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AT - Studentenverbindung Concordia Bern

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Prof. Dr. Wolfgang Wiegand 1996/97 und SS 1997<br />

Prof. Dr. Thomas Koller Vorlesung OR<br />

Vgl. dazu: [BGE 116 II 305] (K/S 26-10)<br />

2) Der Bankschalterangestellte ist HP der Bank (GH).<br />

3) Im Verhältnis von Vermieter, Mieter und Untermieter ist a) der Mieter in seinem<br />

Vertragsverhältnis zum Untermieter GH in Bezug auf den Vermieter (HP), und er ist<br />

b) in seinem Vertragsverhältnis zum Vermieter GH in Bezug auf den Untermieter<br />

(HP). Er haftet also nach beiden Seiten für das Verhalten der andern Seite.<br />

Vgl. dazu: BGE 117 II 65 (K/S 30-5)<br />

BGE 119 II 337 (K/S 30-7)<br />

4) Der Mäkler ist HP des Grundstücksverkäufers (GH).<br />

Vgl. dazu: [BGE 108 II 421] (K/S 8-3)<br />

b) Tatbestandsvoraussetzungen der Hilfspersonenhaftung<br />

Zwischen dem GH und dem (geschädigten) Dritten muss ein Vertragsverhältnis (oder<br />

heute auch culpa in contrahendo) bestehen. Keine deliktische Beziehung.<br />

Zwischen GH und HP muss ein Hilfspersonenverhältnis bestehen:<br />

• Es muss in Erfüllung des Vertrages ein anderer als der Vertragspartner tätig werden.<br />

Vgl. dazu: [BGE 115 II 474] (K/S 45-7)<br />

• Es darf kein erlaubtes Substitutionsverhältnis vorliegen (z.B. wenn der Anwalt ein<br />

Mandat einem andern Anwalt zur selbständigen Erfüllung überlässt).<br />

Vgl. dazu: [BGE 112 II 347] (K/S 27-3)<br />

• Es bedarf des bewussten Beizuges der HP zur Vertragserfüllung.<br />

• Es bedarf eines funktionellen Zusammenhangs zwischen dem Vertrag und dem Verhalten<br />

der Hilfsperson, d.h. der Schaden „muss in Erfüllung des Vertrages und nicht<br />

bei Gelegenheit der Vertragserfüllung“ geschehen sein.<br />

Generell lässt sich sagen, dass ein Verhalten der HP immer dann dem GH zugerechnet<br />

wird, wenn dieselbe Handlung, vom GH vorgenommen ebenfalls als Vertragsverletzung<br />

gelten würde.<br />

• Es muss kein Subordinationsverhältnis vorliegen wie bei der deliktischen Geschäftsherrenhaftung<br />

(Art. 55 OR).<br />

Vgl. dazu: G./S. 2899 ff.<br />

c) Rechtsfolgen<br />

• Art. 101 OR spricht allein von Schadenersatz.<br />

• Es können aber sämtliche Rechtsfolgen der Vertragsverletzung eintreten.<br />

• Generell erfolgt die Zurechnung des Verhaltens der Hilfsperson zum GH mittels der<br />

hypothetischen Vorwerfbarkeit: Dem GH wird das objektive Fehlverhalten der HP<br />

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