09.06.2013 Aufrufe

Magazin 197910

Magazin 197910

Magazin 197910

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sechs Tote<br />

bei Hotelbrand in Amrum<br />

Bei einem Hotelbrand sind auf der<br />

Nordseeinsel Amrum Anfang September<br />

sechs Menschen ums Leben gekommen.<br />

Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen,<br />

da es bereits einige Tage<br />

vorher in dem vollbesetzten 35-Betten­<br />

Hotel gebrannt hatte.<br />

Feuerwehrlehrgang<br />

auch für Frauen<br />

Erstmals fand an der niedersächsischen<br />

Landesfeuerwehrschule in Celle ein<br />

gemeinsamer Feuerwehrlehrgang für<br />

Männer und Frauen statt. Während<br />

des viertägigen Kurses wurden neun<br />

Feuerwehrfrauen zu Truppführerinnen<br />

der Freiwilligen Feuerwehr ausgebildet.<br />

CSU: An einem Strang ziehen<br />

Fragen der Zivilverteidigung behandelte<br />

der Wehrpolitische Arbeitskreis der<br />

unterfränkischen CSU in Würzburg.<br />

Als Gast war der verteidigungspolitische<br />

Sprecher der CSU-Landesgruppe,<br />

Biehle, MdB, anwesend; Referenten<br />

der Veranstaltung waren Oberst Brücker<br />

und Oberstleutnant Freytag. Brücker,<br />

der auf eigene praktische Erfahrungen<br />

im Zusammenhang mit der Schneekatastrophe<br />

des vergangenen Winters zurückgreifen<br />

konnte, wies auf verschiedene<br />

Mängel hin , die sich in der zivilmilitärischen<br />

Zusammenarbeit ge-<br />

6 ZS-MAGAZIN 10179<br />

zeigt haben. Er führte aus, daß Staat<br />

und Bevölkerung nur dann gut geschützt<br />

seien , wenn die Zusammenarbeit von<br />

zivilen und militärischen Behörden reibungslos<br />

funktioniere. Die Befugnisse<br />

beider Seiten seien klar abgegrenzt.<br />

Doch habe sich gezeigt, daß die Bundeswehr<br />

mit gut eingespielten Stäben<br />

Krisensituationen zur Zeit besser bewältigen<br />

kann. Trotz bester Vorsätze klappe<br />

manches wegen unzureichender Vorbereitung,<br />

ungeübter Leitungsstäbe und<br />

vielfach nicht geklärter Zuständigkeiten<br />

nicht oder schlecht. Dazu würde die<br />

Bundeswehr in Katastrophenfällen oft<br />

zu Hilfe gerufen, könne diese aber nicht<br />

leisten, da ihre Ausrüstung auf die Erfüllung<br />

des militärischen Auftrages zugeschnitten<br />

und für Katastrophenhilfe<br />

nicht immer geeignet sei. Die Einsätze<br />

liefen wesentlich reibungsloser ab, wenn<br />

Pläne gemeinsam vorbereitet worden<br />

und in Krisenstäben die Hilfsmaßnahmen<br />

gut aufeinander abgestimmt gewesen<br />

wären. Für den Verteidigungsfall<br />

müßten umfassende Vorbereitungen<br />

getroffen werden; in enger Abstimmung<br />

zwischen Bezirksregierungen und Verteidigungskreiskommandos<br />

müßte der<br />

Schutz ziviler und militärischer Objekte<br />

gewährleistet sein . Brücker betonte,<br />

daß vieles zur Lösung der aufgezeigten<br />

Fragen bereits erfolgversprechend angepackt<br />

und eingeleitet worden sei,<br />

dennoch gebe es noch sehr viel zu<br />

tun, um zu einem befriedigenden Resultat<br />

zu kommen<br />

MdB Biehle faßte die Auffassung der<br />

CDUICSU zum Thema Gesamtverteidigung<br />

zusammen . Er forderte dringend<br />

die Verbesserung der Ausrüstung und<br />

Organisation der Zivilverteidigung, einen<br />

sinnvollen Einsatz des Reservistenpotentials<br />

auch in diesem Bereich, die<br />

realistische Aufklärung der Bevölkerung,<br />

den verstärkten Schutzraumbau unter<br />

Einführung einer Schutzraumbaupflicht<br />

- , wobei die öffentliche Hand<br />

mit gutem Beispiel voranzugehen habe -<br />

die Vereinfachung der Zivilschutzgesetzgebung<br />

und ein schnellstens vorzulegendesGesundheitssicherstellungsgesetz.<br />

Ein Beitrag zum Thema<br />

"Schutzraumbau' ,<br />

Johannes Hammer, Bundesvorsitzender<br />

der "Bürgerinitiative Selbstschutz vor<br />

dem Atomtod e. V.", 6806 Viernheim,<br />

stellte dem ZS-MAGAZIN einen Kurzbeitrag<br />

zum Thema " Schutzraumbau"<br />

zur Verfügung. Darin unterbreitet Hammer<br />

einen Vorschlag zur Finanzierung<br />

des privaten SChutzraumbaus; nachstehend<br />

die Ausfuhrungen im Wortlaut:<br />

"Eine immer kritischer werdende Weltlage<br />

läßt viele Bürger an ihren persönlichen<br />

Schutz im Falle eines Krieges<br />

denken. Daher ist der private Schutzraumbau<br />

stärker als in den früheren<br />

Jahren im Gespräch. Um ihn in dem<br />

erforderlichen, von allen Parteien gewünschten<br />

Maße voranzulreiben, bedarf<br />

es neuer finanzieller Wege tür den bauwilligen<br />

Bürger.<br />

Bei dem heutigen Stand der Bau- und<br />

Bauland-Preise verbietet es sich besonders<br />

für junge Familien, die Baukosten<br />

durch Extras - wie es ein Schutzraum<br />

für die Mehrzahl der Bürger zu sein<br />

scheint - noch zu erhöhen. Dagegen<br />

kann ein Bauherr, wenn er einen größeren<br />

Schutzraum einbaut, als er ihn für<br />

die eigene Familie braucht, die freien<br />

Plätze verkaufen und damit nicht nur<br />

die Schutzraumbau-Mehrkosten decken,<br />

sondern darüber hinaus noch einen<br />

Gewinn verzeichnen, der die Bau-Gesamt<br />

kosten senkt, damit den Bau-Entschluß<br />

erleichtert und somit die Situation<br />

der Bauwirtschaft stabilisiert.<br />

Der Schutzplatzkäufer wiederum kommt<br />

durch den Kauf von SChutzplätzen viel<br />

preisgünstiger zu einem baulichen<br />

Schutz, als wenn er selbst nur für sich<br />

einen Schutzraum bauen würde.<br />

Schutzplatzkäufer sind in der Regel<br />

Inhaber von Miet- oder Eigentumswohnungen<br />

oder von solchen bereits bestehenden<br />

Gebäuden, in die ein Schutzraum<br />

nachträglich nicht mehr eingebaut<br />

werden kann. Da aber auch diese Bürger<br />

nach Schutz streben , ist der Kauf<br />

eines Neubau-Schutzplatzes die beste<br />

und billigste Lösung .<br />

Obwohl eine steigende Tendenz besteht,<br />

Schutzplätze zu kaufen, wird<br />

der Schutzplatz-Handel einer gewissen<br />

Organisation bedürfen. Am besten wären<br />

wohl die Zivilschutz-Ämter der<br />

Kommunen geeignet, Bauherren und<br />

Schutz platz-Käufer zusammenzuführen.<br />

Einen gesetzlichen Auftrag dazu kann<br />

man leicht aus dem § 2 (1) der Vwv<br />

über den Selbstschutz vom 11 . 5. 1971<br />

herauslesen.<br />

Bis ein SChutzplatz-Ver- und -An-Kauf<br />

richtig in Gang kommt, werden sicher<br />

noch Fragen verschiedenster Art auftauchen<br />

. Erst, wenn dieses Prinzip einige<br />

Zeit in der Praxis erprobt wurde,<br />

kann man eine Weiterentwicklung ins<br />

Auge fassen. Für die Beratungen der<br />

mit dem Antrag auf Einführung einer<br />

Schutzbaupflicht für Neubauten befaßten<br />

Bundestagsausschüsse könnte<br />

das Prinzip SChutzplatzverkauf wertvolle<br />

und positive Denkanstöße geben."

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!