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AT - Studentenverbindung Concordia Bern

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Prof. Dr. Wolfgang Wiegand 1996/97 und SS 1997<br />

Prof. Dr. Thomas Koller Vorlesung OR<br />

Schadenersatz kommt nur in Frage, wenn aus der Persönlichkeitsverletzung materieller<br />

Schaden resultiert.<br />

• Indirekter Schaden, z.B. Schaden an Dritten (Reflexschäden) werden grundsätzlich<br />

nicht ersetzt. Ausnahmen sind Versorgerschäden (Art. 45 OR) oder (als unechte<br />

Ausnahme) Reflexgeschädigte die auch direkt geschädigt sind.<br />

Vgl. dazu: [BGE 112 II 118 (franz.)] (K/S 16-8)<br />

2. Widerrechtlichkeit<br />

Die rechtswidrige Schädigung fremder Rechtsgüter ist nicht rechtswidrig wenn ein<br />

Rechtfertigungsgrund vorliegt (Art. 52 OR: Notwehr, Notstand, erlaubte Selbsthilfe,<br />

[aussergesetzlich: überwiegendes öffentliches Interesse (z.B. Berufspflicht); Wahrung<br />

berechtigter Interessen; Einwilligung des Verletzten]).<br />

Vgl. dazu: BGE 101 II 177<br />

[BGE 107 Ib 197]<br />

Damit eine Unterlassung rechtswidrig ist, muss eine Garantenstellung vorliegen.<br />

Vgl. dazu: BGE 113 II 246<br />

Die subjektive Widerrechtlichkeitstheorie, dass jede Drittschädigung widerrechtlich sei<br />

(neminem laedere), ausser es bestände ein Rechtfertigungsgrund, ist nicht mehr herrschende<br />

Lehre.<br />

Vgl. dazu: [BGE 115 II 15] (K/S 16-11)<br />

Herrschende Lehre ist heut die objektive Widerrechtlichkeitstheorie, die besagt, dass<br />

eine Handlung widerrechtlich sei, wenn sie gegen eine gesetzliche Pflicht verstosse:<br />

• Verletzung eines absolut geschützten Rechtsgutes (Erfolgsunrecht).<br />

− Leben, physische Integrität<br />

− Persönlichkeit, psychische Integrität<br />

− Eigentum, Besitz<br />

• Verletzung einer besonderen Schutznorm, deren Zweck gerade der Schutz vor Schäden<br />

der eingetretenen Art ist (Verhaltensunrecht).<br />

− reine Vermögensschäden<br />

− Verletzung relativer Rechte<br />

− Schutznormen, z.B. Art. 137 StGB<br />

Vgl. dazu: BGE 102 II 85 (K/S 16-4) („Kabelbruch“)<br />

dazu: KRAMER, in: recht 84, S. 128 ff.<br />

BGE 117 II 259<br />

Zum Ausgleich der Härten der objektiven Widerrechtlichkeitstheorie (d.h. wo eine<br />

Haftung aus obigen Gründen nicht angenommen werden kann) werden z.T. umstrittene<br />

Fallkonstellationen angewandt:<br />

− Haftung aus Konzernvertrauen (Art. 2 ZGB)<br />

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