Die Schwarze Liste der Pestizide - Greenpeace
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5. Einführung, Ziel <strong>der</strong> Studie<br />
<strong>Greenpeace</strong> e.V. – <strong>Die</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Pestizide</strong><br />
Wirkstoffe in <strong>Pestizide</strong>n (Pflanzenschutzmittel, Spritzmittel) können neben ihrer beabsichtigten<br />
Wirkung, <strong>der</strong> Bekämpfung von Schadorganismen in Kulturpflanzen, auch unerwünschte Wirkungen<br />
auf Mensch und Umwelt haben. Aufgabe <strong>der</strong> vorliegenden Studie ist es, eine vergleichende Einschätzung<br />
<strong>der</strong> Gefährdung für Mensch und Umwelt durch synthetisch-organische Wirkstoffe, die in<br />
Pflanzenschutzmitteln eingesetzt werden, vorzunehmen.<br />
Ziel <strong>der</strong> Studie ist die Erstellung eines umfassenden Vergleichs von Wirkstoffen, die in den in<br />
Deutschland vermarkteten pflanzlichen Erzeugnissen vorkommen können o<strong>der</strong> die Umwelt belasten.<br />
Verglichen werden soll die relative Gefährdung von Mensch und Umwelt. Wirkstoffe mit beson<strong>der</strong>s<br />
gefährlichen Eigenschaften werden hierbei in Form einer „<strong>Schwarze</strong>n <strong>Liste</strong>“ (Blacklist) kategorisiert,<br />
Wirkstoffe mit für eine Bewertung zu wenigen verfügbaren Eigenschaften werden in einer<br />
„Gelben <strong>Liste</strong>“ (Yellowlist) und alle an<strong>der</strong>en untersuchten Wirkstoffe in einer „Grauen <strong>Liste</strong>“<br />
(Greylist) aufgeführt. Stoffe auf <strong>der</strong> schwarzen und grauen <strong>Liste</strong> werden anhand ihrer Gefährdungsstärke<br />
sortiert, Stoffe auf <strong>der</strong> <strong>Schwarze</strong>n <strong>Liste</strong> zusätzlich nach <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Einstufungen<br />
in die höchste Stufe <strong>der</strong> Wirkungskategorien.<br />
<strong>Die</strong> vom Landwirt eingesetzten Spritzmittel enthalten neben dem Wirkstoff jedoch noch weitere<br />
Substanzen, die die Eigenschaften des Wirkstoffs verän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> sogar verstärken können<br />
(=“Formulierung“). Da aber in <strong>der</strong> Regel die Wirkstoffe für die Eigenschaften <strong>der</strong> Formulierung die<br />
höchste Relevanz aufweisen und zugleich intensiver untersucht sind, beschränkt sich die vorliegende<br />
Studie auf die Bewertung <strong>der</strong> Wirkstoffe.<br />
Bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit haben staatliche, privatwirtschaftliche und unabhängige Organisationen<br />
<strong>Liste</strong>n kritischer <strong>Pestizide</strong> erstellt. Beispiele hierfür sind:<br />
1. <strong>Die</strong> „Dirty Dozen“ <strong>Liste</strong> des Pestizid Aktions-Netzwerkes (PAN), die wesentlich dazu beigetragen<br />
hat, dass extrem gefährliche Wirkstoffe durch die POPs und PIC Konventionen heute<br />
international reguliert werden<br />
2. Verbotslisten des Forest Stewardship Council (FSC) und des Flower Label Programme<br />
(FLP) für zertifizierte Unternehmen basierend auf toxikologischen und intrinsischen Eigenschaften<br />
von Wirkstoffen<br />
3. Verbotslisten <strong>der</strong> britischen Lebensmittelkonzerne: COOP UK und Marks & Spencer, ebenfalls<br />
basierend auf toxikologischen und intrinsischen Wirkstoff-Eigenschaften<br />
4. Eine „umgekehrte“ <strong>Schwarze</strong> <strong>Liste</strong> stellt im Prinzip <strong>der</strong> Annex I <strong>der</strong> Richtlinie 91/414 als eine<br />
Art „Positivliste“ dar: In <strong>der</strong> EU dürfen nur Mittel mit Wirkstoffen auf dieser <strong>Liste</strong> zugelassen<br />
werden. Für die Auswahl <strong>der</strong> Wirkstoffe sollen zukünftig Ausschlusskriterien verwendet werden<br />
(näheres hierzu siehe im Kapitel „Bewertung <strong>der</strong> Wirkstoffe“)<br />
5. Landwirtschaftliche Unternehmen, die integrierten Anbau nach den Richtlinien des IOBC<br />
(International Organisation for the Biological and Integrated Control of Noxious Plants and<br />
Animals) sind u.a. verpflichtet, Positiv- und Negativlisten <strong>der</strong> zugelassenen und verwendeten<br />
Mittel zu erstellen.<br />
Bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Bewertungsmethoden <strong>der</strong> vorliegenden Studie wurden zum Teil Ergebnisse<br />
dieser früheren Initiativen berücksichtigt.<br />
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