Die Schwarze Liste der Pestizide - Greenpeace
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3. Vorwort des Herausgebers<br />
<strong>Greenpeace</strong> e.V. – <strong>Die</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Pestizide</strong><br />
<strong>Greenpeace</strong> setzt sich mit Nachdruck für die Reduktion <strong>der</strong> oftmals auch das gesetzlich zulässige<br />
Maß überschreitenden Pestizidbelastung in Lebensmitteln und in <strong>der</strong> Umwelt ein. So sorgte<br />
<strong>Greenpeace</strong> für Transparenz am Lebensmittelmarkt und führte das größte unabhängige<br />
Testprogramm von <strong>Pestizide</strong>n in Obst und Gemüse in Deutschland durch. <strong>Die</strong>se Arbeit war nicht<br />
vergebens. In den Jahren 2006 und 2007 verabschiedeten alle großen deutschen Handelsketten<br />
Pestizid-Reduktionsprogramme. Dadurch und durch Maßnahmen <strong>der</strong> Lebensmittelüberwachung<br />
sowie <strong>der</strong> Landwirte werden die Rückstandsbelastungen und Höchstmengenüberschreitungen<br />
hoffentlich bald abnehmen.<br />
Dennoch gibt es weiterhin Anlass zur Sorge. Zahlreiche beson<strong>der</strong>s gefährliche Pestizidwirkstoffe<br />
werden auch heute noch in großem Umfang eingesetzt und belasten Mensch und Umwelt. Stoffe,<br />
die Krebs auslösen, die das Erbgut schädigen o<strong>der</strong> den Hormonhaushalt stören können. Stoffe,<br />
die die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher am liebsten gar nicht in ihren Lebensmitteln<br />
antreffen wollen.<br />
<strong>Greenpeace</strong> for<strong>der</strong>t schon seit Jahren, dass solche Stoffe nicht mehr eingesetzt werden. <strong>Die</strong>se<br />
Studie zeigt konkret, welche <strong>der</strong> über tausend gebräuchlichen Pestizidwirkstoffe zu den<br />
gefährlichsten gehören und mit Priorität ersetzt werden müssen.<br />
Der Grundsatz, dass Lebensmittel – und möglichst auch unsere Umwelt – frei von<br />
Pestizidrückständen sein sollen, wird damit nicht aufgegeben. Er gilt weiterhin. Gleichzeitig aber<br />
for<strong>der</strong>n wir alle Akteure in <strong>der</strong> Lebensmittelkette auf, neben <strong>der</strong> Minimierung des <strong>Pestizide</strong>insatzes<br />
und <strong>der</strong> Rückstandsminimierung auch die Substitution gefährlicher Pestizidwirkstoffe mit<br />
Nachdruck anzugehen. <strong>Die</strong>se Studie richtet sich daher beson<strong>der</strong>s an die Pestizidproduzenten,<br />
Pestizidanwen<strong>der</strong>, den Lebensmittelhandel, Fachbehörden und Verbraucher- sowie<br />
Landwirtschaftspolitiker.<br />
Als Herausgeber schließe ich mich <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Studien-Autoren an die EU-Kommission,<br />
das EU-Parlament und die EU-Mitgliedslän<strong>der</strong> an: Bei <strong>der</strong> zurzeit stattfindenden Novellierung <strong>der</strong><br />
EU-Richtlinie 91/414/EG zur Zulassung von Pestizidwirkstoffen sollten die in dieser Studie<br />
aufgestellten Kriterien zur Wirkstoffbewertung und die hier gemachten Wirkstoffempfehlungen<br />
berücksichtigt werden. Gleichermaßen sollten Produzenten, Anwen<strong>der</strong>, Händler u. a. Akteure in<br />
<strong>der</strong> Lebensmittelkette diese Erkenntnisse und Empfehlungen umsetzen.<br />
„<strong>Schwarze</strong> <strong>Liste</strong>n“ sind bei einigen Supermarktketten, etwa in Großbritannien, o<strong>der</strong> bei<br />
internationalen Organisationen wie <strong>der</strong> WHO schon seit Jahren im Einsatz und kein neues<br />
Instrument im Umgang mit gefährlichen <strong>Pestizide</strong>n. Für Deutschland und für die in Deutschland<br />
vorliegende Belastung liegt eine solche <strong>Liste</strong> jedoch noch nicht vor. Mit dieser in über sieben<br />
Monate dauern<strong>der</strong> Arbeit entstandenen Studie wird diese Lücke geschlossen. Dabei wurden bei<br />
ihrer Erstellung umfassen<strong>der</strong>e Kriterien und aktuellere Daten in die Bewertung einbezogen, als es<br />
bisher bei den meisten bekannten <strong>Liste</strong>n <strong>der</strong> Fall ist.<br />
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