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Gerechtigkeit Gerechtigkeit

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dem Jahr 1958 Marktgemeinde, ist eine<br />

reine Wohngemeinde. Rund 1.500 der<br />

insgesamt 6.500 Einwohner pendeln täglich<br />

zur Arbeit. Viele von ihnen nach<br />

Steyr, das mit seinen Industriebetrieben<br />

großen Einfluss auf das Geschick der<br />

Gemeinde hat. Geht es den in Steyr<br />

ansässigen Betrieben wie z. B. M.A.N.<br />

oder BMW gut, geht es auch Garsten gut,<br />

weil die Menschen dadurch Arbeit<br />

haben. Die beiden Gemeinden sind durch<br />

die fließend übergehenden Grenzen eng<br />

miteinander verbunden. So ist beispielsweise<br />

das zur Weihnachtszeit sehr<br />

beliebte Christkindl (Sonderpostamt)<br />

zwischen Steyr und Garsten geteilt.<br />

Freizeit und Bildung<br />

Die voll ausgebaute Infrastruktur macht<br />

Garsten zu einem lebenswerten Ort, in<br />

dem Bildung einen großen Stellenwert<br />

besitzt. Auf dem Gemeindegebiet, das<br />

mit einer Fläche von 54 km 2 ≈ zweimal<br />

größer als Steyr ist, finden sich vier<br />

Volks-, eine Haupt- und auch eine Landesmusikschule.<br />

Die öffentliche – von<br />

der Pfarre betriebene – Bibliothek gilt<br />

als eine der bestbestückten in der<br />

Umgebung. Eine gut sortierte Schulbibliothek<br />

ist in der Volksschule untergebracht.<br />

Durch den Bau eines Wasserkraftwerkes<br />

und den dadurch geänderten<br />

Lauf der Enns wurden durch die<br />

Weitsicht des damaligen Bürgermeisters<br />

Alfred Mayrhofer – dem Vorgänger<br />

Steiningers, welcher auch dafür<br />

verantwortlich zeichnet, dass der junge<br />

Steininger in die Kommunalpolitik einstieg<br />

– rund 60.000 m 2 Flusslandschaft<br />

für die bauliche Nutzung gewonnen.<br />

Auf dieser riesigen Fläche entstanden<br />

unter anderem ein Sportzentrum, eine<br />

Schule und ein wunderschönes<br />

Freibad. Die neben dem Sportplatz<br />

gebaute Mehrzweckhalle dient jedes<br />

zweite Jahr der regionalen Wirtschaft<br />

Bürgermeister Franz Steininger an seinem Schreibtisch<br />

im generalsanierten Gemeindeamt in Garsten.<br />

zur Leistungsschau, wenn die Garstner<br />

Messe ihre Pforten öffnet.<br />

Das liebe Geld<br />

Das riesige Gemeindegebiet – um beispielsweise<br />

vom nördlichsten Punkt zum<br />

südlichsten zu gelangen müssen 20 Kilometer<br />

zurückgelegt werden – bedeutet<br />

freilich auch großen finanziellen Aufwand.<br />

So sind im Winterdienst insgesamt<br />

130 Kilometern Straßen zu<br />

betreuen. Strukturbedingt ist Garsten<br />

zudem eine eher finanzschwache<br />

Gemeinde. Größenmäßig liegt Garsten<br />

in Oberösterreich an 22. Stelle, im Ranking<br />

der Finanzkraft aber nur an 200.<br />

Auch deshalb ist der Finanzausgleich für<br />

Franz Steininger ein wesentliches<br />

Thema. „Vor allem im Kranken- und<br />

Sozialbereich muss dringend eine Regelung<br />

getroffen werden. Wenn dort<br />

nichts geschieht, droht absoluter Stillstand“,<br />

warnt Steininger. Ihm gehe es<br />

aber nicht darum jemandem etwas wegzunehmen.<br />

„Die Finanzausgleichsverhandlungen<br />

sollen nicht zum Spiel<br />

Große gegen Kleine (Gemeinden, Anm.)<br />

werden. Aber Städte und Gemeinden<br />

müssen ihre Aufgaben erfüllen können.“<br />

Dem Präsidenten des Oberösterreichischen<br />

Gemeindebundes geht es um<br />

Grundsätzliches: „Eigenständigkeit und<br />

Autonomie der Gemeinden müssen<br />

erhalten bleiben – auch finanziell“,<br />

appelliert er an den Finanzminister.<br />

Einen Besuch wert<br />

In Garsten herrscht reges Vereinsleben -<br />

Grundlage für ein angenehmes Zusammenleben.<br />

Auch wenn er selbst kein<br />

Instrument spielt, ist Franz Steininger<br />

als begeisterter Musikliebhaber Obmann<br />

einer der insgesamt vier Musikkapellen.<br />

In Zusammenarbeit mit der Landesmusikschule<br />

werden Jazzseminare angebo-<br />

Porträt<br />

ten (zuletzt mit Oskar Klein).<br />

Auch Kleinkunst wird in Garsten<br />

groß geschrieben. Seit<br />

mittlerweile zwölf Jahren<br />

machen alle namhaften Kabarettisten<br />

mit ihren aktuellen<br />

Programmen bei der „Kleinkunst<br />

am Platz´l“ Station. Und<br />

allen Bürgern steht das Kulturhaus<br />

neben dem Gemeindeamt<br />

zur Verfügung, wo sie ihre<br />

künstlerischen Werke präsentieren<br />

können. Last but not<br />

least ist der Garstner Advent<br />

beliebtes Ziel für Besucher aus<br />

dem In- und Ausland. Zwischen<br />

50.000 und 70.000<br />

Menschen erfreuen sich jährlich<br />

an den in den Geschäften<br />

ausgestellten Kunstwerken und ziehen<br />

durch den Standlmarkt, der garantiert<br />

kitschfrei ist. Schließlich prüft ein eigens<br />

Der Garstner Advent ist jährlich<br />

Anziehungspunkt für 50.000 bis<br />

70.000 Besucher aus dem In- und<br />

Ausland. Ein eigenes Komitee<br />

garantiert absolute „Kitschfreiheit“.<br />

dafür eingerichtetes Komitee die Qualität<br />

jedes Produkts bevor es zum Verkauf<br />

zugelassen wird.<br />

Einstimmige<br />

Entscheidungen<br />

Wenn Franz Steininger über die Entscheidungen<br />

spricht, die in der<br />

Gemeinde beschlossen werden, betont<br />

er die gute Zusammenarbeit für Garsten<br />

über Parteigrenzen hinweg. Rund 96<br />

Prozent der Gemeinderatsbeschlüsse<br />

werden einstimmig gefällt. Sicherlich<br />

eine gute Voraussetzung, das Beste für<br />

das Wohl der Bürger zu erreichen. Budgetsitzungen<br />

mit allen fünf Feuerwehren<br />

sowie mit den fünf Schulen finden<br />

jeweils in einer gemeinsamen Sitzung<br />

statt. So gelingt es immer wieder durch<br />

Transparenz trotz knapper Mittel die<br />

notwendigen Anschaffungen zu tätigen.<br />

In den letzten Jahren wurden drei Feuerwehrhäuser<br />

neu gebaut und zwei<br />

erweitert. Ebenfalls generalsaniert<br />

wurde das Gemeindeamt, das mit der<br />

Bürgerservicestelle im Erdgeschoß erste<br />

Anlaufstelle für Bürgeranliegen ist und<br />

wo unter anderem das Meldewesen für<br />

immerhin 380 Häftlinge aus 20 Nationen<br />

gemanagt wird.<br />

KOMMUNAL 25

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