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Die Schwarze Liste der Pestizide - Greenpeace

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Umweltexposition<br />

<strong>Greenpeace</strong> e.V. – <strong>Die</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Pestizide</strong><br />

Für eine umfassende und systematische Bewertung <strong>der</strong> Umweltexposition eines Pestizids müsste<br />

man u.a. die biologischen und geografischen Bedingungen des Ausbringungsortes, die Jahreszeit,<br />

die Ausbringungstechnik, die Aufwandmenge und das Wetter betrachten. <strong>Die</strong>se Informationen sind<br />

für Deutschland jedoch nicht verfügbar. Um die vergleichende Umweltexposition <strong>der</strong> untersuchten<br />

<strong>Pestizide</strong> dennoch ansatzweise bewerten zu können, wurde auf Instrumentarien zum Schutz von<br />

Grund- und Oberflächengewässern zurückgegriffen.<br />

Grundwasser wird regelmäßig von den Behörden <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> und den Wasserwerken auf<br />

Pestizidrückstände untersucht. <strong>Die</strong> Ergebnisse werden u.a. von <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>arbeitsgemeinschaft<br />

Wasser (LAWA) veröffentlicht. <strong>Die</strong> <strong>Liste</strong> von zwischen 2000-2006 am häufigsten im Grundwasser<br />

gefundenen <strong>Pestizide</strong>n (BMU 2005, Sturm & Kiefer 2006, LAWA 2004) wird für die Bewertung herangezogen.<br />

<strong>Die</strong> Wasserrahmenrichtlinie (WRRL 2001) <strong>der</strong> europäischen Gemeinschaft enthält eine <strong>Liste</strong> prioritärer<br />

Stoffe, die allgemein als wassergefährdend gelten. <strong>Die</strong> Einstufung berücksichtigt folgende<br />

Faktoren:<br />

„Hinweise auf die inhärente Gefährlichkeit des betreffenden Stoffes, insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf<br />

die aquatische Ökotoxizität und auf die im Wege einer aquatischen Exposition gegebene Humantoxizität,<br />

und<br />

Befunde aus <strong>der</strong> Überwachung über weitverbreitete Formen <strong>der</strong> Verschmutzung und<br />

an<strong>der</strong>e nachgewiesene Faktoren, die auf eine weit verbreitete Verschmutzung schließen lassen, z.<br />

B. Umfang <strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong> Verwendung des betreffenden Stoffs sowie typische Arten <strong>der</strong> Verwendung.“<br />

(EG 2000)<br />

<strong>Die</strong>se <strong>Liste</strong>, auf <strong>der</strong> elf <strong>Pestizide</strong> stehen, wird für die Bewertung <strong>der</strong> Umweltexposition ebenfalls<br />

berücksichtigt.<br />

Das kalifornische Department of Pesticide Regulation (DPR) veröffentlicht eine jährlich aktualisierte<br />

Grundwasserschutzliste (Groundwater Protection List, GWPL). <strong>Die</strong> Auswahl <strong>der</strong> Stoffe auf dieser<br />

<strong>Liste</strong> basiert auf <strong>der</strong> Beobachtung von Chemikalien in Gewässern und auf <strong>der</strong>en Eigenschaften<br />

(DPR 2006). Ausgehend von den bekannten Kontaminanten ermitteln die Wissenschaftler des<br />

DPR für jedes in Kalifornien zugelassene Pestizid chemisch-physikalische Eigenschaften wie<br />

Wasserlöslichkeit, Bindungsfähigkeit an die organische Substanz im Boden und unterschiedliche<br />

Abbau-Halbwertzeiten. Über- o<strong>der</strong> unterschreitet ein Pestizid bestimmte Schwellenwerte, wird es<br />

auf die Grundwasserschutzliste gesetzt. Für die vorliegende Studie wurden vom DPR eine Tabelle<br />

<strong>der</strong> Stoffe, die im Zeitraum seit 2003 auf <strong>der</strong> GWPL standen und/o<strong>der</strong> stehen, und Zulassungsdaten<br />

für diesen Zeitraum zur Verfügung gestellt. <strong>Die</strong> Berücksichtigung älterer Daten ist im Rahmen<br />

dieser Studie nicht möglich.<br />

<strong>Die</strong> Bewertung <strong>der</strong> Umweltexposition<br />

Für <strong>Pestizide</strong>, die häufig im Grundwasser gefunden werden, sowie die „prioritären“ Stoffe nach<br />

Wasserrahmenrichtlinie wird die höchste Bewertungsstufe, eine rote Markierung, zugewiesen.<br />

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