Die Schwarze Liste der Pestizide - Greenpeace
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<strong>Greenpeace</strong> e.V. – <strong>Die</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Pestizide</strong><br />
Kategorie 2<br />
Zur Einstufung eines Stoffes in Kategorie 2 sind positive Ergebnisse aus Untersuchungen, die Folgendes nachweisen<br />
können, erfor<strong>der</strong>lich:<br />
a) erbgutverän<strong>der</strong>nde Wirkungen o<strong>der</strong> b) an<strong>der</strong>e zellulare Wechselwirkungen, die für eine Erbgutverän<strong>der</strong>ung relevant<br />
sind, in Keimzellen von Säugern in vivo, o<strong>der</strong><br />
c) erbgutverän<strong>der</strong>nde Wirkungen in Somazellen von Säugern in vivo zusammen mit hinreichenden Anhaltspunkten, dass<br />
<strong>der</strong> Stoff o<strong>der</strong> ein relevanter Metabolit die<br />
Keimzellen erreicht.<br />
Zur Einstufung in Kategorie 2 sind <strong>der</strong>zeit folgende Verfahren geeignet:<br />
2a) Mutagenitätstest an Keimzellen in vivo:<br />
– Test zur spezifischen Lokusmutation;<br />
– Test zur vererbbaren Translokation;<br />
– Test zur dominant-letalen Mutation.<br />
<strong>Die</strong>se Testsysteme zeigen auf, ob die Nachkommenschaft betroffen ist o<strong>der</strong> ob ein Defekt im sich entwickelnden Embryo<br />
auftritt.<br />
2b) In-vivo-Untersuchungen, die relevante Wechselwirkungen mit Keimzellen, in <strong>der</strong> Regel DNA, aufzeigen:<br />
– Untersuchungen von Chromosomenanomalien, wie sie bei zytogenetischen Analysen festgestellt werden,<br />
einschließlich Aneuploidie aufgrund einer Chromosomenfehlverteilung;<br />
– Test auf Schwesterchromatid-Austausch (SCE);<br />
– Test auf außerplanmäßige DNA-Synthese (UDS);<br />
– Untersuchung auf (kovalente) Bindungen des mutagenen Stoffes an die Keimzellen-DNA;<br />
– Untersuchung auf an<strong>der</strong>e Arten von DNA-Schäden.<br />
<strong>Die</strong>se Untersuchungen liefern mehr o<strong>der</strong> weniger indirekte Anhaltspunkte. Positive Ergebnisse bei diesen<br />
Untersuchungen werden in <strong>der</strong> Regel durch positive Ergebnisse aus In-vivo-Mutagenitätsuntersuchungen an<br />
Somazellen von Säugern o<strong>der</strong> dem Menschen (vgl. auch Kapitel 3, bevorzugte Verfahren wie unter 3a)<br />
unterstützt.<br />
2c) In-vivo-Untersuchungen, die erbgutverän<strong>der</strong>nde Wirkungen auf Somazellen von Säugern (vgl. 3a)) zeigen, in<br />
Verbindung mit toxikokinetischen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Verfahren, mit denen gezeigt werden kann, dass <strong>der</strong> Stoff o<strong>der</strong> ein<br />
relevantermMetabolit die Keimzellen erreicht.<br />
Positive Ergebnisse aus Host-Mediated-Assay-Versuchen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nachweis zweifelsfreier Wirkungen in In-vitro-<br />
Untersuchungen können zur Unterstützung <strong>der</strong> Ergebnisse gemäß 2b) und 2c) herangezogen werden.<br />
Kategorie 3<br />
Um einen Stoff in Kategorie 3 aufzunehmen, sind positive Ergebnisse aus Untersuchungen erfor<strong>der</strong>lich, mit denen a)<br />
erbgutverän<strong>der</strong>nde Wirkungen o<strong>der</strong> b)<br />
an<strong>der</strong>e zellulare Wechselwirkungen, die für die Mutagenität von Bedeutung sind, in Somazellen von Säugern in vivo<br />
nachgewiesen werden können. Insbeson<strong>der</strong>e letztere werden in <strong>der</strong> Regel durch positive Ergebnisse aus In-vitro-<br />
Mutagenitätsuntersuchungen gestützt.<br />
Für den Nachweis von Wirkungen in vivo sind zur Zeit folgende Verfahren geeignet:<br />
3a) Mutagenitätstest an Keimzellen in vivo:<br />
– Mikrokerntest am Knochenmark o<strong>der</strong> Metaphasenanalyse;<br />
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