Gerechtigkeit Gerechtigkeit
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Foto: Gerhard Schnabl<br />
Drei runde Geburtstage waren für die<br />
ÖVP und den Bauerbund in Niederösterreich<br />
Anlass zu einem großen Festakt<br />
mit viel Prominenz: In Klosterneuburg,<br />
wo die Grabstätte des Landespatrons<br />
Leopold liegt, wurde<br />
Niederösterreichs Altlandeshauptmann<br />
Andreas Maurer zum<br />
85. Geburtstag ausgiebig<br />
geehrt. Unter<br />
dem Motto „Ein Land.<br />
Drei Geburtstage“<br />
wurden auch „100<br />
Jahre Eduard Hartmann“<br />
und „50 Jahre<br />
Niederösterreich“<br />
gefeiert. Erinnert wurde an den 1. September<br />
1954: Mit diesem Datum kehrten<br />
46 Gemeinden zu Niederösterreich<br />
zurück, die 1938 Groß-Wien zugeschlagen<br />
worden waren.<br />
Landeshauptmann Erwin Pröll erinnerte<br />
in seiner Laudatio an die schwere Zeit<br />
des Wiederaufbaues nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg und die Entwicklung vom Land<br />
an der toten Grenze in die Mitte Europas.<br />
Dazu gehören Glück, Fleiß und prägende<br />
Persönlichkeiten, sagte Pröll. Eduard<br />
Hartmann habe mit seiner Agrarpolitik<br />
Geschichte geschrieben, Maurer dem<br />
„geschundenen Niederösterreich ein<br />
neues, glänzendes Gesicht“ gegeben.<br />
Pröll betonte seine<br />
persönliche tiefe Verbundenheit<br />
mit Maurer,<br />
der ihn in die Lan-<br />
desregierung geholt<br />
und ihn „als umsichtiger<br />
Vater“ von der<br />
ersten Minute an<br />
begleitet und beraten,<br />
gestärkt und auch<br />
gemahnt habe.<br />
Jubilar Andreas Maurer<br />
erklärte, er hatte nach sechsjähriger<br />
Militärzeit und englischer Kriegsgefangenschaft<br />
(wo er Leopold Figl kennen<br />
lernte) eigentlich nichts von Politik wissen<br />
wollen. Bauer zu sein war ihm in die<br />
Wiege gelegt, aber man konnte in diesen<br />
Zeiten „nicht abseits stehen“. Maurer<br />
erhielt als Dank und Anerkennung eine<br />
vergoldete Statuette des Heiligen Leopold<br />
– eine Ehre, die bisher nur dem Papst<br />
zuteil wurde.<br />
Niederösterreich Spezial<br />
Wiener Umlandgemeinden feiern Rückkehr nach Niederösterreich<br />
Ein Land feiert drei<br />
Geburtstage<br />
Heuer jährt sich zum 50. Mal die Rückkehr der Wiener Umlandgemeinden nach<br />
Niederösterreich. „Groß-Wien“ war Geschichte. Über Nacht standen 46 Gemeinden<br />
vor der gigantischen Aufgabe, bei Null zu beginnen. Ein KOMMUNAL-Bericht aus<br />
Klosterneuburg, wo ein Land sich selbst und zwei große Männer gefeiert hat.<br />
◆ Mag. Riki Börner<br />
Am 1. September 1954<br />
kehrten 46 Gemeinden zu<br />
Niederösterreich zurück,<br />
die 1938 Groß-Wien zugeschlagen<br />
worden waren.<br />
Ein niederösterreichisches Fest mit hochrangigen<br />
Gästen: LR Johanna Mikl-Leitner,<br />
Alt-Landeshauptmann Siegfried Ludwig,<br />
Landeshauptmannstellvertreterin Liese<br />
Prokopp, „Sissy“ Pröll, Landeshauptmann<br />
Erwin Pröll, Hermine Maurer und ihr<br />
Jubilar Andreas, Lebensminister Dipl.-Ing.<br />
Josef Pröll, Agrarlandesrat a. D. Franz<br />
Blochberger und Niederösterreichs Bauernbundpräsident<br />
Rudolf Schwarzböck.<br />
Zum Ausklang dirigierte der rüstige Altlandeshauptmann,<br />
umgeben von seiner<br />
Frau und zahlreichen Familienmitgliedern,<br />
seine Lieblingsmusik - den Bruckerlagermarsch.<br />
Andreas Maurer, geboren am 7. September<br />
1919 in Trautmannsdorf, ist bisher<br />
der Landeshauptmann mit der<br />
längsten Amtszeit in Niederösterreich:<br />
Er folgte am 24. November 1966<br />
Eduard Hartmann nach und blieb bis<br />
zum 22. Jänner 1981. Sein Nachfolger<br />
war Siegfried Ludwig, ihm folgte der<br />
derzeit amtierende Landeschef Erwin<br />
Pröll.<br />
Eduard Hartmann, geboren am 3. September<br />
1904 in Laxenburg, war von<br />
1946 bis 1962 Direktor des NÖ Bauernbundes,<br />
1959 bis 1964 Landwirtschaftsminister,<br />
von 1965 bis zu seinem Tod<br />
am 14. Oktober 1966 NÖ Landeshauptmann.<br />
Mag. Riki Börner ist Pressereferentin<br />
des NÖ GVV der ÖVP und<br />
Chefredakteurin der NÖ Gemeinde<br />
KOMMUNAL 99