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Magazin 197910

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Münster ist gerüstet<br />

Bericht über den Stand des Zivilschutzes der Stadt Münster<br />

Zusammengestellt von Hartmut Marburger, Fotos: Günter Sers<br />

Der Zivilschutz umfaßt die Vorsorgemaßnahmen<br />

des Staates und somit auch<br />

der Stadt gegen die Gefahren bei Katastrophen<br />

und Krisen jeglicher Art. In<br />

Spannungszeiten und im Verteidigungsfall<br />

ist der Zivilschutz Teil der zivilen<br />

Verteidigung. Alle Vorsorgemaßnahmen<br />

sind im Frieden zu treHen .<br />

Im Bereich der zivilen Verteidigung werden<br />

insgesamt vier Hauptaufgaben angesprochen:<br />

1. Zivilschutz,<br />

2. Aufrechterhaltung der Staats- und<br />

Regierungsgewalt,<br />

3. Versorgung,<br />

4. Unterstützung der Streitkräfte.<br />

Zivilschutz<br />

Dem Zivilschutz ist die Aufgabe gestellt,<br />

den Bürger, Wohn- und Arbeitsstätten,<br />

wichtige zivile Betriebe, Dienststellen<br />

und Anlagen sowie das Kulturgut vor<br />

Katastrophen oder Kriegsfolgen zu<br />

schützen , Schäden zu beseitigen oder<br />

zu mindern.<br />

Zum Zivilschutz gehören:<br />

a) Selbstschutz<br />

b) Warn- und Alarmdienst<br />

c) Kastastrophenschutz<br />

d) Schutzbau<br />

e) Aufenthaltsregelung<br />

f) Gesundheitswesen<br />

g) Schutz von Kulturgut.<br />

Die wesentlichen Rechtsgrundlagen<br />

sind:<br />

a) Gesetz über den Zivilschutz vom<br />

9. 8. 1976<br />

b) Gesetz über die Erweiterung des Katastrophenschutzes<br />

vom 9. 7. 1968<br />

c) Richtlinien uber Organisation und<br />

Durchführung der Katastrophenabwehr<br />

im Land Nordrhein-Westlalen I. d. F. vom<br />

3. 10. 1973<br />

d) Katastrophenschutzgesetz NW vom<br />

20. 12. 1977<br />

Darüber hinaus ist eine Vielzahl von<br />

Erlassen, Verwaltungs- und Sondervorschriften<br />

zu beachten. Zum KatastrophenSChutzgesetz<br />

Nordrhein-Westlalen<br />

20 Z$·MAGAZIN IOns<br />

stehen ertorderliche Verwaltungsvorschriften<br />

noch aus.<br />

Alle gesetzlichen Bestimmungen, Erlasse,<br />

Verwaltungsvorschriften und Verordnungen<br />

des Landes und des Bundes<br />

werden vom Amt für Zivilschutz der Stadt<br />

Münster beachtet, ausgewertet und soweit<br />

möglich in vorbereitenden Maßnahmen<br />

angewandt. In zahlreichen Fällen<br />

sind Stellungnahmen und Eingaben an<br />

zuständige Ministerien oder Bundesdienststellen<br />

ertolgt, um auch aus der<br />

Sicht der Stadt Münster auf ungenügende<br />

und zweifelhafte Regelungen,<br />

Ermächtigungen und Aufgaben hinzuweisen.<br />

Besonders erwähnenswert ist in diesem<br />

Zusammenhang die von der Stadt Münster<br />

wesentlich mitbestimmte Erarbeitung<br />

des Negativ-Kataloges des Deutschen<br />

Städtetages zum Weißbuch zur zivilen<br />

Verteidigung der Bundesrepublik<br />

Deutschland aus dem Jahr 1972. Dieser<br />

Katalog setzt sich außerordentlich kritisch<br />

mit dem Weißbuch der Bundesregierung<br />

auseinander und wurde u. a. dem Innenausschuß<br />

des Deutschen Bundestages,<br />

dem Bundesminister des Innern, dem<br />

Bundesverband fur den Selbstschutz,<br />

dem Bundesamt für Zivilschutz sowie<br />

den Innenministem(-senatoren) der<br />

Länder zugeleitet. Wesentliche Verbesserungen<br />

sind seit 1972 bis heute, angeblich<br />

wegen der angespannten Finanzlage<br />

des Bundes, nicht eingetreten. Zum<br />

Sachstand im Zivilschutz der Stadt Münster<br />

ergibt sich folgender überblick:<br />

Selbstschutz<br />

Grundlage fur den Selbstschutz ist § 10<br />

des Gesetzes über die Erweiterung des<br />

Katastrophenschutzes vom 9. 7. 1968,<br />

wonach der Gemeinde Aufbau, Förderung<br />

und Leitung des Selbstschutzes<br />

der Bevölkerung obliegt. Für die Gemeinde<br />

handelt der Hauptverwaltungsbeamte.<br />

Die näheren Einzelheiten werden<br />

in der Verwaltungs vorschrift-Selbstschutz<br />

vom 11 . 5. 1971 geregelt. Für diese<br />

Maßnahmen bedient sich der Hauptverwaltungsbeamte<br />

der örtlichen Dienststelle<br />

des Bundesverbandes für den Selbstschutz.<br />

Mit der systematischen Selbstschutzausbildung<br />

der Bevölkerung der Stadt Münster<br />

wurde 1973 begonnen. Nach Festlegung<br />

der einzelnen Ausbildungsbezirke<br />

sowie der Unterrichts- bzw. Ausbildungsräume<br />

in Schulen und der übersendung<br />

von Einladungen durch das Amt für Zivilschutz<br />

ertolgt die Selbstschutz-Grundausbildung<br />

an jeweils vier Abenden mit<br />

einem Ausbildungsumfang von zwölf<br />

Stunden. Die Zahl der bisher ausgebildeten<br />

Bürger beträgt in Münster über<br />

12 000 und damit rund 4,5 % der Bevölkerung.<br />

Trotz des seit einigen Monaten<br />

zunehmenden Interesses in der Bürgerschaft<br />

ist die Zielvorstellung des Bundes<br />

von rund 25 % ausgebildeter Bürger<br />

im Selbstschutz noch lange nicht in<br />

Sicht. Für 1979 sind erstmalig Ergänzungslehrgänge<br />

"Strahlenschutz" vorgesehen,<br />

die im KatS-Zentrum abgehalten<br />

werden sollen.<br />

Im Behördenselbstschutz ist in der zurückliegenden<br />

Zeit ein beachtliches Ergebnis<br />

mit uber 4 000 ausgebildeten<br />

Beamten und Angestellten in 40 ortsansässigen<br />

Behörden erzielt worden . Neben<br />

den Selbstschutz-Grundlehrgängen<br />

konnten hier Ergänzungslehrgänge<br />

"Strahlenschutz" sowie Fachausbildungen<br />

für Brandschutz-, Bergungs- und<br />

Sanitätskrafte durchgeführt werden.<br />

Dagegen läßt der betriebliche Selbstschutz<br />

(betrieblicher Katastrophenschutz)<br />

trotz vielfacher Gefahren in den<br />

Betneben noch zu wunschen übrig. In<br />

der letzten Zeit wurden emeut in 159<br />

münsterischen Betrieben der gewerblichen<br />

Wirtschaft Informationsveranstaltungen<br />

angeboten. Hierbei gewährten<br />

die Industrie- und Handelskammer sowie<br />

das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt<br />

wesentliche Unterstützung.<br />

Ein besonderes Echo war bei den mittleren<br />

Betrieben festzustellen. Seit Beginn<br />

des Jahres konnten in drei Veranstaltungen<br />

insgesamt 79 Vertreter der Betriebe<br />

unternchtet werden.<br />

Wamdienst<br />

Im Stadtgebiet Münster wird der Warnund<br />

Alarmdienst durch 237 installierte<br />

Sirenen sichergestellt. Die Sirenen wurden<br />

zu einem großen Teil auf Privatge-

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