Magazin 197910
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vorgesetzten Dienststellen verständigt.<br />
Nach ca. 30 Minuten war der Stab voll<br />
arbeitsfähig im vorbereiteten Führungsraum.<br />
Die KEL wurde bei diesem Katastropheneinsatz<br />
nach dem neuen Stabsmodell<br />
mit den Sachgebieten S 1 bis<br />
S 4 gegliedert. Das Stabsmodell ist zwar<br />
noch nicht amtlich eingeführt bzw. im<br />
Bayer. Katastrophenschutzgesetz geregelt,<br />
jedoch sind, da es sich um eine<br />
organisatorische Regelung handelt,<br />
rechtliche Bedenken nicht gegeben.<br />
Die Anwendung dieses Modells war<br />
möglich, da alle Leiter der Sachgebiete<br />
einschließlich Stabschef und Stabsberater<br />
sowie zum Teil die Mitarbeiter an<br />
Führungslehrgängen an der Katastrophenschutzschule<br />
Bayern in Geretsried<br />
und an der K-Schule des Bundes in<br />
Ahrweiler teilgenommen haben. Jedes<br />
Sachgebiet war mit zwei bis drei Personen<br />
besetzt, denen ein Leiter vorstand.<br />
Das Stabspersonal bestand aus Verwaltungspersonal<br />
des Landratsamtes. Wenn<br />
auch die Fuhrung von Einheiten für ein<br />
Verwaltungspersonal ungewohnt sein<br />
mag, so möchte ich behaupten, daß<br />
bei einer entsprechenden Schulung,<br />
der Mitarbeit in der laufenden Stabsarbeit<br />
und bei einem kooperativen Zusammenwirken<br />
mit den Fachberatern der Hilfsorganisationen<br />
und Behörden durchaus<br />
eine poSitive Einsatzentscheidung möglich<br />
ist. Generell kann als Erfahrung<br />
festgehalten werden, daß sich das System<br />
hervorragend bewährt hat. Die<br />
Verteilung der Aufgaben auf Sachgebiete<br />
erleichtert die Führung erheblich. Bei<br />
dieser Gelegenheit ist zu erwähnen,<br />
daß sich die Stabsrahmenübungen, die<br />
in den letzten Jahren verstärkt durchgeführt<br />
wurden, in der Zusammenarbeit<br />
poSitiv ausgewirlkt haben.<br />
Örtliche Einsatzleitung 'ÖEL)<br />
Art. 3 Abs. 4 BayKSG sieht die Möglichkeit<br />
vor, örtliche Einsatzleiter zu bestellen<br />
(der Bund spricht von technischer Einsatzleitung<br />
- TEL) . Die örtliche Einsatzleitung<br />
hat die Aufgabe, unter der Gesamtleitung<br />
der KEL die am Schadensort<br />
eingesetzten Kräfte zu führen und deren<br />
Einsatz zu koordinieren . Die KEL hat<br />
von der Möglichkeit des Art. 3 Abs. 4<br />
BayKSG Gebrauch gemacht. Durch die<br />
Bestellung der örtlichen Einsatzleiter<br />
wurden klare Führungsverhältnisse geschaffen,<br />
nämlich:<br />
a) Leitung des Einsatzes i. S. der Gesamtleitung<br />
durch die KEL,<br />
b) Führung der Einsatzkräfte am Schadensort<br />
im Rahmen der Weisungen der<br />
KEL durch den örtlichen Einsatzleiter<br />
im Rahmen der Auftragstaktik.<br />
Schwierigkeiten ergaben sich insofern,<br />
30 ZS-MAGAZIN 10ng<br />
als nicht genügend Führungskräfte für<br />
diese Aufgaben zur Verfügung standen.<br />
Bei einem flächenmäßig verteilten Einsatz<br />
sind mehrere örtliche Einsatzleitungen<br />
notwendig. Das bedeutet aber auch,<br />
daß mehrere Führungsgruppen notwendig<br />
sind. Ferner stehen den Hilfsorganisationen<br />
zu wenig Einsatzleitfahrzeuge<br />
mit Funkgeräten im 4-Meter-Band und<br />
2-Meter-Band zur Verfügung. Der Betrieb<br />
auf zwei Funkverkehrskreisen, wie es<br />
beim Einsatz einer örtlichen Einsatzleitung<br />
notwendig ist, war deshalb nicht<br />
immer möglich.<br />
Einheit<br />
KEL<br />
Fernmeldezentrale<br />
Führungsgruppe<br />
30 Freiwillige<br />
Feuerwehren<br />
Techn . Hilfswerlk<br />
Ortsverband Weil heim<br />
(Bergungs- und Instandsetzungszug)<br />
Techn. Hilfswerk<br />
Orts verband Schongau<br />
(Verpflegungstrupp)<br />
Bayer. Rotes Kreuz<br />
Landespolizei<br />
Bundeswehr<br />
Ein überfluteter<br />
Campingplatz In<br />
Pelßenberg.<br />
Eingesetzte Kräfte<br />
Die Alarmierung der Feuerwehrkräfte<br />
erfolgte im Wege der Funkalarmierung<br />
durch die Landespolizei. Nach einem<br />
technischen Defekt in der Alarmanlage<br />
der Landespolizeistation Weilheim wurde<br />
die Alarmierung von der Landespolizei<br />
Schongau, die ebenfalls über einen<br />
Alarmgeber verfügt, vorgenommen. Die<br />
Alarrnierung der sonstigen Einsatzkräfte<br />
erfolgte über Telefon .<br />
Insgesamt wurden folgende Kräfte alarmiert<br />
und eingesetzt:<br />
Gerät Mannschaft<br />
31<br />
2 Fug 7 b Feststation 11<br />
Mobile Einsatzleitstelle 7<br />
16 TS 8, 31 Feuerwehr-Einsatzfahrzeu- 958<br />
ge, 5 Sonderfahrzeuge, 3 Olwehrfahrzeuge,<br />
1 Rüstwagen, 3 Notstromaggregate<br />
und sonstiges feuerwehrtechn. Gerät<br />
2 VW-Kombi, 1 GKW, 1 MKW 56<br />
2 I-Diensttahrzeuge, 1 Feldkuche,<br />
1 Lichtgiraffe,<br />
1 Beleuchtungssatz, 2 Stromerzeuger,<br />
4 Tauchpumpen, 2 SChmutzwasserpumpen,<br />
jeweils mit Schlauchmaterial,<br />
2 Schlauchboote<br />
1 Feldküche, 1 Zugfahrzeug, 1 Kombi 8<br />
1 4-Tragewagen, 3 Großraumkranken- 81<br />
wagen, 2 Krankenwagen, 2 Einsatzfahrzeuge<br />
der Wasserwacht mit Anhänger,<br />
2 Motorboote, 1 Schlauchboot<br />
12 Dienstwagen, 1 Polizeihubschrauber 26<br />
1 Schwenkschaufler, 17 LKW mit 5-\-. 312<br />
12 LKW mit 7 -\-Kipper, 1 LKW 2 t,<br />
8 LKW mit 1,5 t, 4 PKW 8 Sitze, 9 PKW<br />
0,4 t, 2 PKW Kombi, 1 Feuerlöschkraftfahrzeug,<br />
1 LKW 5 t (Feldküche)<br />
2 Baupumpen 1500 I, 1 Baupumpe 800 I,<br />
7 Baupumpen 400 I, 4 Saugpumpen,<br />
Pipeline NW 150, 1 Tankanlage Wasser<br />
4600, 1 Brennaggregat, 1 Feldkochgerät,<br />
3 TS 8/8, 1 TS 2/5, 1 TS 0/5<br />
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