstum der Telekommunikation,<br />
haben in dem Markt für<br />
Informationstechnologie in den Jahren<br />
2001 und <strong>2002</strong> zu Nullwachstum<br />
geführt. Das Marktsegment der<br />
Datenkommunikation und des Netzwerkequipments<br />
war mit einem<br />
Rückgang von 7 % in 2001 und 9,1 %<br />
in <strong>2002</strong> im westeuropäischen Markt<br />
besonders von der allgemeinen Flaute<br />
betroffen. Diese Zahlen repräsentieren<br />
den Gesamtmarkt aus Bürokommunikation,<br />
Telekommunikation<br />
und Industrieller Automatisierung.<br />
Als Indikator für das Wachstum der<br />
digitalen Kommunikation in der<br />
industriellen Automatisierung zeigen<br />
die Zahlen des ZVEI für die Elektrokonjunktur<br />
ein Nullwachstum für<br />
2001 und einen Rückgang von 5 %<br />
für <strong>2002</strong>. Das Gesamtfeld der digitalen<br />
Kommunikation ist insgesamt<br />
und auch in der industriellen Automatisierung<br />
über die letzten beiden<br />
Jahre stark rückläufig.<br />
In wenigen Branchen der industriellen<br />
Automation werden gegen den<br />
allgemeinen konjunkturellen Trend<br />
rege Investitionen getätigt. Dies<br />
betrifft im Jahr <strong>2002</strong> die Bereiche<br />
Transportautomatisierung und Transportüberwachung,<br />
Kraftwerke und<br />
insbesondere Windenergiekraftwerke<br />
sowie Wasser-Abwasseranlagen.<br />
In den Technologietrends ist in <strong>2002</strong><br />
ein Paradigmenwechsel in der industriellen<br />
Automatisierung von proprietären<br />
Feldbussen hin zu weitgehend<br />
offenen Lösungen mit Ethernet<br />
TCP/IP erfolgt. Dies hat bei Lösungen<br />
für Industrial Ethernet zu einem<br />
Nachfragewachstum in zweistelligem<br />
Prozentbereich geführt.