3. Landesbericht - Ministerium für Integration, Familie, Kinder ...
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schaftung des Kindes beiträgt. Dies wird insbesondere durch den Kontakt mit Gleichaltrigengruppen<br />
gefördert. Ebenso werden entsprechende Rollenerwartungen und Rollenhandeln erlernt. In erster Linie<br />
hat ein länger andauernder Besuch einer Einrichtung der <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung kompensatorische<br />
Effekte bei erzieherischen, sozialen oder auch sprachlichen Defiziten. Durch Herkunft und Bildungsniveau<br />
der Eltern ausgelöste Unterschiede können in diesem Zusammenhang verringert werden. Zudem<br />
lassen sich auch positive Effekte auf die innerfamiliären Beziehungen sowie auf die soziale <strong>Integration</strong><br />
der <strong>Familie</strong> in die Gesellschaft feststellen. Dies wird unterstützt durch die <strong>Integration</strong> von Müttern in<br />
den Arbeitsmarkt sowie den Kontakt zu anderen <strong>Familie</strong>n über die Einrichtung (vgl. u.a. Peuckert 2008;<br />
Kratzmann/ Schneider 2008).<br />
Neben dem Bildungsaspekt, der vor allem die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten in den Vordergrund<br />
rückt, beeinflussen gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung die Lebensqualität und<br />
das Aufwachsen junger Menschen elementar. So wird unter anderem im 1<strong>3.</strong> <strong>Kinder</strong>- und Jugendbericht<br />
(2009) konstatiert, dass alle verfügbaren Daten zeigen, dass die spezifischen Ressourcen und<br />
Fähigkeiten, um Belastungssituationen gut zu bewältigen, in Abhängigkeit des sozio-ökonomischen<br />
Status, Migrationshintergrunds und der Geschlechtszugehörigkeit ungleich verteilt sind. Je nach<br />
Herkunft bzw. Herkunftsfamilie haben <strong>Kinder</strong> und Jugendliche also mehr oder weniger gute Chancen <strong>für</strong><br />
eine gesunde Entwicklung hin zu einem aktiven, selbstbestimmten und verantwortungsbewussten<br />
Subjekt. Neben dem Gesundheitssystem steht auch die <strong>Kinder</strong>- und Jugendhilfe in der Verantwortung<br />
die Gesundheit von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen zu fördern und die Folgen von sozioökonomischer oder<br />
kultureller Benachteiligung zu verringern. In diesem Zusammenhang kommt auch den <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
eine wichtige Rolle zu bei der Vermittlung von gesundheitsförderlichen und präventiven<br />
Verhaltensweisen, da hier fast alle <strong>Kinder</strong> und <strong>Familie</strong>n niedrigschwellig erreicht werden können und<br />
dies bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt (vgl. BMFSFJ 2009).<br />
In den rheinland-pfälzischen Bildungs- und Erziehungsempfehlungen liegt der gesundheitsbezogene<br />
Schwerpunkt im Bereich der körperlichen Gesundheit, die durch gezielte Bewegungsangebote, aber<br />
auch durch das Kennenlernen gesunder Ernährung gefördert werden soll. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
bezieht sich auf die Stärkung der Resilienz der <strong>Kinder</strong> und den Umgang mit psychisch belastenden<br />
(Stress-)Situationen (vgl. MBFJ 2004)<br />
<strong>Kinder</strong>tagesstätten haben eine zentrale Funktion, <strong>Kinder</strong> gemäß einem ganzheitlichen Verständnis zu<br />
fördern und dabei weder den kognitiven Bildungsaspekt zu stark in den Vordergrund zu rücken, noch<br />
andere Bereiche, wie musische, künstlerisch-gestalterisch oder gesundheitsbezogene Bildungsaspekte zu<br />
vernachlässigen, um die Bedingungen des Aufwachsens junger Menschen bestmöglich zu unterstützen.<br />
Die gesteigerte Bedeutung, die man der Erziehung und Bildung in <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung in den letzten<br />
Jahren beimisst, führte zu einem Ausbau der öffentlichen <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung in den letzten 30 Jahren<br />
und zeigt sich auch in der Entwicklung der Gesetzeslage: Bereits 1996 wurde der Rechtsanspruch auf<br />
Tagesbetreuung <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> ab drei Jahren eingeführt. Weiterhin wurde im Jahr 2004 mit dem Gesetz<br />
zum „Ausbau der Tagesbetreuung <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> (TAG)“ ein qualitätsorientierter und bedarfsgerechter<br />
Ausbau der <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung beschlossen. Hier werden differenzierte Kriterien da<strong>für</strong> benannt,<br />
welche Plätze und Angebotsformen <strong>für</strong> die jeweiligen Altersgruppen vorzuhalten sind.<br />
Zudem wurde 2008 das Gesetz zur Förderung von <strong>Kinder</strong>n unter drei Jahren in Tageseinrichtung und in<br />
<strong>Kinder</strong>tagespflege beschlossen. Das <strong>Kinder</strong>förderungsgesetz (KiföG) bildet eine weitere Grundlage, um<br />
den Ausbau der <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung konsequent fortzusetzen. Ziel sind unter anderem die bessere<br />
Vereinbarkeit von <strong>Familie</strong> und Beruf, mehr Bildung <strong>für</strong> alle <strong>Kinder</strong> sowie verbesserte Zukunftsperspektiven<br />
in Deutschland. Bis zum Jahr 2013 soll es <strong>für</strong> jedes dritte Kind unter drei Jahren einen<br />
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